Abteilung Analyse, Planung und Beratung

Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik 2024


Preisträger_innen 2024

Die beiden Hauptpreise des Jahres 2024 gehen an

Isabella M. Weber für ihr Buch „Das Gespenst der Inflation: Wie China der Schocktherapie entkam“; (Übersetzt von Stephan Gebauer)

sowie an

Alexander Hagelüken für sein Buch „Schock-Zeiten: Wie Deutschland den wirtschaftlichen Abstieg verhindert“.

 


Begründung der Jury

Isabella M. Weber legt in einer detaillierten historischen Analyse dar, wie wertvoll es für China war, einer oft empfohlenen (liberalen) Schocktherapie zu widerstehen und kontrollierte Preise erst allmählich freizugeben. Das Buch ist damit ein Beitrag zu einem differenzierteren Verständnis wirtschaftlicher Entwicklung. Es bildet zudem eine Grundlage für die für Deutschland politisch höchst relevanten Beiträge Isabella Webers zur jüngsten Debatte um Preisbremsen in einer Zeit krisenbedingter Inflation und exzessiver Preisausschläge.

Alexander Hagelüken spannt einen großen Bogen über die akuten Herausforderungen und Schocks in Deutschland – von den Nachwehen der Corona-Pandemie über die Inflation bis hin zur Ungleichheit und der Bedrohung durch Populisten. Dabei stellt er heraus, dass die Krisen nicht allein ökonomisch und auf Basis marktliberaler Theorien zu überwinden sind. Auf Dauer brauche es Wohlstand, dessen Verteilung als gerechter empfunden wird.

 

Die Preisverleihung

Die Preisverleihung findet am 19. März 2024 ab 19.00 Uhr in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin statt und bildet den Auftakt zum Kongress Tag der Progressiven Wirtschaftspolitik am 20. März 2024. Die Veranstaltung kann im Livestream verfolgt werden.

Nominierungen konnten bis zum 15. Oktober 2023 eingereicht werden.

Auf die Shortlist für die Vergabe des Wirtschaftspublizistik-Preises der Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung schafften es 2024 außerdem:

  • Philip Banse, Ulf Buermeyer, Baustellen der Nation, Ullstein Verlag, 09/2023
  • Maurice Höfgen, Teuer!, dtv Verlag, 03/2023
  • Claudia Kemfert, Schockwellen, Campus Verlag, 02/2023

Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung


Dr. Andrä Gärber
Leiter der Abteilung Analyse, Planung und Beratung
Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastraße 17
10785 Berlin
 

Kontakt

Tim Seuffert
Friedrich-Ebert-Stiftung
030 26935-8326

htms-preis(at)fes.de

Abteilung Analyse, Planung und Beratung

Die Abteilung Analyse, Planung und Beratung der Friedrich-Ebert-Stiftung versteht sich als Zukunftsradar und Ideenschmiede der Sozialen Demokratie. Sie verknüpft Analyse und Diskussion. Die Abteilung bringt Expertise aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik zusammen. Ihr Ziel ist es, ...

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Bisherige Preisträger_innen

Mark Blyth | 2015

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Mariana Mazzucato | 2016

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Oliver Nachtwey | 2017

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Branko Milanović | 2018

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Adam Tooze  | Harald Schumann und Elisa Simantke | 2019

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Foundational Economy Collective | Sonderpreis | 2020

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Emmanuel Saez und Gabriel Zucman | Philipp Staab | 2021

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Michael J. Sandel | Julia Friedrichs | 2022

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Minouche Shafik | Tom Krebs | 2023

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Die Initiator_innen im Kurzporträt

Der Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik wird vergeben von der Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung in der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Die unselbstständige Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung in der Friedrich-Ebert-Stiftung konzentriert sich - gemäß ihres Stiftungszieles - auf die Förderung und Auszeichnung von Beiträgen, die grundsätzliche Probleme der Wirtschafts- und Sozialpolitik, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, der Technologieentwicklung und ihrer Konsequenzen auf die Humanisierung der Arbeitswelt und die Gesellschaft insgesamt zum Gegenstand haben.

Hans Matthöfer (1925-2009) war ein führender deutscher Gewerkschafter und Sozialdemokrat. Zwischen 1974 und 1982 war er Minister in mehreren Bundesregierungen, davon vier Jahre Finanzminister unter Helmut Schmidt, der selbst auch dem Beirat der Stiftung angehörte.

Über den Preis

Die Kriterien

Der wissenschaftliche Wettstreit um die besten und richtigen ökonomischen Ideen, Modelle und Politikempfehlungen braucht eine größere Theorienvielfalt, Methodenpluralismus und Interdisziplinarität. Mit dem Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik sollen daher Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler_innen geehrt werden, die jenseits der volkswirtschaftlichen Standardtheorie oder des makroökonomischen Mainstreams neue Antworten auf die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen geben.

Zu nominierende Beiträge sind bereits online oder als Printversion in Form von namentlich zugeordneten deutschsprachigen Blogs, Kolumnen, Kommentaren und Reportagen in zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften, als Artikel in Fachzeitschriften oder als deutschsprachige Bücher publiziert. Sie sind wissenschaftlich fundiert, überzeugen durch ihre gute Argumentationskette und tragen eine klare politische Botschaft.

Die Dotierung

Das Preisgeld beträgt 10.000,- Euro, es ist teilbar. Die Jury behält sich das Recht vor, jenseits der vorgegebenen Kriterien einen mit 5.000,- Euro dotierten Sonderpreis für außerordentliche wirtschaftspublizistische Leistungen zu vergeben.

Die Teilnahmebedingungen

Bis zum 15. Oktober jeden Jahres können deutschsprachige Blogs, Kolumnen, Kommentare und Reportagen in zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften, Artikel in Fachzeitschriften oder deutschsprachige Bücher nominiert werden, deren Veröffentlichung nicht länger als ca. 12 Monate zurückliegt. Autor_innen können sich nicht persönlich bewerben, sondern müssen nominiert werden.

Die Jury

Expert_innen der Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung sichten alle eingesandten Vorschläge, die den oben genannten Kriterien entsprechen. Sie stellen aus den eingegangenen Nominierungen eine fünf Beiträge umfassende Liste zusammen. Aus den Finalist_innen ermittelt die Jury den Gewinner/die Gewinnerin des Hans-Matthöfer-Preises für Wirtschaftspublizistik. Die Mitglieder der Jury sind: Prof. Dr. Peter Bofinger (ehemaliger Wirtschaftsweiser), Thomas Fricke (Mitgründer des Forum New Economy, Kolumnist bei Der Spiegel) und Dr. Brigitte Preissl (ehemalige Chefredakteurin der Fachzeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics).