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Literarischer Salon "Apollinisch und Dyonisisch - Klarheit und Rausch II."

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Johann Wolfgang Goethe: »Römische Elegien« und »Venezianische Epigramme«

Bereits im 18. Jahrhundert philosophierte man über die beiden Gottheiten; Goethe wurde vor allem durch Johann Joachim Winckelmanns »Geschichte der Kunst des Altertums« von 1767 stark beeinflusst. Seine Italiensehnsucht war geweckt. In beiden Italiendichtungen wird die griechische Antike beschworen: In der »Erotica Romana«, wie die »Elegien« zunächst überschrieben waren, sind es vor allem die Wonnen der körperlichen Liebe und der Rausch, den der Dichter in den Armen der Geliebten empfand; die »Epigramme « von 1790 sind von Spottversen über die deutsche Kleinstaaterei und die Französische Revolution sowie sarkastischen Sittengemälden der Lagunenstadt Venedig geprägt. Beide Dichtungen konnten damals und auch heute gelegentlich nur gekürzt erscheinen, weil sie als unmoralisch galten. Rausch und geistige Klarheit wechseln einander ab; erst im »Apollinischen Kompromiss« beider Kräfte entsteht ein großes Kunstwerk.

APOLLINISCH UND DIONYSISCH - KLARHEIT UND RAUSCH

Seit Friedrich Nietzsches Schrift von 1872 »Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik« beschäftigen sich Philosophie, Kunst und Gesellschaft mit dem Begriffspaar »Apollinisch und Dionysisch«. Unter Rückgriff auf die antiken Gottheiten Apollo und Dionysos hatte Nietzsche
zwei Seinsweisen charakterisiert: Apollo, der Gott des Lichtes, der Klarheit und der Wissenschaften, stehe für Vernunft, Ruhe und die maßvolle Begrenzung des Menschen. Dionysos, der Gott des Weines, sei ein Sinnbild für Rausch, Ekstase, Verzückung, die schreckliche Wahrheit, das Chaos und die kollektive Selbstvergessenheit.
An dieser Dichotomie ist freilich schon zu Nietzsches Lebzeiten und auch danach heftige Kritik geübt worden: Kritiker wandten ein, es handle sich keineswegs um Dysfunktionales, sondern um zwei Seiten einer Medaille: Beide Kräfte gehörten nicht getrennt, sondern zusammen.
Für die heutige Gesellschaft, in der häufig die Emotionalisierung der Diskurse sowie, damit verbunden, der Verlust der Konsensfähigkeit beklagt und dies zu Recht als antidemokratische Tendenz gewertet wird, ist die Auseinandersetzung mit diesen beiden Kräften in der Literatur
äußerst erhellend. An zwei Abenden wollen wir dem Phänomen bei Dichtern der deutschen Klassik und der Moderne nachgehen und Schlüsse auf die Gegenwart ziehen.

Das Manuskript schrieb Lutz Götze, die literarischen Texte spricht Franziska Bronnen.



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Termin

Donnerstag, 15.10.20
19:00-21:00 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Jägerstraße 51
10117 Berlin + Online

Ansprechpartner_in

Irina Mohr

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Thüringen
Nonnengasse 11
99084 Erfurt
Tel. 0361-59802-0, Fax 0361-59802-10



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