Toxische Maskulinität

Was bedeutet Toxische Maskulinität?

Der Begriff kritisiert nicht etwa Männlichkeit als solches, sondern eine Art des Männlich-Seins, die als schädlich und vergiftend, mithin toxisch wahrgenommen wird. Dieses übersteigerte männliche Verhalten schadet der Gesellschaft wie auch Männern selbst.

 

Toxische Maskulinität gehört seit #Metoo zum feministischen Vokabular und wird als Zeichen einer nach wie vor patriarchalen Gesellschaft gesehen, die auf dominante Männlichkeitsbilder und ihre machtvolle Durchsetzung baut. Für den Einzelnen steckt dahinter oft die Angst, Privilegien zu verlieren oder kein richtiger Mann zu sein. Gefühle von Schwäche werden unterdrückt. Aggressives Auftreten, Kontrollwahn, Dominanz, Übergriffigkeit und Gewalt sind prägende Merkmale. Die eigene Überlegenheit wird durch Frauenfeindlichkeit und Homophobie demonstriert, bis hin zum „Recht“ auf sexuelle Aggression, etwa als Pick up Artist.

 

Der umstrittene Begriff wurde in der Männerbewegung der 1980er und 90er Jahre geprägt und wanderte von da in die Soziologie, Psychologie und Geschlechterforschung. Der Erwartungsdruck ist hoch: Ein Mann redet nicht über seine Gefühle und braucht keine Hilfe. Auf der persönlichen Ebene führt toxische Männlichkeit zur Selbstschädigung durch einen schlechten Umgang mit dem eigenen Körper, etwa durch Vermeiden von Arztbesuchen, Verneinen von Depressionen oder Neigung zu Suchtverhalten.

 


Quellen



Weitere Beiträge zum Thema Gender und Geschlechtergerechtigkeit:

Gender | Soziales | Publikation | News

FES impuls | Energiewende = Gerechtigkeitswende. Ein Blick über den Quotenrand hin zur feministischen Vision

Illustration Projekt feminsitische Energiewende

Erneuerbare und dezentrale Energietechnologien bieten große Potenziale für eine erfolgreiche Energiewende. In der Transformation müssen…


weitere Informationen

Gender Weltweit | Klimawandel, Energie und Umwelt

Müllsammlerinnen in Vietnam: Unbeachtet und dennoch unverzichtbar

Truong Thi Phi Yen, eine informelle Müllarbeiterin, bei der täglichen Arbeit in einer Gasse beim Mülltrennen

Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sind für selbsständige Müllsammler_innen in Vietnam keine Selbstverständlichkeit. Dabei spielen diese…


weitere Informationen

Gender | Geschichte, Kultur, Medien, Netzpolitik | News

Ausstellung: 16 Frauen – 16 Jahrzehnte. Das weibliche Gesicht der Sozialdemokratie

München, 7. März bis 31. Mai 2024. Die Befreiung der Frau von politischer, sozialer, ökonomischer und kultureller Bevormundung ist seit ihrer Gründung…


weitere Informationen

Flucht, Migration, Integration | Migrationspolitik | Gender Weltweit

Internationaler Frauentag: Anerkennung statt Opferstatus

Grafik zeigt Tina aus Sierra Leone mit Megafon und Friedenstaube

Migrantische Hausangestellte müssen sich weiterhin für Arbeitsrechte und gegen bestehende Machtdynamiken organisieren, so auch im Libanon.


weitere Informationen

Mittwoch, 06.03.24 17:30 bis 19:30 Bonn Gender - | Veranstaltung | Rückblick

Feminismus für alle

Ein Banner für die Veranstaltung "Feminiusmus für alle". Blau-Pinke Wolken als Hintergrund, das Logo des Landesbüros NRW rechts unten und der Schriftzug "Feminismus für alle" mittig im Bild.

Feminismus für alle? Was bedeutet das? Unser Veranstaltungsrückblick zum Internationalen Frauentag 2024.


weitere Informationen

nach oben