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Menschenrechtspreis 2025: IDC gegen Migrationshaft | FES
Länge: 2:04 Minuten
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Freiheitsentzug ist ein schwerer Eingriff in die Grundrechte und bedeutet für Menschen, die bereits Gewalt oder Krieg erlebt haben, eine große psychische Belastung. Trotzdem werden weltweit Hunderttausende Menschen unter Bedingungen festgehalten, die einem Gefängnisaufenthalt ähneln. In vielen Ländern ist die Inhaftnahme bei der Immigration, während eines Asylverfahrens oder einer Abschiebung gängige Praxis, oft ohne Zugang zu rechtlicher Vertretung.
Internationale Abkommen wie die Europäische Menschenrechtskonvention sagen jedoch ganz klar: Haft darf nur das letzte Mittel sein. Für Kinder ist sie laut UN-Kinderrechtskonvention grundsätzlich tabu. Doch die Realität sieht anders aus.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung würdigt mit der Verleihung ihres Menschenrechtspreises in diesem Jahr die Arbeit von International Detention Coalition (IDC). IDC ist ein international agierendes Netzwerk, das sich seit Jahren mutig, unermüdlich und erfolgreich für die Rechte aller Menschen einsetzt, die von Migrationshaft betroffen sind.
IDC engagiert sich national und international für Gesetzesänderungen und arbeitet mit Regierungen, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen zusammen, um Haftpraktiken zu verbessern oder diese gänzlich abzuschaffen.
Durch Forschung, Vernetzung und Lobbyarbeit trägt IDC dazu bei, dass humanere Alternativen zum Einsatz kommen. Dazu zählen unter anderem Meldeauflagen, betreute Unterkünfte oder finanzielle Sicherheiten. Ziel ist es, Menschen ein würdiges Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen, während sie auf eine Entscheidung über ihr Aufenthaltsrecht warten.
Alternativen zu Migrationshaft wirken sich erwiesenermaßen positiv auf Einzelpersonen, aber eben auch auf das Zusammenleben vor Ort und in der Gesellschaft aus.
Nicht zuletzt würden erhebliche Summen an Steuergeldern eingespart, die aktuell aufgewendet werden, um Menschen auf Flughäfen, Booten und in provisorischen Lagern festzusetzen – oft für unbestimmte Zeit.
IDC macht mit ihrer Arbeit eindrücklich deutlich, dass Humanität und Steuerung in der Migrationspolitik nicht nur dringend geboten, sondern auch praktisch umsetzbar sind – zum Wohle aller.
*Dieses Zitat wurde bei der ersten "Global Youth Consultation on Ending Child Immigration Detention" 2024 von einer Person geäußert, die Migrationshaft durchlebt hat. Übersetzung: Die Migrationshaft habe ich verlassen, aber die Haft verlässt mich nicht mehr.
Carolina Gottardo engagiert sich seit 2020 als Geschäftsführerin für die Ziele von International Detention Coalition. Sie bringt mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Menschenrechts-, Migrations- und Genderarbeit mit.
Hayat Akbari setzt sich als leidenschaftlicher Verfechter der Menschenrechte mit eigener Fluchterfahrung seit Jahren für die Würde und Rechte von Geflüchteten ein. Er ist Vorstandsmitglied bei International Detention Coalition.
Asma Hedi Nairi ist als Regionalmanagerin für den Nahen Osten und Nordafrika bei IDC tätig. Sie leitet Projekte und Initiativen, die rechtsbasierte Alternativen zur Inhaftierung von Geflüchteten in der gesamten Region fördern.
Martin Schulz, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung
Moderation: Dr. Anna Grebe, Beraterin für Jugendpolitik und Kinderrechte, medien.politik.partizipation
Dr. Asma Hedi Nairi, Regionalmanagerin Naher Osten und Nordafrika, International Detention Coalition
Reem Alabali Radovan, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Hayat Akbari, Vorstandsmitglied, International Detention Coalition
Dr. Najat Maalla M'jid, Sonderbeauftragte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Gewalt gegen Kinder
Parwana Amiri, Schriftstellerin und Aktivistin
Saskia Esken, Mitglied des Deutschen Bundestags, Vorsitzende im Ausschuss für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Carolina Gottardo, Geschäftsführerin, International Detention Coalition
Prof. Dr. Constantin Hruschka, Asylrechtsexperte, Professor für Sozialrecht, Evangelische Hochschule Freiburg
Moderation: Dr. Anna Grebe
mit Live-Musik von NaGaN-Projekt: Dima Dawood und Tarek Charbel
Reem Alabali Radovan
Saskia Esken
Prof. Dr. Constantin Hruschka
Annette Schlicht
Katharina Lepper
Johannes Damian
Yaroslava Dokhniak ist eine ukrainische Künstlerin und stammt ursprünglich aus Luhansk, das momentan unter russischer Besatzung steht. Ihre Kunst setzt sie sich häufig mit den Themen Krieg, Verlust und erzwungener Migration auseinander.
Im Jahr 1994 wurde der Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung zum ersten Mal verliehen. Er geht auf das Vermächtnis des Hamburger Ehepaares Karl und Ida Feist zurück. Die Stifter hatten in ihrem Testament festgelegt, dass die Stiftung ihr Erbe verwalten und daraus jährlich einen Menschenrechtspreis vergeben soll. Dieser soll an Einzelpersonen oder Organisationen verliehen werden, die sich in besonderer Weise um die Menschenrechte in verschiedenen Teilen der Welt verdient gemacht haben.
Karl und Ida Feist waren viele Jahre lang in der Arbeiter:innenbewegung aktiv. Ihre eigenen bitteren Erfahrungen mit Krieg und Zerstörung brachten sie zu einem entschiedenen Eintreten für Frieden und Gewaltlosigkeit.
...bietet Beiträge zu globaler Migration und gesellschaftlicher Teilhabe. Ziel ist es, progressive migrationspolitische Diskurse zu fördern und Lösungsansätze sichtbar zu machen.
Menschenrechte, Sicherheit, wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand: Reihe zu aktuellen Debatten unterschiedlicher Aspekte von Migration - kommunal, national, global.
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