Geschichte

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Archiv der sozialen Demokratie

Die Geschichte und politische Arbeit der SPD-Bundestagsfraktion

Als Institution der parlamentarischen Demokratie und zentraler Machtfaktor innerhalb der deutschen Sozialdemokratie hat die SPD-Bundestagsfraktion eine eigene, äußerst ereignis reiche und politisch bedeutsame Geschichte. In ihrer parlamentarischen Arbeit hat sie Politik und Demokratie gestaltet und war an unzähligen Debatten und wichtigen politischen Entscheidungen beteiligt. Ihrer politischen Bedeutung für die parlamentarische Demokratie und politische Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zum Trotz, ist die SPD-Fraktion als zentraler Akteur der Sozialdemokratie in der bundes republikanischen Geschichte bislang nicht Gegenstand der zeit geschichtlichen Forschung. Die Fachtagung möchte einen Beitrag leisten, erste Impulse und Themen felder für die wissenschaftliche Würdigung der Geschichte der SPD-Bundestagsfraktion aufzuschließen und Forschungsarbeiten anzuregen.
 


SPD-Fraktion und einzelne Policy-Felder I

Panel 5 – 25. September, 13:00–15:00 Uhr

 

 

'Konstruktive Opposition'. Erfolge und Misserfolge der SPD-Bundestagsfraktion auf dem Weg zur Regierungsbeteiligung 1949 bis 1966

Prof. Dr. Friedhelm Boll, Bonn

Friedhelm Boll ist Professor für Neuere- und Zeitgeschichte an der Universität Kassel. Seit 2020 ist er Mitglied im Vorstand von "Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.". Seit 2012 ist er u.a. beauftragt für Kontakte zu griechischen Märtyrerstädten und seit 2017 zusätzlich für die Kontakte zu französischen Märtyrerstädten. Von 2005 bis 2020 war er Mitglied im Kuratorium der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung. Von 1975 bis 2010 war er wissenschaftlicher Referent im Historischen Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn. Aktuell forscht er zur Geschichte der SPD-Bundestagsfraktion und zur Geschichte der katholischen Friedensbewegung Pax Christi.

Ausgewählte Publikationen:

  • mit Krzysztof Ruchniewicz (Hrsg.), "Nie mehr eine Politik über Polen hinweg." Willy Brandt und Polen, Bonn 2010.
  • Die SPD im Deutschen Bundestag. Der Bildband zur Geschichte der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion 1949–2009. Fotografiert von Jupp Darchinger/Marco Urban u.a., Bonn 2009.
  • Die deutsche Sozialdemokratie und ihre Medien. Wirtschaftliche Dynamik und rechtliche Formen, Bonn 2001.
  • Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich. Ihre Entwicklung vom 19. zum 20. Jahrhundert, Bonn 1992.
  • Frieden ohne Revolution? Friedensstrategien der deutschen Sozialdemokratie vom Erfurter Programm 1891 bis zur Revolution 1918, Bonn 1980.

 

Die SPD-Fraktion und die NS-Vergangenheit 1949 bis 1990

Dr. Kristina Meyer, Berlin

Kristina Meyer ist seit April 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung in Berlin. Zuvor war sie viele Jahre an der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig und dort seit 2013 wissenschaftliche Geschäftsführerin des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Nach dem Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum promovierte sie 2013 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit einer Arbeit über "Die SPD und die NS-Vergangenheit 1945-1990". Für das gleichnamige Buch wurde sie mit dem Willy-Brandt-Preis für Zeitgeschichte 2015 ausgezeichnet. Sie ist seit Juni 2019 Co-Sprecherin des neuen SPD-Geschichtsforums und gehört dem Beirat des Forschungsprojekts "Eine neue Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung" am Simon Dubnow Institut in Leipzig sowie dem Beirat der Kommission "Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie" der Hans-Böckler-Stiftung an.

Ausgewählte Publikationen:

  • Fritz Bauer, die SPD und die „Ungesühnte Nazijustiz“, in: Tobias Freimüller/Sybille Steinbacher (Hrsg.), Fritz Bauer und die Achtundsechziger, Göttingen (erscheint 2020).
  • Mehr „Mut zur Wahrheit“ wagen? Willy Brandt, die Deutschen und die NS-Vergangenheit, in: Axel Schildt/Wolfgang Schmidt (Hrsg.), „Wir wollen mehr Demokratie wagen“. Antriebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens, Bonn 2019, S. 41-58.
  • Die SPD und die NS-Vergangenheit 1945-1990, Göttingen 2015 (2. Aufl. 2016).
  • Wiedergutmachung nach 1945. Politik, Praxis und sozialdemokratisches Engagement, in: POLIS 56. Analysen, Meinungen, Debatten, 2014.

 

"Europa [ist] keine Sonntags-, sondern eine schwierige Alltagsangelegenheit". Das Ringen der SPD-Bundestagfraktion um europapolitische Positionen

Prof. Dr. Jürgen Mittag, Köln

Jürgen Mittag ist Universitätsprofessor für Politik, Geschichte und Sportentwicklung an der Deutschen Sporthochschule Köln sowie Jean Monnet-Professor und Leiter des Instituts für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkt sind Politische Parteien, Gewerkschaften, Verbände, Vereine und soziale Bewegungen; Sportpolitik und -geschichte; europäische Integration und politische Systeme in vergleichender Perspektive sowie Tourismus- und Freizeitforschung und Sozial- und Wohlfahrtspolitik.

Ausgewählte Publikationen:

  • mit Philipp Kufferath, Geschichte der Arbeiterwohlfahrt. AWO, Bonn 2019.
  • mit Knud Andresen/Michaela Kuhnhenne u.a. (Hrsg.), Repräsentationen der Arbeit. Bilder – Erzählungen – Darstellungen, Bonn 2018.
  • Europäische Sportpolitik. Zugänge, Akteure, Problemfelder, Baden-Baden 2017.
  • mit Helke Stadtland (Hrsg.), Theoretische Ansätze und Konzepte der Forschung über soziale Bewegungen in der Geschichtswissenschaft, Essen 2014.
  • mit Janosch Steuwer, Politische Parteien in Europa, Wien 2010.

 

Die SPD-Fraktion und der NATO-Doppelbeschluss

Dr. Jan Hansen, Berlin

Jan Hansen (Dr. phil.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter/Assistent am Lehrstuhl für die Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. In seiner Dissertation erforschte er das Spannungsverhältnis zwischen alten und neuen sozialen Bewegungen (Abschied vom Kalten Krieg? Die Sozialdemokraten und der Nachrüstungsstreit (1977–1987), Berlin 2016). Aus diesem thematischen Kontext liegen eine Reihe von Artikel und Aufsätzen zur Friedensbewegung in den 1980er vor. Mittlerweile beschäftigt er sich mit der Geschichte von Infrastrukturen sowie der Stadt- und Umweltgeschichte. Er war "Visiting Fellow in the History of the Americas" am Deutschen Historischen Institut in Washington, DC (2017/18), "Dibner Research Fellow in the History of Science and Technology" an der Huntington Library in San Marino, CA, (2019/20) und wird kommendes Jahr als Feodor-Lynen-Forschungsstipendiat an die University of Southern California nach Los Angeles wechseln. Außerdem arbeitet er als Redakteur bei H-Soz-Kult und ist gegenwärtig Sprecher des Arbeitskreises Historische Friedens- und Konfliktforschung.

Ausgewählte Publikationen:

  • The End of the SPD as We Knew it. Euromissiles, Peace Activism, and the Transformation of the Political, in: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 29:1, 2018, S. 61–84.
  • The Turbulent Years. Willy Brandt’s Transatlantic Networks during the Euromissile Crisis, in: Bern Rother/Klaus Larres (Hrsg.), Willy Brandt and International Relations. Europe, the USA, and Latin America, 1974–1992, London 2018, S. 127–142.
  • mit Tim Geiger, Did Protest Matter? The Influence of the Peace Movement on the West German Government and the Social Democratic Party, 1977-1983, in: Eckart Conze/Martin Klimke/Jeremy Varon (Hrsg.), Nuclear Threats, Nuclear Fear and the Cold War of the 1980s, New York 2017, S. 290–315.
  • Abschied vom Kalten Krieg? Die Sozialdemokraten und der Nachrüstungsstreit (1977-1987), Berlin 2016.

 

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