Der Erste Weltkrieg bedeutete für die deutsche wie die internationale Arbeiterbewegung eine Zäsur, die den amerikanischen Historiker Carl E. Schorske zu Recht von der „großen Spaltung“ sprechen ließ. Die Folgen dieser Spaltung manifestieren sich bis heute in unterschiedlichen Parteien, die aus der zunächst vereinigten Sozialdemokratie hervorgegangen sind. Die Geschichte der Sozialdemokratie zwischen 1916 und 1922 (als Datum der Vereinigung von MSPD und Rest-USPD) ist vielschichtiger als gerne in der einfachen Reduktion auf eine kriegsbejahende, „parlamentarisch-demokratische“ Mehrheitssozialdemokratie und eine kriegsablehnende, „revolutionär-utopische“ USPD angenommen wird.
Die Frage nach der Spaltung der Arbeiterbewegung in Deutschland wurde in den Geschichtswissenschaften bereits in den 70er und 80er Jahren diskutiert. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Novemberrevolution von 1918/19 dürfte ein neuerlicher Blick auf diesen nur in Teilen „ausgeforschten“ Ausgangspunkt neue Perspektiven und Einsichten ermöglichen helfen - insbesondere über einen biografischen Fokus auf die innenpolitischen Akteure jenseits von Regierung und Militär.
Vor diesem Hintergrund verfolgen Prof. Dr. Uli Schöler und Thilo Scholle ein Publikationsprojekt, das neue Facetten der Sozialdemokratie zwischen 1916 und 1922 zu Tage fördern soll. Zu diesem Zweck findet in Kooperation mit dem Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung ein zweitägiges Kolloquium in den Räumen der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin am 16. und 17. Februar 2017 statt, dem ein CfP im Herbst 2016 vorangegangen war.
Veranstalter
Prof. Dr. Uli Schöler/ Thilo Scholle in Kooperation mit dem Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Datum
16.02.2017–17.02.2017
Veranstaltungsort
Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin
Kontakt
Oliver Schael, FES Bonn
Friedrich-Ebert-Stiftung
Archiv der sozialen Demokratie
Referat Public History, Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19
Kontakt
Peter Beule
Godesberger Allee 149
53175 Bonn