Referat Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika

Beauty and the Dogs – Filmvorführung und -diskussion

Als Partnerin des ALFILM-Festivals begrüßte die FES zahlreiche Gäste und lud zum Austausch mit der Hauptdarstellerin Mariam Al Ferjani.

Bild: Mariam Al Ferjani von Katja Volkenant

Das 9. Arabische Filmfestival Berlin ALFILM startete in diesem Jahr mit einem Beitrag, der auch und gerade in Zeiten von #MeToo hochaktuell ist: Frei nach wahren Begebenheiten schildert Beauty and the Dogs der Regisseurin Kaouther Ben Hania den Kampf einer jungen Tunesierin für Gerechtigkeit und Würde in einem männerdominierten System.

Die Ereignisse, auf denen Beauty and the Dogs basiert, sind erschütternd: Im September 2012 vergewaltigen Polizisten in einem Vorort von Tunis eine junge Frau. Als diese die Tat anzeigen will, sieht sie sich mit einem System konfrontiert, in dem Vergewaltigung und Straffreiheit von Polizisten jedoch Tabuthemen sind. Mehr noch: Zunächst ist sie es, die sich wegen „Verstoßes gegen die guten Sitten“ verantworten muss.

Die Causa führte in Tunesien zu einem Aufschrei der Empörung und zu öffentlichen Solidaritätsbekundungen gegenüber der jungen Frau. Das Verfahren gegen sie wurde schließlich eingestellt, die Täter wurden verurteilt. Unter dem Pseudonym Meriem Ben Mohamed verarbeitete sie das Geschehene in „Coupable d’avoir été violée“ („Schuldig, vergewaltigt worden zu sein“) literarisch.

Der Filmstoff und die offene Thematisierung des Frauseins in einem Land der arabischen Welt fesselte die Kinogänger_innen in Berlin – sowohl bei der Festivaleröffnung am 11. April im Kino Arsenal als auch bei der zweiten Vorstellung am 13. April im City Kino Wedding, nach der die FES zur Diskussion mit der Hauptdarstellerin Mariam Al Ferjani einlud.

Das Gespräch verdeutlichte die Relevanz von Beauty and the Dogs, die weit über die tunesischen Grenzen hinaus besteht und eröffnete Einblicke in aktuelle Entwicklungen vor Ort.


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