Neue Geopolitik in Eurasien


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Die Großregion Eurasien ist seit jeher das Spielfeld geopolitischer Rivalen. Die Karte „Neue Geopolitik in Eurasien“ veranschaulicht Konflikt- und Kooperationsdynamiken zwischen Asien und Europa. Sie zeigt die Komplexität militärischer Rivalitäten, wirtschaftlicher Verflechtungen und politischer Allianzbildungen in den größeren geo-strategischen Zusammenhang ein, um einen Beitrag zur Debatte über die Positionierung in der Weltordnung von Morgen zu leisten. 

Die rasant aufsteigende Volksrepublik China fürchtet, die Vereinigten Staaten mit ihrer Militärpräsenz im Indo-Pazifik (island chains) könnte ihre Versorgungs- und Handelsrouten abschneiden. Militärisch versucht Peking daher, den Zugang zum Südchinesischen Meer unter seine Kontrolle zu bringen (9 dash line). Um sich aus der Umklammerung zu befreien, soll unter anderem die Seidenstraße-Initiative den Weg nach Westen bis nach Europa freimachen. Entlang der Route haben sich chinesische Staatsbetriebe Beteiligungen an Häfen gesichert (string of pearls). In Dschibuti, am Eingangstor zum Roten Meer, unterhält China seine erste Übersee Basis. Ob und inwieweit Peking seine Nachbarn wirtschaftlich durch die umfassende regionale Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) oder politisch durch die Shanghaier Kooperationsorganisation (SCO) an sich binden kann, wird sich zeigen.

Die Vereinigten Staaten sehen sich durch diese Bestrebungen in ihrer Vormachtstellung bedroht. In Washington sind die Hoffnungen, China werde sich liberalisieren und sich in die bestehende multilaterale Ordnung integrieren verflogen. Die USA verlegen daher den Schwerpunkt ihrer Streitkräfte in den Indo-Pazifik. Wirtschaftlich soll durch die Entkopplung der beiden größten Volkswirtschaften der Welt Chinas Aufstieg gebremst werden. Washington übt starken Druck auf seine Verbündeten in Europa und Asien (major non-NATO allies) aus, dem amerikanischen Kurs zu folgen. Im Ost- und Südchinesischen Meer und in der Meerenge von Malakka stoßen die Einflusssphären der beiden Rivalen direkt aufeinander.

Alte Territorialstreitigkeiten haben in jüngster Zeit wieder zu Zusammenstößen zwischen China und Indien in Kaschmir und Sikkim/ Bhutan geführt. Indien überdenkt daher seine traditionelle Blockfreiheit, und verstärkt die Kooperation mit den USA, Japan und Australien (QUAD).

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