Der Südsudan, entstanden 2011 durch die Abspaltung von der Republik Sudan, ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Folgen jahrzehntelanger Marginalisierung und der weitgehenden Zerstörung wirtschaftlicher Strukturen in einem verheerenden Bürgerkrieg sind allgegenwärtig. Trotz einer kurzen Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Hauptstadt Juba, die mehrheitlich auf sudanesischen und ostafrikanischen Investitionen beruhte, blieb die Friedensdividende aus. Im Dezember 2013 eskalierten machtpolitische Konflikte innerhalb der Regierungspartei SPLM und führten zu einem Gewaltausbruch, der schnell ethnische Dimensionen annahm und in hohem Maße die Zivilbevölkerung betraf.
Politisch, wirtschaftlich und sozial steht das Land vor enormen Herausforderungen, verfügt jedoch kaum über die notwendigen politischen und administrativen Kapazitäten. Die ehemalige Befreiungsbewegung SPLM steht vor der schwierigen Aufgabe, ein ausgewogenes System der Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit einzuführen. Prozesse einer inklusiven Nationenbildung (Nation-Building), die Aufarbeitung der gewaltsamen Vergangenheit und die Etablierung von Zivilgesellschaft und politischer Öffentlichkeit stehen noch immer am Anfang.
Als einzige deutsche politische Stiftung mit einer ständigen Präsenz im Südsudan ist die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) bereits seit 2008 in Juba aktiv. Ihre Aktivitäten richten sich sowohl an die politische Elite als auch an Akteure aus dem nicht-staatlichen Bereich, denen bei der politischen Ausgestaltung des neuen Staates eine entscheidende Rolle zukommt. Mit ihrer Arbeit vor Ort – sowohl im politischen Zentrum Juba als auch in den Regionalstaaten – unterstützt die FES die Arbeit und den Aufbau zivilgesellschaftlicher und gewerkschaftlicher Strukturen, fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Politik und bietet Foren für politische Teilhabe. Vor allem Beiträge zum innergesellschaftlichen Dialog sind in der fragilen Situation von großer Bedeutung. Denn die Bereitschaft und Fähigkeiten des jungen Staates, interne Interessengegensätze und Teilhabeansprüche auf friedlichem Weg zu verhandeln und auszugleichen, spielen für seine Zukunftsaussichten eine zentrale Rolle.
Boswell, Alan
Publikation herunterladen (4,8 MB PDF-File)
Publikation herunterladen (100 KB, PDF-File)
Maihack, Henrik
Publikation herunterladen (150 KB, PDF-File)
Maihack, Henrik
Publikation herunterladen (120 KB, PDF-File)
Dähne, Florian; Linke, Kristin
Publikation herunterladen (155 KB, PDF-File)
South Sudanese Activist Edmund Yakani on the multiple challenges for his country
Die South Sudan Reflection Group präsentiert fünf Kriterien, um einer der größten humanitären Katastrophen weltweit zu begegnen.
In einer der umkämpftesten Regionen des Südsudan bringen Dialogprojekte verfeindete bewaffnete Gruppen zusammen - mit beeindruckenden Ergebnissen.
Der dreijährige Bürgerkrieg im Südsudan eskaliert weiter und führt zu Rekordzahlen Geflüchteter. Der Leiter der FES Südsudan spricht im Interview mit…
Auf die größte Flüchtlingskrise Afrikas folgt eine extreme Hungersnot. Vor allem im Südsudan ist die Lage prekär. Das Land leidet seit Jahren unter…
In Plenarsitzung zitierte und der FES zugeordnete Einschätzung zur UNMISS-Mandatsverlängerung stammt nicht von Mitarbeiter_innen der FES.