Seit der Unabhängigkeit 1990 wird Namibia von der ehemaligen Befreiungsorganisation South West African People‘s Organisation (SWAPO) regiert. Der Opposition ist es bislang nicht gelungen, diese de facto-Einparteienherrschaft zu durchbrechen. Die gegenseitige Kontrolle der drei Gewalten (Checks and Balances) ist unausgeglichen, die Grenzen zwischen Partei, Staat und Wirtschaft unscharf. Der Zivilgesellschaft fehlt es an Organisationskraft und Ideen, um wirkungsvoll an der Politikgestaltung teilnehmen zu können. Die Gewerkschaften können aufgrund ihrer engen Verbindungen zur Regierungspartei nicht unabhängig agieren. Die Kernelemente des Rechtsstaates sind jedoch – trotz einiger Versuche sie einzuschränken – gewahrt.
Namibia gehört dank seiner soliden Wirtschaftspolitik mit stabilen Wachstumsraten seit 2011 zur Kategorie der Länder mit mittlerem Einkommen im oberen Bereich (Upper Middle Income Countries). Bisher hat die breite Bevölkerung an dieser Entwicklung jedoch nicht teilhaben können. Das Wirtschaftswachstum geht nicht einher mit dem Aufbau eines verarbeitenden Gewerbes und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, vor allem auf dem Land arbeiten viele Menschen im informellen Sektor, meist unterhalb der Armutsgrenze. Außerdem gehört Namibia weltweit zu den Ländern mit der ungerechtesten Einkommens- und Vermögensverteilung. Erst der 2014 gewählte Präsident Hage Geingob hat den Kampf gegen Armut und Ungleichheit zu den Schwerpunkten seiner Präsidentschaft gemacht.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), die seit 1989 in Windhoek arbeitet, kooperiert mit dem namibischen Parlament zu verschiedenen gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Themen. Sie unterstützt die Frauenorganisation der SWAPO und andere Frauenorganisationen bei ihrem Ziel, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen zu verwirklichen. In Absprache mit dem Jugendministerium und dem National Youth Council wird der politische Nachwuchs mit einem landesweit durchgeführten Youth Leadership Development Program (YLDP) gefördert.
Darüber hinaus arbeitet die FES mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisation und Forschungsinstitutionen in den Themenbereichen Soziale Sicherheit, zivilgesellschaftliche Teilhabe, Energie und Klimaschutz sowie mit ausgewählten Einzelgewerkschaften an der Stärkung der Arbeitnehmervertretungen.
Windhoek ist außerdem Standort des FES-Kompetenzzentrums Medien, das in ganz Subsahara-Afrika aktiv ist.
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Tina Hennecken Andrade
Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastraße 17
10785 Berlin
Freya Grünhagen
Friedrich-Ebert-Stiftung
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