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Fast alle Länder Lateinamerikas sind heute Demokratien. Nach Überwindung der Militärdiktaturen brachte die Demokratisierungswelle der 1980er und 1990er Jahre die liberalen Freiheitsrechte wie freie, unabhängige Wahlen und Meinungsfreiheit zurück. Dennoch weisen die Demokratien in vielen Ländern Lateinamerikas heute institutionelle Defizite auf: Klientelismus, Korruption, schwache Rechtsstaatlichkeit sowie die Infragestellung der Gewaltenteilung und die Unterwanderung des Staates durch kriminelle, nichtstaatliche Akteure. Auch die eklatante soziale Ungleichheit schließt große Bevölkerungsgruppen aus dem gesellschaftlichen Leben aus und beraubt sie ihrer demokratischen Teilhabe.
Die FES leistet durch vielfältige Aktivitäten einen Beitrag zur Verbesserung der Qualität der Demokratien in Lateinamerika. Trotz aller Defizite sind politische Parteien unverzichtbar für repräsentative Demokratien. Die FES unterstützt ihre Partnerparteien sowie ihnen nahestehende politische Stiftungen und Thinktanks aus dem progressiven Spektrum in einer Vielzahl von Politikfeldern von der Arbeitsmarkt- bis zur Sicherheitspolitik dabei, fortschrittliche Politikansätze zu erarbeiten, ihr programmatisches Profil zu stärken und so ihren Beitrag zu einer leistungsfähigen Demokratie zu erbringen.
Besondere Aufmerksamkeit widmet die FES der Zusammenarbeit mit politischen Nachwuchskräften. Sie tragen nicht nur zum notwendigen Generationenwechsel in ihren Parteien bei. Werden junge Menschen in die Lage versetzt, sich in ihren Parteien Gehör zu verschaffen, können sie auch neue Themen und Aktionsformen auf die Tagesordnung ihrer Parteien setzen. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit Frauen in den Parteien.
Wie die Proteste auf den Straßen in Chile und anderen Ländern zeigen, fühlen sich viele Bürger_innen heute durch politische Parteien nicht mehr repräsentiert. Die FES bringt Vertreter_innen der Zivilgesellschaft und der progressiven Parteien zum Dialog zusammen, um die Entfremdung zu überwinden und die Funktion der Parteien als gesellschaftliche Transmissionsriemen wiederzubeleben.
Im Zeitalter der Globalisierung steht nationale Politik im engen Wechselverhältnis mit regionalen sowie globalen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen. Daher ist der Austausch zwischen Parteien über Landesgrenzen hinweg heute wichtiger denn je. Mit dem Forum der Progressiven Parteien bietet die FES ihren Partnerparteien in der Region eine Plattform, um gemeinsam politische Trends zu analysieren, Erfahrungen auszutauschen und das programmatische Profil in einer Vielzahl von Politikfeldern weiterzuentwickeln. Mit Hilfe unseres globalen Netzwerks können wir unsere Partner mit progressiven Akteuren aus Deutschland, Europa und anderen Teilen der Welt zum Dialog über die Soziale Demokratie zusammenbringen.
Auch für den politischen Nachwuchs öffnet der regionale und globale Austausch neue Horizonte. Mit unseren Nachwuchsprogrammen Agentes de Cambio in Zentralamerika und der Karibik und der Sommerschule der Politischen Jugend in Lateinamerika erhalten junge Menschen aus Parteien, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft nicht nur die Chance, sich inhaltlich und methodisch fortzubilden und Netzwerke zu knüpfen. Die Nachwuchsprogramme fördern auch die Fähigkeiten, die den demokratischen Dialog erst möglich machen: argumentieren, zuhören, Konsens erarbeiten und Dissens gelten lassen.
Zum Thema Demokratie gibt es hier über Lateinamerika und die Karibik hinaus weitere FES-Informationen.
Dem schwindenden Einfluss politischer Institutionen steht die zunehmende Bedeutung von Kommunikation und Medien gegenüber. Doch Medienkonzerne in Lateinamerika agieren häufig als politische Akteure, die die öffentliche Meinung in ihrem Sinne prägen und so Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen. Zwei Herausforderungen stehen für die Medienarbeit der FES im Vordergrund: zum einen die Verteidigung von Meinungsfreiheit, liberalen Mediengesetzen und unabhängigem Journalismus; zum anderen der digitale Aktivismus als Partizipationsinstrument für Bürger_innen-Bewegungen und speziell für Jugendliche.
In diesem Sinn fördert die FES die öffentliche Debatte über eine progressive Mediengesetzgebung, die eine Konzentration von Medieneigentum verhindern und die Pluralität und Vielfalt der Stimmen sicherstellen soll. Zentrale Forderungen der progressiven Agenda sind die Verteidigung der Freiheit des Internets, der Netzneutralität und der sozialen Netzwerke, die vielfältig und für die Mehrheit der Bürger_innen zugänglich sind.
In den letzten Jahren hat sich Lateinamerika zu einem Laboratorium des digitalen Aktivismus entwickelt. Neue Kommunikationsformen von zivilgesellschaftlichen Akteuren und sozialen Bewegungen verändern Politik und Kommunikation. Die FES widmet sich der Analyse neuer Instrumente der Kommunikation für progressive Akteure und politische Führungspersönlichkeiten, die ein Gegengewicht zur Macht der etablierten Massenmedien bilden und zur sozialen Mobilisierung beitragen können.
Zum Thema Medien gibt es hier über Lateinamerika und die Karibik hinaus weitere FES-Informationen.
Seit mehr als 40 Jahren zählt die von der FES herausgegebene Nueva Sociedad zu den angesehensten sozialwissenschaftlichen Zeitschriften Lateinamerikas und der Karibik. Doch Nueva Sociedad ist mehr als eine Publikation: Das gleichnamige Büro mit Sitz in Buenos Aires bringt Wissenschaft und Politik auch im Rahmen von Veranstaltungen miteinander in den Dialog. Ob als gedrucktes Wort, online oder im direkten Austausch: Die Nueva Sociedad fördert die selbstkritische Auseinandersetzung der Linken in Lateinamerika mit den Errungenschaften und Defiziten der Demokratie sowie der politischen Kultur in der Region und stößt die Erarbeitung von Reformansätzen an.
Medien und Kommunikation
Joana Stalder
Hiroshimastr. 28 10785 Berlin
+49 30 269 35-7502
Joana.Stalder@fes.de
Demokratie, Nueva Sociedad
Annette Lohmann
+49 30 269 35-7457
Annette.Lohmann(at)fes.de
Friedrich-Ebert-Stiftung
Omar Rincón C. 71 N° 11-90 C. P. 110 231 Bogotá D. C. Colombia
+57 1 345 98 83 +57 1 347 16 25
omar.rincon(at)fescol.org.co
Fundación Foro Nueva Sociedad
Dr. Svenja Blanke Humberto Primo 531 C1103ACK Ciudad de Buenos Aires Argentina
+54 11 3708-1330+54 11 3708-1330
info(at)nuso.org
Das Referat Lateinamerika und Karibik arbeitet in folgenden Themenfeldern:
Wir fördern den politischen Austausch zwischen Lateinamerika, Deutschland und Europa.
Hier finden Sie unsere thematischen Ansprechpartner_innen
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Lozano, Wilfredo
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Monsalve E., Sebastián
Piña, Matías; Suárez-Cao, Julieta; Sajuria, Javier
Angelcos, Nicolás