Stellungnahme der Expert_innenkommission der Friedrich-Ebert-Stiftung, 21. Januar 2021
E-Paper der Friedrich-Ebert-Stiftung
„Lehren aus der Pandemie: Gleiche Chancen für alle Kinder und...
Eine neue Publikation aus der Schriftenreihe des Netzwerk Wissenschaft
Bildung:
Dr. Martin Pfafferott
Martin.Pfafferott(at)fes.de
Arbeit:
Andreas Wille
Andreas.Wille(at)fes.de
Digitalisierung:
Stefanie Moser
Stefanie.Moser(at)fes.de
"Homeoffice, Überstunden, Quarantäne - Unser Hilfspaket für alle, die durch Corona an der Belastungsgrenze sind: Tipps und Übungen im Umgang mit Stresssituationen"
Gestresst sein gehört für viele von...
Die Corona-Pandemie hat die bekannten Schwachstellen im Bildungssystem offen gelegt. Gab es auch vorher schon Kritik an der "Kleinstaaterei" im Bildungswesen, scheint es nun um die Glaubwürdigkeit im...
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Traub-Merz, Rudolf; Öhm, Manfred
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Hoffmann, Marina; Schröder, Christian; Pasing, Philipp
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Die Digitalisierung ist ein klassisches Querschnittsthema, sie betrifft die verschiedensten Politikfelder ebenso wie sämtliche Lebensbereiche. Dabei bricht die digitale Revolution nicht einfach so über uns herein, sie ist gestaltbar. Ob sie mehr zum Fluch als zum Segen wird - oder umgekehrt - liegt in unserer Hand. Nur wenn wir ihren Nutzen für den Menschen und für die Gesellschaft insgesamt in den Mittelpunkt stellen, können wir dafür sorgen, dass möglichst viele von ihren positiven Effekten profitieren und sozialer Fortschritt für alle geschaffen wird.
Unser Wirtschafts- und Sozialmodell muss mit den neuen Bedingungen Schritt halten. Denn die Digitalisierung revolutioniert sowohl in der Produktion als auch im Dienstleistungssektor unsere Arbeitswelt, neue digitalbasierte Geschäftsmodelle entstehen. Der Charakter und die Bedeutung von Erwerbsarbeit ändern sich, die Spaltung in "gute" und "schlechte" Arbeit nimmt zu. Die Grenzen zu überwinden wird immer schwieriger. Lebensbegleitendes Lernen ist unerlässlich. Das Arbeitsrecht steht vor neuen Aufgaben, um die Interessen von Beschäftigten und Unternehmen in Fragen wie Arbeitszeit und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben auszubalancieren. Neue Ansätze wie die Arbeitsversicherung können Schutz im Wandel bieten. Nicht zuletzt sind die Prinzipien der betrieblichen Mitbestimmung sowie die Gewerkschaften als unabhängige Interessenvertretung auf neue Weise gefordert.
Qualifizierte Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe erfordern ein leistungsstarkes, durchlässiges und sozial gerechtes Bildungssystem. Um das zu erreichen, brauchen wir eine neue Debatte um Qualität in Kitas und Schulen. Dazu gehören der Ausbau von Ganztagsschulen und die Weiterbildung von Lehrkräften. Zugänge und Übergänge funktionieren am besten über lokale Zusammenarbeit in Bildungsregionen, die auch zum Gelingen von Integration und Inklusion beitragen. Gezielte Investitionen ermöglichen digitale Bildung genauso wie die Unterstützung von Brennpunktschulen. Im Hochschulbereich macht eine höhere Grundfinanzierung gute Lehre möglich und hilft, den Investitionsstau und prekäre Beschäftigung abzubauen. In der Wissenschaftspolitik muss immer wieder neu eine Balance zwischen Spitzenforschung und Breitenförderung gefunden werden.