Gleichstellungspolitik

Was bedeutet Gleichstellungspolitik?

Trotz der erreichten Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte gibt es für Frauen und Männer nach wie vor in vielen Bereichen deutliche Unterschiede bei Rechten und Pflichten. Gleichstellungspolitik versteht sich als Politik für Frauen und Männer, die ihnen die gleichen Chancen zur Lebensgestaltung, auf der persönlichen Ebene genauso wie in Beruf und Familie, verschaffen will. Im 20. und zu Beginn des 21. Jh. lag der Fokus der Gleichstellung auf Männer und Frauen. Heutzutage strebt die Gleichstellungspolitik der progressiven Parteien auch intersektionale Ansätze an.

 

Wesentliche Impulse kommen aus der Europäischen Union. Ihre Mitgliedsstaaten haben sich zur Förderung der Gleichstellung verpflichtet. Frauen und Männern soll die uneingeschränkte und gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben und am Erwerbsleben ermöglicht werden. Mit dem Amsterdamer Vertrag von 1999 haben sich die europäischen Staaten zum Gendermainstreaming verpflichtet. Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen mit Sitz in Vilnius, Litauen, unterstützt EU-Maßnahmen durch Forschung, Datenerfassung und Empfehlung von geeigneten Verfahren.

 

In Deutschland gibt es auf Bundes- und Länderebene zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, sowie Unterstützungs- und Fördermaßnahmen, die Gleichstellung zum Ziel haben. 2021 wurde die Bundesstiftung Gleichstellung gegründet, die sich wissenschaftlich fundiert Fragen der gerechten Partizipation von Frauen und Männern in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft widmen soll.

 

Allen Bemühungen zum Trotz ist Gleichstellung in Deutschland noch nicht erreicht. Die gewählten Instrumentarien sind nicht immer oder noch nicht geeignet, die Zielvorgaben einzulösen. So ist beispielsweise die Carearbeit ungleich verteilt. Sie verhindert Chancengleichheit und wirkt sich gravierend beim Gender Pay Gap aus.

 


Quellen



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