Auf der Grundlage der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff - von der Dekarbonisierung schwer zu elektrifizierender Sektoren bis hin zu klimaneutralen industriellen Prozessen - gelten die nordischen Länder durch ihren strategischen Rahmen oft als Vorreiter für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.
Die neue Studie “Hydrogen in the Nordics: Drivers of European Cooperation?” des Potsdamer Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS) zeigt: Ein Überschuss an erneuerbarem Strom könnte für die Herstellung von grünem Wasserstoff verwendet werden und so die Sektoren abdecken, die schwer zu dekarbionisieren sind.
Obwohl bereits ein solides Innovationsumfeld und gutes Investitionsklima vorhanden ist, müssen bei der Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur die konkreten Bedürfnisse und politische Ziele stärker beachtet werden. Dies umfasst auch die regionale Verkehrsinfrastruktur und die Eingliederung in den European Hydrogen Backbone.
Der tatsächliche Umfang von Wasserstoffexporten ist noch nicht eindeutig absehbar. Bislang ist der Export von erneuerbarem Wasserstoff und seinen Derivaten nur in Dänemark ein ausdrückliches politisches Ziel, während Norwegen eine besondere Stellung einnimmt: Aufgrund seiner umfassenden Gasvorkommen wird auch die Produktion und Vermarktung von kohlenstoffarmen Wasserstoff aus Erdgas (blauer Wasserstoff) geplant.
Die nordischen Länder haben also das Potenzial, zu den europäischen Bemühungen einer wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft bedeutend beizutragen. Allerdings müssen dazu die Infrastukturentwicklung priorisiert und die regulatorischen Fragen zu blauem Wasserstoff geklärt werden.
[Hinweis: Die Publikation liegt nur auf Englisch vor.]
Kilpeläinen, Sarah; Quitzow, Rainer; Tsoumpa, Marina
Publikation herunterladen (230 KB, PDF-File)