Kommunalpolitik muss für alle Bürger_innen verständlich und zugänglich sein. Die erste Hürde kann dabei aber schon die Sprache als solche sein: Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten oder aber geringeren Deutschkenntnissen haben es dabei besonders schwer.
Wir wollen zu mehr Verständlichkeit von kommunalpolitischen Themen beitragen und auch Menschen erreichen, die sich aufgrund sprachlicher Barrieren bislang noch nicht einbringen konnten oder wollten. In unserem Faltblatt "Kommunal-Politik für Alle in leichter Sprache" beschreiben wir nicht nur, was Politik ganz allgemein bedeutet, sondern werfen einen Blick in die unterschiedlichen kommunalen Gremien. Vom Gemeinderat über den Haushaltsplan bis hin zur Bürgermeister_in.
Das Konzept der Leichten Sprache hat seine Wurzeln in den USA und kam erst in den 1990er Jahren nach Deutschland. Die Idee: Selbstbestimmung und Selbstvertretung sollten trotz Lernschwierigkeiten möglich werden. Gesellschaftliche Einbindung war das Ziel. Das Konzept der Leichten Sprache unterstützt daher besonders:
Dass der Bedarf an Leichter Sprache viel größer ist, als häufig angenommen zeigt die Die Level-One-Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2011. Über 2,3 Millionen Menschen der deutschsprechenden Bevölkerung können nur einzelne Wörter lesen oder schreiben. Weitere 5,2 Millionen Menschen können zwar einzelen Sätze lesen, aber keine ganzen Texte verstehen. Häufig verhindern diese Einschränkungen bislang ein (kommunal)politisches Engagement.
Leichte Sprache ist nicht nur ein Konzept, sondern ein ganz eigenes linguistisches Regelwerk, auf das Übersetzer_innen zurückgreifen. Komplizierte Sachverhalte werden in wenigen kurzen Sätzen und ohne Gebrauch von Fach- und Fremdwörter dargestellt. Außerdem gibt es bestimmte grammatikalische Regeln und Schreibweisen, die zu einer besseren Lesbarkeit führen. Texte werden außerdem bebildert: Die Lebenshilfe Bremen hat hierzu ein Buch mit über 500 Abbildungen erstellt.
Leitung
Anne Haller
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