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Hermann Brill erlebte fünf Staatssysteme – die Monarchie der Kaiserzeit, die Republik von Weimar, die NS-Diktatur, die beginnende DDR und die Bundesrepublik Deutschland. Aufgewachsen in der Kaiserzeit und schon früh durch den sozialdemokratischen Vater politisch geschult, nahm er als Soldat am ersten Weltkrieg teil. Nach der Novemberrevolution, gerade 24 Jahre alt, begann er seine politische Laufbahn zunächst in der USPD, dann als SPD-Politiker. Zeit seines Lebens vertrat Hermann Brill einen demokratischen Sozialismus – immer der Emanzipation und der Stärkung der Rechte der Arbeiterschaft verpflichtet, dabei stets rechtsstaatlich-demokratisch. Er verteidigte die Demokratie im Deutschen Oktober 1923 und gegen den aufsteigenden Nationalsozialismus Ende der 20er Jahre – mutig, energisch und seinen Grundsätzen treu. Zur Zeit der Hitlerdiktatur ging er in den Widerstand, zunächst in der Gruppe »Neu Beginnen«. Später formulierte er die Ziele der »Deutschen Volksfront«. 1938 wurden er und seine Mitstreiter gefasst. Zunächst war Brill im Zuchthaus Brandenburg-Görden, ab 1943 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. In dieser schweren Zeit gründete er mit anderen das illegale Volksfront-Komitee, das nach der Befreiung 1945 das »Buchenwalder Manifest für Friede, Freiheit und die Republik gegen den Faschismus« formulierte.
Nach der Befreiung im April 1945 trat er vehement für die Entnazifizierung der Behörden und der Wissenschaft ein. Er wurde der erste Regierungspräsident von Thüringen und gründete den Bund demokratischer Sozialisten. Aber noch 1945 wurde klar, dass die Politik der sowjetischen Besatzungsmacht nicht seinen Grundsätzen eines demokratischen Sozialismus entsprach. Hermann Brill wurde erneut verfolgt und nach dem Besatzungswechsel abgelöst. Es blieb Ende 1945 nur die Übersiedlung nach Wiesbaden. Hermann Brill wirkte maßgeblich im Herrenchiemseer Verfassungskonvent, wurde Mitglied des Bundestages und Honorarprofessor. Als Chef der Hessischen Staatskanzlei reformierte er die Verwaltung des Bundeslandes. Auch in seinen letzten Lebensjahren verfasste er, wie zeitlebens, vielfältige staatstheoretische Schriften.
Diese Ausstellung erinnert an den bedeutenden Sozialdemokraten Hermann Brill, dessen Name untrennbar mit der thüringischen Geschichte der Arbeiterbewegung verbunden bleibt.
Auf insgesamt 25 Tafeln wird das Leben und Wirken Hermann Brills, insbesondere für die soziale Demokratie, ausführlich dargestellt.
Gern können Sie die Ausstellung in Ihrer Schule oder Institution zeigen. Kontaktieren Sie uns dafür gern per Email. Wir freuen uns über Ihr Interesse!
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