27. November 2019, 17.30 Uhr // Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin, Haus 2, Hiroshimastr. 28, 10785 Berlin
Honduras ist eines der gefährlichsten Länder der Welt für Menschenrechtsaktivist_innen. Seit über 30 Jahren setzt sich Miriam Miranda für die Rechte der Garífuna, einer diskriminierten Volksgruppe sowie für die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels und gegen die Enteignung von Bodenschätzen ein. Miriam Miranda gilt als die anerkannteste, engagierteste und mutigste politische Aktivistin Honduras’. Sie wird aufgrund ihres Engagements stark kriminalisiert und ist wiederholt Angriffen ausgesetzt wie willkürliche Verhaftungen, Folter und Entführungen. Seit 2008 leitet Miranda die Organización Fraternal Negra de Honduras (Schwarze Brüderliche Organisation von Honduras – OFRANEH). Diese wird ebenfalls immer wieder angegriffen und mehrere ihrer Mitglieder wurden verfolgt und ermordet.
Die Friedrich-Ebert Stiftung würdigt mit der Verleihung des Menschenrechtspreises 2019 Miriam Mirandas Lebenswerk sowie ihr anhaltendes Engagement für die Rechte des Volkes der Garífuna und des Umweltschutzes.
Gemeinsam mit unseren Gästen möchten wir zudem verschiedene Aspekte von Klimagerechtigkeit sowie die Rolle und Verantwortung von Akteuren auf der lokalen, nationalen und internationalen Ebene im internationalen Klimaschutz diskutieren.
Miriam Miranda wurde in der Garífuna-Gemeinde Santa Fe in Colón, Honduras geboren. Sie studierte in Tegucigalpa und setzte sich früh für Frauenrechte ein. Miriam Miranda ist zu einer Schlüsselfigur der sozialen Bewegungen und der Verteidigung der Rechte der Garífuna geworden. Mit ihrer Visionskraft steht sie für eine andere Form des gemeinsamen Lebens und Wirtschaftens – in direktem Gegensatz zu dem kapitalistisch-extraktivistischen Wirtschaftsmodell, das einen rücksichtslosen Raubbau an den natürlichen Lebensgrundlagen der Indigenen Völker darstellt.
Annette Lohmann
Friedrich-Ebert-Stiftung
Referat Lateinamerika und Karibik
Annette.Lohmann(at)fes.de
Carola Schönberg
Friedrich-Ebert-Stiftung
Referat Lateinamerika und Karibik
carola.schoenberg(at)fes.de
"Als diese unglaubliche Frau in unser Leben und unsere Gemeinde trat und wir sie kennenlernten, gab uns das Hoffnung."
- Eine Bewohnerin der Garifunagemeinde von Vallecito über Miriam Miranda -
Rede im O-Ton
Rede in deutscher Übersetzung
Interview mit Miriam Miranda vom 04. Dezember 2019 im Neuen Deutschland
Interview mit Miriam Miranda vom 05. Oktober 2019 auf npla.de
Artikel über Miranda Mirinda vom 13. November 2019 auf blickpunkt-lateinamerika.de
Einlass und Registrierung
Valeska Hesse, Leiterin Referat Lateinamerika und Karibik
Miriam Miranda, Organización Fraternal Negra de Honduras
Felix Kaminski, UN-Jugenddelegierter für nachhaltige Entwicklung
Sabine Minninger, Brot für die Welt
Frederik Moch, Deutscher Gewerkschaftsbund
Moderatorin: Malte Kreutzfeldt, taz
Musikalische Einstimmung
Begrüßung: Kurt Beck, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung, Ministerpräsident a.D.
Filmisches Porträt der Preisträgerin
Laudatio: Dr. Bärbel Kofler, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe
Verleihung des Menschenrechtspreises 2019
an Miriam Miranda durch Kurt Beck, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung
Rede: Miriam Miranda
Musikalischer Ausklang
Durch den Abend führt Shelly Kupferberg, Journalistin.
(Simultandolmetschung Spanisch — Deutsch)
Der Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung wurde im Jahr 1994 zum ersten Mal verliehen und geht zurück auf ein Vermächtnis des Hamburger Ehepaares Karl und Ida Feist. Die Stifter hatten testamentarisch festgelegt, dass die Stiftung ihr Erbe verwalten und daraus alljährlich einen Menschenrechtspreis vergeben soll. Dieser soll an Einzelpersonen oder Organisationen vergeben werden, die sich in besonderer Weise um die Menschenrechte in den verschiedenen Teilen der Welt verdient gemacht haben.
Karl und Ida Feist waren viele Jahre aktiv in der Arbeiterbewegung tätig. Ihre eigenen bitteren Erfahrungen mit Krieg und Zerstörung brachten sie zu dem entschiedenen Eintreten für Frieden und Gewaltlosigkeit.