PoC oder auch: People of Color

Was bedeutet PoC oder auch: People of Color?

PoC ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung. Es gibt den Begriff auch in den Varianten BPoc oder BiPoc.

 

PoC, gesprochen „Pi-o-ci“, ist die Abkürzung für People of Color. Gemeint ist nicht die Hautfarbe, sondern die Erfahrung, in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft als nicht dazu gehörig, als „nichtdeutsch“ wahrgenommen zu werden. Um Schwarze Menschen mit einzuschließen wird häufig der Begriff BPoc verwendet, gesprochen „Bi-poc“ Das B steht für das englische Wort „black“ = schwarz. Bei dem Buchstabenkürzel BiPoC ist der Buchstabe i integriert als Abkürzung für Indigenous People, zu Deutsch: indigene Menschen.

 

Schwarz, stets groß geschrieben, und weiß sind politische Begriffe. Schwarze Menschen und People of Color erleben strukturellen Rassismus. Sie sind damit in ihrem Alltag konfrontiert, er prägt ihre Familiengeschichten und formt ihr Leben. Deutsche mit einer familiären Einwanderungsgeschichte aus der Türkei beispielsweise zählen sich auch zu PoC, also zu den People of Color, selbst wenn ihre Hautfarbe überwiegend weiß ist. Sie sind jedoch rassistischer Behandlung ausgesetzt, aufgrund ihres Namens, ihrer Kultur oder Religion.

 

Weiße können zwar in vielfacher Form diskriminiert werden, aber Rassismus erfahren sie nicht. Es gibt keinen umgekehrten Rassismus. Der Begriff der Critical Whiteness legt diese Zusammenhänge offen. Weiße Menschen genießen Privilegien, ihr Weiß-sein wird nie in Frage gestellt, selbst wenn sie bei Reisen nach Asien oder Afrika erleben, dass sie als „anders“, als „nicht-dazugehörig“ empfunden werden. Der Kolonialismus hat den Rassismus und mit ihm eine Rangordnung der Hautfarben geprägt, die auch in der postkolonialen Weltordnung vorherrschend ist: weiß = privilegiert, nichtweiß = weniger oder gar nicht privilegiert.

 


Quellen



Weitere Beiträge zum Thema Gender und Geschlechtergerechtigkeit:

Gender | Soziales | Publikation | News

FES impuls | Energiewende = Gerechtigkeitswende. Ein Blick über den Quotenrand hin zur feministischen Vision

Illustration Projekt feminsitische Energiewende

Erneuerbare und dezentrale Energietechnologien bieten große Potenziale für eine erfolgreiche Energiewende. In der Transformation müssen…


weitere Informationen

Gender Weltweit | Klimawandel, Energie und Umwelt

Müllsammlerinnen in Vietnam: Unbeachtet und dennoch unverzichtbar

Truong Thi Phi Yen, eine informelle Müllarbeiterin, bei der täglichen Arbeit in einer Gasse beim Mülltrennen

Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sind für selbsständige Müllsammler_innen in Vietnam keine Selbstverständlichkeit. Dabei spielen diese…


weitere Informationen

Gender | Geschichte, Kultur, Medien, Netzpolitik | News

Ausstellung: 16 Frauen – 16 Jahrzehnte. Das weibliche Gesicht der Sozialdemokratie

München, 7. März bis 31. Mai 2024. Die Befreiung der Frau von politischer, sozialer, ökonomischer und kultureller Bevormundung ist seit ihrer Gründung…


weitere Informationen

Flucht, Migration, Integration | Migrationspolitik | Gender Weltweit

Internationaler Frauentag: Anerkennung statt Opferstatus

Grafik zeigt Tina aus Sierra Leone mit Megafon und Friedenstaube

Migrantische Hausangestellte müssen sich weiterhin für Arbeitsrechte und gegen bestehende Machtdynamiken organisieren, so auch im Libanon.


weitere Informationen

Mittwoch, 06.03.24 17:30 bis 19:30 Bonn Gender - | Veranstaltung | Rückblick

Feminismus für alle

Ein Banner für die Veranstaltung "Feminiusmus für alle". Blau-Pinke Wolken als Hintergrund, das Logo des Landesbüros NRW rechts unten und der Schriftzug "Feminismus für alle" mittig im Bild.

Feminismus für alle? Was bedeutet das? Unser Veranstaltungsrückblick zum Internationalen Frauentag 2024.


weitere Informationen

nach oben