Menschenrechtspreis 2001

Serbische Widerstandsbewegung OTPOR

Zum politischen Kontext

Was ist OTPOR? OTPOR wurde im Herbst 1998 als studentische Protestbewegung in Folge der Repressionen des diktatorischen Milosevic-Regimes gegen kritische Professoren und Studenten in Belgrad gegründet. Nach den dreimonatigen Protesten wurde die geballte Faust als Symbol der Bewegung zum Identifikationszeichen der demokratisch orientierten Jugendlichen in Serbien. Während der Massendemonstrationen gegen die Milosevic-Herrschaft 1999 gelang es OTPOR, den Widerstand von unten auf weite Teile der Bevölkerung auszuweiten und Demonstrationen auch in der serbischen Provinz zu organisieren. Immer mehr Bürger aller Alters- und Berufsgruppen schlossen sich OTPOR an: die Initiative wuchs von einer Studenten- zu einer Volksbewegung, ihre Mitglieder wurden im Jahr 2000 landesweit auf über 60.000 geschätzt.

Der Preisträger

Mit dem Menschenrechtspreis 2001 wurde am 4.Oktober die studentische Protestbewegung OTPOR geehrt, die sich für Menschenrechte und Frieden in Serbien eingesetzt und maßgeblich zum Sturz von Slobodan Milosevic beigetragen hat ohne Rücksicht auf die persönliche Gefährdungen ihrer Anhänger. Sie stehen für ein demokratisches Serbien und haben zur Einigung einer vielfach gespaltenen Opposition beigetragen. Ihre Strategie der Gewaltlosigkeit hat es ermöglicht, dass ein Diktator ohne Blutvergießen gestürzt werden konnte.

Weitere Informationen

Publikationen
Broschüre zum Menschenrechtspreis 2001

Links zu Publikationen
Beiträge zur Konfliktregion (ehemaliges) Jugoslawien AG Friedensforschung an der Universität Kassel
Bericht einer Expertenkommission Einschätzung der Menschenrechtsverletzungen auf dem Gebiet des ehemaligen Yugoslawiens (1994)
Der Balkan – von Krieg, Frieden und Europa Von Britta Joerissen, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, Januar 2007

Links
Website des „International Criminal Court for the Former Yugoslavia“
Website der International Crisis Group – Land Serbien
Website der FES in der Region Südosteuropa
Website der FES in Serbien

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