Pornographie

Was bedeutet Pornographie?

Die Darstellung sexueller Akte ist Pornografie, wenn sie darauf abzielt, sexuelle Erregung beim Betrachten hervorzurufen. Wesentliches Element ist die Präsentation des genitalen Bereichs. Eine soziale oder gar partnerschaftliche Ebene zwischen den Beteiligten ist maximal im Ansatz vorhanden oder wird komplett ausgeklammert. Pornografische Darstellung erfolgt überwiegend als Film bzw. Video. Seltener als Foto, Gemälde, Zeichnung oder Comic, oder mittels einer Skulptur. Auch ein Audio oder ein literarisches Buch können ein pornografisches Produkt sein.

 

Das Internet hat den Zugang zu Pornografie enorm erleichtert, weltweit ist ein Drittel des Webangebots pornographischer Inhalt. Sie ist überall zu finden, auch in Entertainment- und Werbeformaten und in Social Media. Der Konsum ist stark gestiegen. Selbst Kinder und Jugendliche gelangen über ihr Smartphone an Pornographie. Dies ist vor allem deshalb bedenklich, weil sie ein verzerrtes Bild von Sexualität kennenlernen. Dieses Zerrbild prägt auch Erwachsene. Sie erleben Sex als käufliche Ware. Idealisierte Normkörper performen sexuelle Handlungen, die wenig authentisch sind. Frauen sind stark objektifiziert, sie haben dem triebgesteuerten, stets omnipotenten Mann zur Verfügung zu stehen. In Kategorien wie „asian“ oder „gay“ wird fetischisiert, was nicht in ein heteronormatives Geschlechterbild passt. Hinter den Kulissen erhalten die Pornodarsteller*innen häufig schlechte Bezahlung und es gibt zu wenig Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

 

Alarmierend ist die starke Zunahme von pornographischen Darstellungen mit Kindern. Diese Bilder zeigen sie häufig in Situationen von sexueller Nötigung und Vergewaltigung. Im Jahr 2020 registrierte die deutsche Polizei 18.761 Fälle. Immer mal wieder wird ein kinderpornographischer Ring ausgehoben. Hoch problematisch ist auch sexuelles Mobbing, wenn Nacktfotos von Minderjährigen und jungen Frauen übers Netz geteilt werden oder auf kommerziellen Pornoseiten landen. Die Betroffenen wie auch die Strafverfolgungsbehörden sind gegenüber der weiteren Verbreitung häufig machtlos.

 



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