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Studie zur 4-Tage-Woche

Es geht los: Die größte deutsche Studie zur 4-Tage-Woche kommt!

Launch-Event am 21. September 2023 | Alte Münze Berlin & Livestream

Die 4-Tage-Woche wird aktuell in vielen Ländern heiß diskutiert und scheint gerade in der deutschen Gesellschaft einen Nerv zu treffen: Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung äußern sich 81 Prozent der Befragten positiv zu einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Und das ist wenig erstaunlich: Eine Mehrheit der Deutschen fühlt sich regelmäßig gestresst (Ipsos 2022), der Krankenstand ist auf einem Höchststand, ebenso die Zahl der offenen Stellen (IAB 2023).

Und mittendrin steht die Idee der 4-Tage-Woche, die – das jedenfalls sagen Studiendaten aus anderen Ländern – das Wohlbefinden der Beschäftigten deutlich steigern kann und das bei gleicher oder gar steigender Produktivität. Dazu noch scheint sie positive Auswirkungen auf Gleichstellung und Klimaschutz zu haben. Ist damit, nach vielen Jahrzehnten, das Ende der 40-Stunden-Woche eingeleitet?

Inwiefern es Zeit für Veränderung beim Thema Arbeitszeit ist, wollen wir am 21. September 2023 um 18:00 Uhr in der Alten Münze in Berlin mit Ihnen unseren Gästen diskutieren. Die Veranstaltung bildet den Auftakt zur größten deutschlandweiten Studie zur 4-Tage-Woche und wir per Livestream übertragen.

Zum Programm

Kontakt

Susan Javad
030 26935 - 8313

In Kooperation mit

Die deutschlandweit größte Studie zur 4-Tage-Woche wird von einem vielfältig zusammengesetzten Beirat begleitet. Koordiniert wird sie von der Berliner Beratungsagentur intraprenör, die die 4-Tage-Woche selbst bereits umgesetzt hat. Die Studie wird außerdem von der Non-Profit-Initiative 4 Day Week Global begleitet, die weltweit bereits verschiedene Modellversuche unterstützt und ein Konzept zur wissenschaftlichen Auswertung entwickelt hat.

Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier.

Aufzeichnung der Veranstaltung

Programm

17:30

Ankommen und Vernetzung

18:00

Begrüßung

Julia Bläsius, Leiterin des Referats politische Beratung und Impulse, Friedrich-Ebert-Stiftung

Carsten Meier, Co-Initiator 4TW Deutschland

18:15

Vorstellung der 4TW-Pilotstudie

Dr. Dale Whelehan, CEO 4 Day Week Global (digital)

18:30

Vorstellung des Studiendesigns für Deutschland

Prof. Dr. Julia Backmann, Universität Münster

18:45

Q&A

19:00

Zeit für Veränderung: Ist Deutschland reif für die 4-Tage-Woche?

Podiumsdiskussion

  • Kim Breuer, CEO Likeminded                            
  • Rocco Funke, Geschäftsführer ELBS (Eichsfelder Leckortung- und  BautrocknungsService)
  • Sophie Jänicke, IG Metall
  • Annika Klose, MdB

Moderation: Carsten Meier, Co-Initiator 4TW Deutschland

20:00

Empfang, Fortsetzung der Diskussion im persönlichen Gespräch

21:00

Ende der Veranstaltung


Teilnahme vor Ort oder via Livestream

Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme vort Ort über den Anmeldelink auf dieser Seite an.

Sollte eine Teilnahme vor Ort nicht möglich sein, können Sie die Veranstaltung im Livestream auf dieser Seite verfolgen.

Für Fragen zur barrierefreien Durchführung stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung: Vanicha.Weirauch(at)fes.de

Ort und Zeit

Alte Münze
Molkenmarkt 2
10179 Berlin

Donnerstag, 21.09.23
17:30-21:00 Uhr

Referent_innen

Prof. Dr. Julia Backmann

leitet den Lehrstuhl für Transformation der Arbeitswelt an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 

Ihre Forschungs- und Lehrtätigkeiten fokussieren sich auf die Auswirkungen des gesellschaftlichen und technologischen Wandels auf die Arbeitswelt, insbesondere in Bezug auf Zusammenarbeit und Führung. Vor ihrer Berufung nach Münster war Frau Backmann am University College Dublin in Irland sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München tätig. Sie habilitierte 2021 an der LMU München und erlangte 2014 ihren Doktortitel an der WHU – Otto Beisheim School of Management. Vor Beginn ihrer akademischen Laufbahn war sie als Unternehmensberaterin tätig. Im Laufe ihrer Karriere hat Frau Backmann zahlreiche Forschungskooperationen mit Unternehmen und Forschungsinstitutionen auf internationaler Ebene durchgeführt und ihre Arbeiten in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht.

Julia Bläsius

leitet seit 2021 das Referat Politische Beratung und Impulse der FES. Zuvor leitete sie die FES-Büros im Südkaukasus, das FES-Regionalprojekt Belarus & Östliche Partnerschaft sowie einen Regionalfonds der GIZ in den Ländern der Östlichen Partnerschaft mit Sitz in der Ukraine.

Ihre Schwerpunkte sind soziale Gerechtigkeit, sozial-ökologische Transformation und Demokratieentwicklung. An der London School of Economics studierte sie Politische Ökonomie und an der Universität Passau Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien.

Kimberly Breuer

ist Psychologin und Gründerin von Likeminded. Das Start-up bietet Unternehmen und ihren Mitarbeitenden ganzheitliche Unterstützung für mentale Gesundheit mit dem Ziel, dass mentale Gesundheit am Arbeitsplatz zukünftig genauso ernst genommen wird wie physische Gesundheit.

Rocco Funke

Rocco Funke ist Unternehmer und betreibt seit 1998 die Firma ELBS – Eichsfelder Leckortung- und  BautrocknungsService. Er ist gelernter Heizungs- und Lüftungsbauer und schloss an der FH Erfurt ein Studium der Versorgungstechnik als Diplom-Ingenieur ab.

Von 2004 bis 2018 war er Dozent in der Meisterausbildung an der Handwerkskammer Erfurt. In seinem Betrieb gilt die 4-Tage-Woche bereits und auch andere Elemente einer neuen Unternehmenskultur, die auf Vertrauen und Wertschätzung fußt, werden bei ihm im Arbeitsalltag umgesetzt.


Sophie Jänicke

leitet das Ressort tarifpolitische Themen und Handlungsfelder beim Vorstand der IG Metall und hat den Schwerpunkt Arbeitszeit.

Vorher war sie in Brüssel bei IndustriAll Europe für Fragen von Tarif- und Sozialpolitik in Europa zuständig und hat im Bildungszentrum der IG Metall in Berlin Betriebsräte zu Fragen der Arbeitszeit- und Entgeltgestaltung beraten. Zudem ist sie studierte Politikwissenschaftlerin.

Annika Klose

ist Sozialwissenschaftlerin. 5 Jahre lang war sie Vorsitzende der Jusos Berlin und Gewerkschaftssekretärin beim DGB. Seit 2021 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages und dort als Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Arbeit und Soziales und dem Petitionsausschuss tätig.

Sie hat federführend für die SPD-Bundestagsfraktion das Bürgergeld mitverhandelt. Darüber hinaus bearbeitet sie die Themenbereiche rund um Mini- und Midijobs, Kindergrundsicherung sowie haushaltsnahe Dienstleistungen. Annika Kloses Wahlkreis ist Berlin-Mitte.

Carsten Meier

ist Managing Partner und Mitgründer von Intraprenör. Er glaubt daran, dass gute Arbeit ein Menschenrecht sein sollte – und kämpft dafür, möglichst vielen diese sinnstiftende, erfüllende Arbeit ermöglichen zu können.

Als Mitgründer und aktueller Sprecher des Shift Collectives arbeitet Carsten daran, Unternehmensberatung neu zu denken und eine menschzentrierte Wirtschaft gemeinsam zu gestalten. Mit dem Shift Collective gab er 2020 so beispielsweise die erste deutsche Hybrid Work Studie heraus. 

Dr. Dale Whelehan

ist CEO der NGO 4DayGlobal und möchte in jedem Kontinent der Welt einen Pilotversuch zur 4TW starten. Er ist ein Verhaltenswissenschaftler mit umfassender Erfahrung in Humanressourcen, Change Management und Organisationsverhalten.

Ursprünglich Physiotherapeut, promovierte er in der Auswirkung von Erschöpfung bei Gesundheitspersonal. Bei Deloitte Ireland war er als Senior Human Capital Consultant tätig und spezialisierte sich auf Verhaltenswissenschaften zur Förderung organisatorischen Wandels. Dale ist ein Experte im Bereich Wohlbefinden und betont die Bedeutung von kürzeren Arbeitszeiten für die Gesundheit und das Glück der Menschen.

Hintergrund

Viele Beschäftigte in Deutschland scheinen erschöpft zu sein: Auch für 2022 meldete das Statistische Bundesamt ein weiteres Anwachsen des Krankenstands. Berücksichtigt man, dass hier nur Krankmeldungen ab dem dritten Krankheitstag einberechnet werden, wird klar, dass die eigentlichen Zahlen deutlich höher liegen dürften.

Auch Befragungen von Arbeitnehmer_innen, wie z.B. durch Ipsos (2022) belegen, dass sich ein erheblicher Anteil von Beschäftigten gestresst fühlt. Arbeitszufriedenheit und die Bereitschaft, beim aktuellen Arbeitgeber zu bleiben, scheinen ebenfalls abzunehmen.

Dazu kommt, dass aufgrund des demografischen Wandels nach und nach immer mehr Arbeitnehmer_innen in den Ruhestand gehen und die jüngeren Alterskohorten der Balance von Arbeit und Privatleben tendenziell mehr Bedeutung beizumessen scheinen (ifaa 2022).

Insofern ist es wenig erstaunlich, dass das Konzept einer 4-Tage-Woche gesellschaftlich einen Nerv trifft. Rund 81 Prozent der Befragten einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung äußerten sich positiv zu einer 4-Tage-Woche. Für einen erheblichen Anteil dieser befragten Vollzeiterwerbstätigen ist die Frage, ob diese mit einem Lohnverlust einhergeht, dabei aber – wenig erstaunlich – zentral.

Da trifft es sich gut, dass mittlerweile aus dem Ausland Studienergebnisse vorliegen, die aufzeigen, dass eine 4-Tage-Woche bzw. eine deutliche Arbeitszeitreduktion für Beschäftigte bei vollem Lohnausgleich öknonomisch möglich und sinnvoll ist. So zeigt die wissenschaftliche Begleitforschung zum bisher größten Feldversuch zur 4-Tage-Woche aus dem Vereinigten Königreich, dass sowohl Krankenstand und Stresslevel bei den Beschäftigten sanken, die Arbeitszufriedenheit zunahm und dass die Produktivität gleich blieb oder sogar gesteigert werden konnte. Ebenso konnten positive Auswirkungen auf die CO2-Bilanz und Gleichstellungsindikatoren festgestellt werden.

Viel spricht also dafür, sich mit dem Thema der 4-Tage-Woche zu beschäftigen. Insofern ist es naheliegend, auch für Deutschland einen wissenschaftlich begleiteten Pilotversuch zur 4-Tage-Woche auf den Weg zu bringen.

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