Kernaussagen
Mit Blick auf die digitale Transformation hinkt Deutschland weit hinter dem EU-Durchschnitt her. Komplexe Regulierungen hemmen den Fortschritt, und es besteht die Gefahr eines digitalen Blackouts, wenn diese Hindernisse nicht beseitigt werden. Die Lösung liegt in einer nutzerorientierten, resilienten und kooperativen Digitalisierung. Zu ihrer Umsetzung ist es notwendig, eine klare Datenstrategie zu entwickeln, angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und die digitale Bildung zu fördern.
Auch die Gesellschaft muss im Zuge des digitalen Wandels Beiträge leisten, indem sie Chancen besser nutzt und Risiken minimiert. Um die Vorteile der Digitalisierung allen zugänglich zu machen, sollte diese als gesellschaftliches Projekt behandelt und entsprechend parteiübergreifend gehandelt werden. Hier-bei ist es von Bedeutung, sowohl Optimismus als auch Realismus an den Tag zu legen und beide Haltungen miteinander zu verbinden.
Einordnung aus Sicht der Sozialen Demokratie
Die Soziale Demokratie will den digitalen Wandel in Deutschland vorantreiben und dabei sicherstellen, dass die Vorteile der Digitalisierung allen Bürger_innen zugutekommen. Das Thema ist entsprechend auch einer der politischen Schwerpunkte der führenden Vertreter der Sozialen Demokratie. So haben sie sich in der Vergangenheit kontinuierlich für die Beschleunigung der Digitalisierung in Deutschland eingesetzt. Unter anderem wurde im Jahr 2015 ein wegweisenden Grundsatzprogramms zur Digitalisierung von der SPD vorgestellt, das im Mai 2023 nochmals aktualisiert wurde. Das vorliegende Buch bietet fruchtbare Analysen und Impulse für das Gelingen einer effizienten und sozial gerechten Digitalisierungsstrategie. Es trägt damit dazu bei, die Vision einer fortschrittlichen und inklusiven Digitalpolitik in die Realität umzusetzen.
1. Deutschland auf dem Weg in den schleichenden Blackout
Deutschland hinkt in der digitalen Transformation hinterher. Grund hierfür sind komplexe Regulierungen, die den Fortschritt hemmen. Um nicht den Anschluss zu verlieren, sollte die Bundesregierung die Digitalisierung vorantreiben und sich bei der Umsetzung an anderen Ländern orientieren. Eine effiziente Digitalisierung darf sich dabei nicht allein darauf beschränken, bereits bestehende analoge Prozesse in digitale Prozesse umzuwandeln. Vielmehr bedarf es neuer Konzepte und kluger Investitionen.
Wichtig für den Ausbau der digitalen Infrastruktur ist auch ein entsprechendes Infrastruktur-Modernisierungsprogramm, das verschiedene Netzwerke in den Fokus nimmt, darunter die Stromversorgung, den Schienenverkehr, die Straßen und das Thema mobile Breitbandverbindung. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, die staatliche Verwaltung widerstandsfähiger gegenüber Störungen zu machen. Zu diesem Zweck müssen verschiedene Sicherungstechniken implementiert werden.
Bisher erfolgt die Digitalisierung des deutschen Staates ohne klare Strategie. Es ist jedoch dringend erforderlich, eine sinnvolle Datenstrategie zu entwickeln, die sowohl digitale Innovationen als auch eine effiziente Datenwirtschaft einbezieht. Die Politik sollte hierbei klare Leitlinien festlegen und den Dialog mit der Zivilgesellschaft aktiv fördern. Dabei kann sie sich von konkreten Erfahrungen aus der Wirt-schaft inspirieren lassen, um die staatliche Verwaltung zu optimieren.
Die politischen Parteien haben in Bezug auf die Digitalisierung bisher nur eine unzureichende Rolle gespielt. Sie sollten sich intensiver mit dieser Thematik auseinandersetzen, klare Positionen entwickeln und aktiver an der Gestaltung der digitalen Zukunft teilnehmen.
Die Analysen und detaillierten Vorschläge von Kerst und Ruhose sind äußerst überzeugend. Sie formulieren klare Richtlinien, um eine effiziente und soziale Digitalisierung in Zukunft zu ermöglichen. Das vorliegende Buch bietet fruchtbare Analysen und Impulse für das Gelingen einer effizienten und sozial gerechten Digitalisierungsstrategie. Es trägt damit dazu bei, die Vision einer fortschrittlichen und inklusiven Digitalpolitik in die Realität umzusetzen.
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