Videobotschaft: Martin Schulz würdigt Johannes Rau

Der ehemalige Bundespräsident wäre am 16.1.2021 90 Jahre alt geworden

„Versöhnen statt spalten“ – dieser Aufruf kann als Leitmotiv für Johannes Raus gesamtes politisches Lebenswerk gelten: Als Jungsozialist in Wuppertal; als Abgeordneter im Landtag Nordrhein-Westfalens, als NRW-Wissenschaftsminister und Ministerpräsident und schließlich während seiner Jahre als Bundespräsident ging es ihm stets darum, Brücken zu bauen und Menschen zusammenzubringen. Verwurzelt im christlichen Glauben und zeitlebens aktiv in der evangelischen Kirche, war ihm eine Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen ein besonderes Herzensanliegen. Er sprach im Jahr 2000 als erstes deutsches Staatsoberhaupt vor dem israelischen Parlament. Zeit seines politischen Lebens setzte er sich für Toleranz, gegen Antisemitismus und Rassismus ein. Nicht erst seit dem abscheulichen Anschlag in Solingen waren die Fragen der Integration der Migrantinnen und Migranten ein wichtiges politisches Thema für ihn. Bildung war für ihn der Schlüssel zur Teilhabe an der Gesellschaft, die allen offenstehen sollte, die Ökologie ein Thema, das mit der Entwicklung einer grünen Industriepolitik verbunden gehörte – lauter Themen, die lange noch nicht Geschichte sind und sein werden. Johannes Rau war ein großer Sozialdemokrat. Es lohnt sich, ihn wieder zu entdecken. 

„Die Demokratie lebt vom geregelten Konflikt und von der Bereitschaft zur Verständigung, zum Konsens. Konflikt und Konsens gehören zusammen. Wir dürfen die Politik der Parteien kritisieren, aber wir dürfen die parlamentarische Demokratie nicht diffamieren.“ (Rau, Leipzig, 4.10.2003)

 


Denkanstoß Geschichte

Versöhnen statt spalten: Eine immerwährende Aufgabe für jede Demokratie

Unseren aktuellen FEShistory-Blogbeitrag widmen wir Johannes Rau. Der ehemalige Bundespräsident wäre am 16. Januar 2021 90 Jahre alt geworden.


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