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Die Gegenbewegung zum Feminismus ist der Antifeminismus. Er kann als direkte Antwort auf die Forderung nach gleicher Teilhabe von Frauen an Politik, Wirtschaft und Kultur gesehen werden. Hier bäumt sich das Patriarchat auf, um die Vormachtstellung der Männer zu behaupten. Der Begriff geht auf die Frauenrechtlerin und Journalistin Hedwig Dohm (1831 – 1919) zurück, die ihr Alterswerk „Die Antifeministen“ nannte und darin schrieb: „Je dringender die Gefahr der Fraueninvasion in das Reich der Männer sich gestaltet, je geharnischter treten ihr die Bedrohten entgegen.“
Gut hundert Jahre später ist der Feminismus zum Erfolgsmodell geworden. Zugleich erstarkt der Antifeminismus. Er wendet sich gegen Gleichstellung, weibliche Selbstbestimmung und die Beseitigung von Sexismus genauso wie gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Er ist politisch motiviert, indem er sich gegen Feminismus als kollektive Bewegung richtet, wie auch gegen konkrete Frauen- und Gleichstellungsarbeit und damit gegen die demokratische Aushandlung der Geschlechterverhältnisse.
Antifeministische Äußerungen kamen zunächst aus Männerrechtsbewegungen oder religiös-fundamentalistischen Kreisen. Für neurechte Strömungen und rechtspopulistischen Parteien ist Antifeminismus ein zentrales Aktionsfeld geworden. In der Genderdebatte und insbesondere in der Diskussion um gendersensible Sprache ist erkennbar, dass antifeministische Haltungen auch die bürgerliche Mitte mobilisieren und durch konservative Medien ein Sprachrohr haben, unter anderem durch das plakative Schlagwort „Genderwahn“. Es geht um nicht weniger als Definitionsmacht von Geschlecht, Sexualität und Familie sowie um die Bedeutung von Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit.
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