VORWORT DER VORSITZENDEN
Mit unseren Angeboten der politischen Bildung haben wir in Deutschland in über 3000 Veranstaltungen mehr als 200.000 engagierte Bürgerinnen und Bürger, Multiplikatoren und Entscheidungsträger erreicht. Das große Interesse an der Arbeit der Stiftung belegt auch die starke Nutzung unseres Internetangebots mit rd. 13 Mio. Zugriffen sowie die Medienresonanz. Über 4000 Presseartikel über die Arbeit der FES zeigen, dass die Stiftung ganz offensichtlich ein interessanter und wichtiger Akteur in der gesellschaftspolitischen Debatte unseres Landes ist.
In der internationalen Arbeit mit Büros in rund 100 Ländern und dem Ziel der solidarischen Globalisierungsgestaltung stehen Demokratieförderung, Friedenssicherung und nachhaltige Entwicklung an vorderster Stelle. Der Bedarf an Beratung in außen-, sicherheits- und europapolitischen Fragen wird intensiv aufgegriffen. Die 2008 fortgesetzte Reihe Kompass 2020, die in rund 35 Studien entscheidende Fragen der internationalen Staatengemeinschaft sowie wichtige Akteure und Regionen analysierte, bleibt – wie das Echo auf diese Papiere belegt – ein erfolgreiches Instrument, um Politik und Fachöffentlichkeit zu beraten.
In Asien, Afrika und Lateinamerika lagen im Jahr 2008 wichtige Arbeitsschwerpunkte in der Erarbeitung von Beiträgen zu einem neuen globalen Konsens in der Energie- und Klimapolitik sowie vor allem in der Zusammenarbeit mit der internationalen Gewerkschaftsbewegung.
Weltweit gilt: Eine gerechte Gesellschaft ist ohne starke Gewerk schaften nicht denkbar. Deshalb sind die Gewerkschaften ein zentraler Partner für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Zusammenarbeit mit ihnen gehört zu unseren historischen, aktuellen und künf tigen Kernaufgaben. Auch in den letzten zwölf Monaten haben wir uns durch die intensive Zusammenarbeit mit deutschen und inter nationalen Gewerkschaften in der Bundesrepublik, in Europa und weltweit bemüht, die Bedeutung starker und unabhängiger Arbeitnehmervertretungen für soziale Gerechtigkeit hervorzuheben.
BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRER
Die eigene Arbeit ständig auf den Prüfstand zu stellen, neue Ideen zu entwickeln und auch umzusetzen, ist Anspruch der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Stiftung ist dabei bestrebt, ihr Profi l als „Ideenwerkstatt“ und „Dienstleister der Sozialen Demokratie“ weiter zu schärfen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kontinuität des Programmangebots und flexibler Reaktion auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und Herausforderungen zeichnet seit jeher die Arbeit der Stiftung aus.
Wenn wir auf die Arbeit der Stiftung im Jahr 2008 zurückblicken, fallen mehrere gesellschaftspolitische Studien und Untersuchungen der Friedrich-EbertStiftung1 in den Blick, die ein immenses öffentliches Interesse zur Folge hatten, und einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Diskussionsprozess, bis ins Parlament hinein, ausgelöst haben. Diese Untersuchungen enthalten alarmierende Befunde für unsere Gesellschaft und un sere Demokratie.
Auf diese Entwicklungen hinzuweisen, und dadurch einen breiten gesellschaftlichen Diskussionsprozess anzustoßen, ist wichtig, aber nicht ausreichend. Wir begreifen diese ernüchternden Befunde als Herausforderung für unsere Arbeit, hier gesellschaftspolitische Perspektiven zu entwickeln. Wir wollen nicht nur think-tank sein – wir wollen ein „think-and-dotank“ sein. Es gilt, die Kritik an Politik und Demokratie aufzuarbeiten, neue Brücken der Verständigung im Sinne einer aktiven Beteiligungskultur zu entwickeln und vor allem rechtsextremer Gewalt und fundamentalistischem Irrationalismus entgegenzutreten.