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Gender Mainstreaming

Was bedeutet Gender Mainstreaming?

Die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen ist Leitprinzip der Europäischen Union. Mit dem Amsterdamer Vertrag vom 1. Mai 1999 wurde Gender Mainstreaming als rechtliche Strategie der EU verankert. Bei allen politischen Programmen, Maßnahmen und Dienstleistungen gilt es, die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern auf Gleichstellung hin zu überprüfen, zu bewerten und ihre Durchsetzung zu gewährleisten. Die Europäische Kommission betont dabei die Notwendigkeit besonderer Maßnahmen zur Förderung von Frauen.

 

Gender Mainstreaming ist mit dem Leitbild und Ziel der Geschlechtergerechtigkeit fest verbunden und ein Top-Down-Instrument mit einer besonderen Verantwortung für die Führungsebene. Gender Mainstreaming bezieht alle Geschlechter mit ein und wird als Querschnittsaufgabe für alle Handlungsebenen verstanden. Die Überprüfung auf Geschlechtergerechtigkeit erhöht die Zielgenauigkeit und Qualität politischer Maßnahmen; erwartet wird auch, dass dies die Akzeptanz in der Bevölkerung verbessert.

 

Bei der 4. UN-Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking kam erstmals der Begriff des Gender Mainstreaming auf. Er bezieht sich auf die Erkenntnis, dass es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Frauen und Männer können in unterschiedlicher Weise von politischen und administrativen Entscheidungen betroffen sein. Im Jahr 2008 wurde im Vertrag von Lissabon die Verpflichtung zu Gender Mainstreaming in Artikel 8 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union festgeschrieben.

 


Quellen



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