Die Referent_innen

Niels Annen ist mit Unterbrechungen seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2018 Staatsminister im Auswärtigen Amt. Zuvor war er Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Außenpolitscher Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Er studierte in Berlin, Hamburg, Washington und Madrid Geschichte und Spanisch sowie International Public Policy. Zwischen 2011 und 2013 war er für die Friedrich-Ebert-Stiftung als Referent für Internationale Politikanalyse tätig.

Jean Asselborn ist Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten sowie Minister für Immigration und Asyl in Luxemburg. Vor 30 Jahren wurde er erstmals als Abgeordneter ins Parlament gewählt. Zeitweise war er Vorsitzender der luxemburgischen Arbeiterpartei (LSAP) und Vizepräsident der Sozialdemokratischen Partei Europas. Jean Asselborn ist zurzeit der dienstälteste Außenminister in der Europäischen Union.

Sabine Fandrych studierte Politikwissenschaft, Völkerkunde und portugiesische Linguistik an der LMU in München (Magister 1996). Nach Beratertätigkeiten und Forschungsaufenthalten in Mosambik und Angola promovierte sie 2000 am Institut für Politikwissenschaft der Universität Hamburg. Zwischen 2000-2007 war sie Leiterin des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Angola sowie Beraterin für Organisationsentwicklung und Reintegrationspolitik der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, damals GTZ, 2004-2006). Von 2007 bis 2010 leitete Fandrych das FES-Büro in Äthiopien und bei der Afrikanischen Union, ab 2010 wechselte sie in die Inlandsarbeit der FES als Leiterin des Büros in Baden-Württemberg. Von 2017-2021 leitete sie die Abteilung Politische Akademie der FES in Bonn. Seit Juli 2021 ist sie Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der FES.

Beatrice Fihn ist Geschäftsführerin der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN), der mit dem Friedensnobelpreis 2017 ausgezeichneten Kampagnenkoalition, die sich für das Verbot und die Abschaffung von Atomwaffen einsetzt. Fihn leitet die Kampagne seit 2014 und hat während der gesamten Entwicklung des Vertrags über das Verbot von Atomwaffen, der am 22. Januar 2021 in Kraft getreten ist, an der Mobilisierung der Zivilgesellschaft gearbeitet. Zuvor leitete sie das Abrüstungsprogramm der Women's International League for Peace and Freedom und das Projekt „Reaching Critical Will“ und arbeitete mit dem Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik zusammen. Sie hat Grundsatzvorträge zu den Themen Waffenrecht, humanitäres Recht, zivilgesellschaftliches Engagement in der Diplomatie und in multilateralen Institutionen sowie zur Genderperspektive in der Abrüstungsarbeit gehalten.

Felipe González Márquez stand lange Zeit an der Spitze der spanischen Regierung. Im demokratischen Übergangsprozess spielte er als dritter Ministerpräsident seit der Restauration Ende der 1970er Jahre eine zentrale Rolle. Während seiner Amtszeit von 1982 bis 1996 trieb er die Modernisierung Spaniens und dessen vollständige Integration in die europäische Gemeinschaft voran. Von 1974 bis 1997 war er Generalsekretär der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei PSOE. Obwohl er sich inzwischen aus der Politik zurückgezogen hat, ist der ehemalige Präsident weiterhin in verschiedenen Bereichen Europas und Lateinamerikas aktiv. 2007 wurde er in den Rat der Weisen zur Zukunft Europas berufen, der ihn zu seinem Vorsitzenden machte.

Gabriela Heinrich studierte Slawistik, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Medienberatung. Sie war von 2002 bis 2013 Stadträtin in Nürnberg sowie Sprecherin für Integration. Seit 2013 gehört Gabriela Heinrich dem Bundestag an. Sie arbeitete zunächst in der Entwicklungs-, Menschenrechts- und Innenpolitik. Seit 2019 verantwortet sie als stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion die Bereiche Außen, Verteidigung, Entwicklung und Menschenrechte. Seit 2014 ist Gabriela Heinrich Vorsitzende der Parlamentariergruppe Maghreb-Staaten; zwischen 2015 und 2019 war sie Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (seit 2019 Stellvertreterin). Ehrenamtlich engagiert sich Gabriela Heinrich als Vorsitzende der Organisation pro familia Nürnberg.

Barbara Kunz befasst sich am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) mit der Frage, wie Europa gemeinsam auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts antworten kann. Die Debatte um Europas „strategische Autonomie“ und deren mögliche Ausprägungen steht derzeit im Mittelpunkt ihres Interesses, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sich wandelnden transatlantischen Beziehungen. In diesem Zusammenhang beschäftigt sie sich besonders mit den unterschiedlichen nationalen Herangehensweisen – insbesondere in Deutschland, Frankreich und Nordeuropa – und Entwicklungen in den relevanten Organisationen, allen voran EU und NATO. Artikel und Kommentare zu ihren Forschungsthemen erschienen unter anderem in War on the Rocks, Internationale Politik, Le Monde, Zeit online sowie als Policy Papers europäischer und amerikanischer Think Tanks wie Ifri, NUPI oder dem German Marshall Fund.

Andrea Maurer ist politische Korrespondentin im ZDF-Hauptstadtstudio. Nach einer journalistischen Ausbildung im ZDF hat sie lange als Reporterin für das ZDF-Morgenmagazin gearbeitet, als Magazinautorin für „aspekte“ – und war für die ZDF-Chefredaktion im Ausland unterwegs. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind: Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, Innenpolitik und Entwicklungshilfe.

Helga Maria Schmid wurde im Dezember 2020 für eine dreijährige Amtszeit zur Generalsekretärin der OSZE ernannt. Sie trat als Persönliche Referentin der Staatsministerin für Europa 1990 in den diplomatischen Dienst ein. Danach war sie unter anderem politische Beraterin von Außenminister Klaus Kinkel, Kabinettschefin von Außenminister Joschka Fischer und Pressereferentin an der Botschaft in Washington. Vor ihrer Ernennung zur OSZE-Generalsekretärin war sie Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD), sowie von 2011 bis 2016 stellvertretende Generalsekretärin für Politische Angelegenheiten. Zuvor war sie Direktorin der Stabsstelle Politikplanung und Frühwarnung (Policy Unit) des Hohen Vertreters Javier Solana im Generalsekretariat des Rates der Europäischen Union in Brüssel.

Nils Schmid zog 1997 als Abgeordneter in den Landtag von Baden-Württemberg ein. Nach seiner Wiederwahl ins Landesparlament im Jahr 2001 wurde er finanzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. 2006 wählte ihn seine Fraktion zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden. Durch einen Mitgliederentscheid wurde er 2009 Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg. Dieses Amt bekleidete er bis 2016. Von 2011 bis 2016 war er Minister für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg sowie stellvertretender Ministerpräsident. Mit dem Einzug in den Deutschen Bundestag legte Nils Schmid im September 2017 sein Landtagsmandat nieder. Seit 2018 ist er außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Darüber hinaus ist er Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.

Ursula Schröder ist seit 2017 wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (ISFH) sowie Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hamburg. Zuvor war sie Professorin für internationale Sicherheitspolitik am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft an der FU Berlin. Sie hat an der HU Berlin und der FU in Berlin sowie an der University of Wales in Aberystwyth, Wales, studiert und am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz promoviert. Ursula Schröder forscht u.a. zur Neuordnung der europäischen Sicherheitsarchitektur, zu Fragen des Verhältnisses zwischen Demokratie und Sicherheit sowie zu internationalen Friedenseinsätzen und Staatsaufbauprojekten. Im Rahmen des Hamburger Exzellenzclusters ‘Climate, Climatic Change and Society’ untersucht sie, unter welchen Bedingungen Klimawandel zu Konflikt oder zu Kooperation führt. Ein weiteres Forschungsprojekt untersucht die Rolle entsendeter Polizist_innen in internationalen Friedensförderungs- und Staatsaufbaumissionen.

Martin Schulz ist Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung. Er war Bundesvorsitzender der SPD, Kanzlerkandidat, Bundestagsabgeordneter im 19. Deutschen Bundestag und langjähriges Mitglied im Europäischen Parlament, dem er als Präsident in zwei Amtszeiten von 2012 bis 2017 vorstand. Martin Schulz ist Träger des Karlspreises für seine bedeutenden Verdienste um die Stärkung des Parlaments und der demokratischen Legitimation in der EU.

Jens Stoltenberg wurde im Oktober 2014 zum NATO-Generalsekretär ernannt. Als ehemaliger Premierminister von Norwegen und UN-Sondergesandter war Herr Stoltenberg ein starker Befürworter einer stärkeren globalen und transatlantischen Zusammenarbeit. Das Mandat Stoltenbergs als NATO-Generalsekretär wurde bis Ende September 2022 verlängert. Unter seiner Führung hat die NATO auf ein schwierigeres Sicherheitsumfeld reagiert, indem sie die größte Verstärkung ihrer kollektiven Verteidigung seit dem Kalten Krieg umgesetzt, die Bereitschaft ihrer Streitkräfte erhöht und Kampftruppen im östlichen Teil des Bündnisses stationiert hat. Bevor er zur NATO kam, war Jens Stoltenberg von 2013 bis 2014 UN-Sondergesandter für den Klimawandel. Außerdem war er Vorsitzender von hochrangigen Gremien der Vereinten Nationen zu Klimafinanzierung und der Kohärenz zwischen Entwicklung, humanitärer Hilfe und Umweltpolitik.

Dr. Kira Vinke ist die Leiterin des neu gegründeten Zentrums für Klima und Außenpolitik bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Sie ist außerdem Ko-Vorsitzende des Beirats der Bundesregierung Zivile Krisenprävention und Friedensförderung und als Wissenschaftlerin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) tätig. Dort leitete sie vor ihrem Wechsel zur DGAP das Projekt East Africa Peru India Climate Capacities (EPICC). Bis 2018 war Kira Vinke wissenschaftliche Referentin des PIK-Direktors. In dieser Funktion arbeitete sie von 2014-2016 als Referentin für den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Ihre Expertise stellte sie als Beraterin für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Asiatische Entwicklungsbank zur Verfügung. Sie hat umfangreiche Feldforschungserfahrung in Südasien, im Pazifik und in der Sahelzone gesammelt.

Natasha Walker ist Expertin für Kommunikation und fokussiert ihre Arbeit seit 1995 auf das Design und die Moderation von komplexen Dialogprozessen. Sie ermöglicht effektive Strategieumsetzung, nachhaltige Veränderung und smarte Organisationsentwicklung in Organisationen weltweit, auch online. Sie konzipiert und moderiert langfristige Transformations- und breit angelegte Beteiligungsprozesse und ist eine führende Moderatorin für exclusive high-level Panels und Workshops auf Vorstands- und Minister*innenebene. Natasha Walker berät Regierungen und Forschungsinstitutionen zu Bürgerbeteiligung und moderiert innovative Bürgerbeteiligungsverfahren. Ihre langjährige Arbeit hat ihr ermöglicht, extensives Wissen in verschiedenen Themenfeldern aufzubauen wie z.B. der Agenda 2030. Sie studierte Englische Literatur und Moderne Sprachen (Deutsch) an der University of Oxford und der Universität Göttingen.

Norbert Walter-Borjans ist seit Dezember 2019 Bundesvorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in einer Doppelspitze gemeinsam mit Saskia Esken. Von 1991 bis 1991 war er stellvertretender Regierungssprecher unter Ministerpräsident Johannes Rau (SPD), der den promovierten Volkswirt 1996 bis 1998 zum Regierungssprecher ernannte. 1999 wechselte er als Staatssekretär ins Wirtschafts- und Finanzministerium des Saarlands, bevor er 2004 als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium nach Düsseldorf zurückkehrte. Von 2010 bis 2017 war Norbert Walter-Borjans Finanzminister in NRW. Neben der erfolgreichen Konsolidierung des Landeshaushaltes machte er sich einen Namen mit dem Kampf gegen Steuerhinterziehung und für Steuergerechtigkeit. Dank der von Norbert Walter-Borjans veranlassten Auswertung von Steuer-CDs und anderen Datenträgern wurden 7,2 Milliarden Euro zuvor hinterzogene Steuern zurückgezahlt.

Heidemarie Wieczorek-Zeul ist Vizepräsidentin der Freunde des Globalen Fonds Europa und Mitglied des Rates für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung. Frau Wieczorek-Zeul war Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Gouverneurin der Weltbank von 1998 bis 2009. Sie gehörte außerdem als Abgeordnete von 1987 bis 2013 dem Deutschen Bundestag an. Während ihrer gesamten Karriere war sie eine Verfechterin für die Gesundheit von Frauen und Mädchen sowie für die Belange der Betroffenen von HIV/Aids und setzte sich auch im Rahmen ihrer Regierungsämter für diese Themen ein. Vor ihrer Zeit als Ministerin und Bundestagsabgeordnete war Frau Wieczorek-Zeul Abgeordnete des Europaparlaments (1979-1987). Sie war außerdem von 1993 bis 2005 stellvertretende Bundesvorsitzende ihrer Partei, der SPD.

Dr. Almut Wieland-Karimi ist seit 2009 Geschäftsführerin des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze (ZIF). Zuvor war sie viele Jahre international für die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) tätig, zuletzt als Leiterin des Landesbüros für die USA und Kanada mit Sitz in Washington, DC. Von 2002 bis 2005 baute sie die Repräsentanz der FES in Kabul (Afghanistan) auf. Sie ist Mitglied im internationalen Beirat von UNITAR, im Beirat der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS), der Führungsakademie der Bundeswehr und der Stiftung Mercator. Nach einem Studium der Islamwissenschaften an der Universität Bonn verfasste sie ihre Doktorarbeit über die Rolle religiöser Führer in Afghanistan an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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