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Beim Globalen Forum für Migration und Entwicklung liegt der Fokus auf dem Einfluss von Frauen auf die Migration. Aber wie wirken sich restriktive Richtlinien auf sie aus?
Die venezolanische Migration hat sich zu einem bedeutenden Problem in der Region entwickelt, insbesondere seit 2015, als eine große Anzahl von Menschen das Land verließ. Dieser Exodus umfasste Personen unterschiedlichen Alters, Bildungshintergrunds, sozioökonomischen Status und Geschlechts, die alle ähnliche Wege und Gründe für ihre Auswanderung teilten.
Nach Angaben der Interagency Coordination Platform for Refugees and Migrants from Venezuela (R4V) haben zwischen 2016 und 2018 mehr als 2,7 Millionen Menschen Venezuela verlassen. Inzwischen hat diese Zahl fast 8 Millionen erreicht, was 23 % der venezolanischen Bevölkerung entspricht. 85 % von ihnen leben in lateinamerikanischen und karibischen Ländern, 56,8 % von ihnen haben einen legalen Status.
Die politischen Reaktionen der Länder auf venezolanische Migrant_innen waren meist restriktiv, versicherheitlichend und sogar externalisierend. Dadurch wurde die Gefährdung der Migrant_innen erhöht, was zu Unsicherheit und mehr irregulärer Migration geführt hat. Da Frauen mehr als die Hälfte der Migrationspopulation ausmachen, ist es wichtig, ihre Gründe für die Auswanderung, die Risiken, denen sie ausgesetzt sind, und die Auswirkungen der Politik auf ihr Leben hervorzuheben.
Wie viele andere Menschen in Venezuela suchen auch Frauen nach besseren Lebensbedingungen für sich und ihre Familien, einschließlich der Möglichkeit der Familienzusammenführung, wenn sie aus Venezuela auswandern. Die Verwundbarkeit und Irregularität der Migration betrifft sowohl die Frauen selbst als auch ihre Familien. In über 50 % der venezolanischen Familien sind Frauen die Haushaltsvorstände. Die anhaltende Wirtschafts-, Sozial- und Menschenrechtskrise in Venezuela in Verbindung mit der Politik der Aufnahmeländer birgt jedoch besondere Risiken für diese Gruppe.
Prekarität, Stereotype und das regionale Narrativ rund um ihren Migrationsprozess erhöhen das Risiko, sowohl auf der Straße als auch in den Zielländern Menschenhandelsnetzwerken und geschlechtsspezifischer Gewalt verschiedener Art ausgesetzt zu sein, einschließlich physischer, verbaler, sexueller, psychologischer, wirtschaftlicher und symbolischer Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit.
Das Ziel besteht darin, einen detaillierten Überblick über die Situation zu geben. Es gibt jedoch einige Sachverhalte, die die Komplexität erhöhen und daher angegangen werden müssen. Erstens haben sich die jüngsten Ankündigungen zur Revidierung und Neuausrichtung der Politik der Vereinigten Staaten in Bezug auf die internationale Entwicklungshilfe indirekt auf Migrant_innen ausgewirkt. Ein Beispiel dafür ist die Streichung der Finanzierung von Organisationen und Programmen, die Frauen und Kinder unterstützen, insbesondere solcher, die Hilfe in Fällen von Gewalt leisten. Darüber hinaus erhöhen diese Entscheidungen das Risiko den regulären Status oder Schutz zu verlieren.
Ein weiterer bemerkenswerter Fall ist Kolumbien, ein Nachbarland Venezuelas, das bisher die meisten Migrant_innen aus Venezuela aufgenommen hat. Dort hat es einen Rückschritt in der Gesetzgebung gegeben: Diese setzt nun auf Verzögerungen, Einschränkungen, schwer erfüllbare Auflagen oder geschlossene Programme, die den Menschen, die weiterhin ins Land kommen, keine neuen Alternativen bieten. Dadurch steigt das Risiko, dass sie in administrative Irregularität geraten.
Betrachtet man die Situation von aus Venezuela ausgewanderten Frauen sowie die Auswirkungen der veränderten Migrationspolitik der Aufnahmeländer, wird deutlich, dass sie vor einer Vielzahl von Herausforderungen stehen.
Um die Rechte und das Wohlergehen der venezolanischen Frauen während ihrer Zeit im Transit und in ihren Zielländern zu schützen, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Herausforderungen aus einer übergreifenden Perspektive anzugehen und verschiedene Interessengruppen einzubeziehen.
Um die Situation venezolanischer Migrantinnen nachhaltig zu verbessern und ihren positiven Einfluss auf die globale Migration und Entwicklung zu erhöhen, müssen Empfehlungen formuliert werden, die sich mit den zuvor genannten Herausforderungen befassen. Um ihre Wirkung zu maximieren, sollten diese Empfehlungen von verschiedenen Interessengruppen entwickelt und an diese gerichtet werden.
Alle Empfehlungen müssen die vielfältigen Situationen und Faktoren, mit denen diese gemischte Gruppe von Migrant_innen konfrontiert ist, aus einer geschlechtsspezifischen und intersektionalen Perspektive berücksichtigen. Dies fließt in das Narrativ der „Stärke in der Bewegung“ ein, dass Staaten beim GFMD die Gelegenheit gibt, den positiven Einfluss von Frauen auf die globale Migration und Entwicklung hervorzuheben.
Das GFMD ist ein informeller, staatlich geführter und nicht bindender Prozess außerhalb des UN-Systems, der 2006 von Kofi Annan initiiert wurde. Es fördert Migration und Entwicklung durch Dialog, strukturiert internationale Prioritäten und ermöglicht den Austausch bewährter Praktiken. Zivilgesellschaftliche Organisationen werden aktiv eingebunden, koordiniert durch den Civil Society Mechanism (CSM).
Claudia Vargas Ribas, Soziologin, UCV, Master in Politikwissenschaft, USB. Professorin und Forscherin an der Simón-Bolívar-Universität im Fachbereich Sozialwissenschaften und Spezialistin für Migration und Menschenrechte mit Schwerpunkt Lateinamerika und Venezuela in den letzten Jahren.
Die im Artikel zum Ausdruck gebrachten Meinungen und Äußerungen der Gastautor_innen spiegeln nicht notwendigerweise die Haltung der Friedrich-Ebert-Stiftung wider.
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