Fritz Erler - Landrat, Außen- und Verteidigungspolitiker, Sozialdemokrat - 50 Jahre nach seinem Tod: Lehren von damals für heute

Veranstaltungsnummer: 214322 – als .ics herunterladen

Das Chaos, das in Deutschland am Ende des Zweiten Weltkrieges herrschte, verschlug einen Mann nach Oberschwaben, der später zu einem bedeutenden SPD-Parlamentarier der fünfziger und sechziger Jahre werde sollte und dessen politische Karriere im Nachkriegsdeutschland 1945 als Landrat im Kreis Biberach begann: Fritz Erler.

In einer seiner ersten Bekanntmachungen (28. Juni 1945) als Landrat schrieb Erler: "Das deutsche Volk hat durch sein Verhalten in den vergangenen 12 Jahren gezeigt, dass es die demokratischen Einrichtungen weder zu handhaben noch zu würdigen weiß. Es wird erst in der Zukunft beweisen müssen, dass es die demokratische Freiheit verdient." 50 Jahre nach seinem Tod ist dieser Beweis sicherlich erbracht. Aber in Deutschland, Europa und der Welt greifen ein neuer Nationalismus und Populismus um sich. Mit Blick auf die Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus mahnte Fritz Erler, dass man "mit behutsamer ordnender Hand zusammenführen (müsse), was aus den Fugen geraten ist" - ein Satz, der an Aktualität nichts verloren hat. Auch heute scheint die Welt "aus den Fugen geraten" und es stellt sich einmal mehr die Frage, was bzw. ob wir aus der Geschichte gelernt haben. Aber viele fragen auch: Was ist eigentlich der Kitt, der unsere Gesellschaft im Kern zusammenhält? Und hält dieser Kitt auch für die Zukunft?

Vor diesem Hintergrund und in Anerkennung der Lebensleistung von Fritz Erler, wollen wir die heutigen Herausforderungen mit Ihnen diskutieren.