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Die Konsumgüterindustrie hat eine neue Käufergruppe entdeckt: junge, urbane Menschen, die sich nicht um die Grenzen von Geschlecht kümmern, die pansexuell kreuz und quer lieben. Sie fühlen sich genderfluid und feiern die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten. Post-Gender-Marketing spricht diese Gruppe mit geschlechtsneutralem Produktdesign an. Kleidung, Haare, Accessoires — alles unisex, die klassische Binarität findet nicht mehr statt.
Post-Gender-Marketing kam 2015 auf, als die britische Kaufhauskette Selfridges eine Kampagne namens „agender“ startete und drei Etagen einer Londoner Filiale genderneutral umgestaltete: „Welcome to the future of genderless shopping“. Für das Kaufangebot jenseits von Genderstereotypen wurden exklusive Mode-Kollektionen namhafter Designlabels angefertigt.
Dieses Hinterfragen von Geschlechterkonzeptionen kommt bei Jüngeren gut an. Es ist die Generation Z, die vom Kleinkindalter an in extremer Weise der „Pinkifizierung“ durch das künstliche Gender-Marketing ausgesetzt war. Als Jugendliche und junge Erwachsene testen sie in der Gegenreaktion Möglichkeiten nichttraditioneller Geschlechtsidentitäten aus. Der Gender Shift erweitert ihre Perspektiven und sie wollen sich nicht wie länger vorschreiben lassen, wie Frauen und Männer zu sein haben, und was sie kaufen wollen. Schon jetzt ist zu beobachten, dass viele den gleichen Kleiderstil bevorzugen, bei Jeans, TShirts und Hoodies, egal welchen Geschlechts.
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