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Referent:innen und Gäste

Hayat Akbari

Hayat Akbari ist ein leidenschaftlicher Verfechter der Menschenrechte und hat selbst Fluchterfahrung. Seit Jahren setzt er sich für die Würde und Rechte von Geflüchteten, Asylsuchenden und Migrant:innen ein, die von Abschiebe- und Einwanderungshaft betroffen sind.

Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen mit Vertreibung und Inhaftierung verleiht er der Arbeit von IDC auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene eine besondere Authentizität. Als Mitglied des Vorstands bei International Detention Coalition (IDC) arbeitet er mit anderen Betroffenen zusammen, um inhumane Haftpraktiken zu bekämpfen und humane, rechtsbasierte Alternativen zu fördern.

Darüber hinaus war er Vorsitzender der Jugendarbeitsgruppe des Asia Pacific Refugee Rights Network (APRRN), mit dem er junge Geflüchtete und Asylsuchende unterstützte, sich Gehör zu verschaffen und Veränderungen in der gesamten Region voranzutreiben. Hayats Arbeit basiert auf Empathie und der Überzeugung, dass die Betroffenen den Kampf für Gerechtigkeit und nachhaltige Veränderungen selbst anführen müssen.

Reem Alabali Radovan

Reem Alabali Radovan ist seit 2025 Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Sie ist zudem Abgeordnete im Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Schwerin. Zuvor war sie Staatsministerin im Bundeskanzleramt und von 2021 bis 2025 Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, sowie von 2022 bis 2025 erste Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.

1990 wurde sie in Moskau als Tochter irakischer Eltern geboren und zog 1996 mit ihrer Familie nach Mecklenburg-Vorpommern. Sie studierte Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und arbeitete vor ihrer Wahl in den Bundestag 2021 in verschiedenen Positionen im Bereich Flucht und Integration, zuletzt als Integrationsbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern.

Parwana Amiri

Parwana Amiri floh mit ihrer Familie aus Afghanistan und lebt seit 2022 in Deutschland. Während ihrer jahrelangen Flucht begann sie, sich als Schriftstellerin, Dichterin und politische Aktivistin zu engagieren und sich für die Rechte Geflüchteter einzusetzen. Unter anderem veröffentlichte sie die Gedichte-Sammlung „We will fly higher" und "Brief an die Welt aus Moria“. In 2025 absolvierte sie ihr Fachabitur in Deutschland und engagiert sich ehrenamtlich als Young Advocate für Terre des Hommes Deutschland.

Yaroslava Dokhniak

Yaroslava Dokhniak ist eine ukrainische Künstlerin und stammt ursprünglich aus Luhansk, einer Stadt, die momentan unter russischer Besatzung steht. Nach Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 floh sie und lebte zwei Jahre lang im Vereinigten Königreich. Während dieser Zeit arbeitete sie mit mehreren Flüchtlingsorganisationen zusammen.

Ihre Kunst setzt sie sich häufig mit den Themen Krieg, Verlust und erzwungener Migration auseinander. Mit Illustrationen und visuellem Storytelling schärft Yaroslava das Bewusstsein für die Erfahrungen Geflüchteter und möchte so die Perspektive auf diese Themen beeinflussen. Das Visual des diesjährigen Menschenrechtspreises mit dem Titel "Bars" hat sie ursprünglich für das Kooperationsprojekt "Graphics: The Damages of Immigration Detention in Art" von IDC und Amnesty International Malaysia entworfen. Momentan lebt sie in Kiew. @yaroslava.arts

Saskia Esken

Saskia Esken ist seit Mai 2025 Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Von Dezember 2019 bis Juni 2025 war sie Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Esken ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort vertritt sie den Wahlkreis 280 Calw/ Freudenstadt.

Nach ihrem Abitur ging Esken verschiedenen ungelernten Tätigkeiten nach, etwa in der Gastronomie, als Fahrerin und Schreibkraft. 1991 schloss sie ihre Ausbildung zur staatlich geprüften Informatikerin ab und war mehrere Jahre in der Softwareentwicklung tätig. 1990 trat sie in die SPD ein. Lange Jahre war sie als Elternvertreterin bildungspolitisch engagiert, zuletzt als stellvertretende Vorsitzende des Landeselternbeirats Baden-Württemberg. Zudem war sie viele Jahre als Kommunalpolitikerin aktiv.

Sabine Fandrych

Dr. Sabine Fandrych ist seit Juli 2021 Mitglied des Vorstandes und Geschäftsführerin der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Sie studierte Politikwissenschaft, Ethnologie und Portugiesische Linguistik an der LMU München. Im Jahr 2000 promovierte sie am Institut für Politikwissenschaft der Universität Hamburg.

Zwischen 2000 und 2007 war sie unter anderem Leiterin des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Angola sowie Beraterin für Organisationsentwicklung und Reintegrationspolitik bei der giz. Von 2007 bis 2010 leitete Frau Fandrych das FES-Büro in Äthiopien und bei der Afrikanischen Union. Im Jahr 2010 wechselte sie als Leiterin des FES-Büros in Baden-Württemberg in den Tätigkeitsbereich der FES in Deutschland. Von 2017 bis 2021 leitete sie die Abteilung der Politischen Akademie der FES in Bonn.

Carolina Gottardo

Carolina Gottardo ist Feministin und Anwältin mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Menschenrechts-, Migrations- und Genderarbeit in verschiedenen Regionen. Sie ist seit 2020 Geschäftsführerin von International Detention Coalition (IDC).

Carolina ist Mitglied der Expert:innengruppe von UN Women, die sich mit den Menschenrechten von Frauen im Rahmen des Global Compact for Migration befasst, ist eine der Leiterinnen der Arbeitsgruppe für "Alternativen zur Inhaftierung" im UN-Netzwerk für Migration und ehemaliges Mitglied des Lenkungsausschusses des UN Migration Multi Partner Trust Funds.

Carolina ist auch in verschiedenen NRO-Vorständen tätig, darunter das Asia Pacific Refugee Rights Network und das Women in Migration Network. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Rechts- und Wirtschaftswissenschaften von der Universidad de los Andes sowie einen Master-Abschluss in Entwicklungsökonomie von der London School of Economics and Political Science.

 

Anna Grebe

Dr. Anna Grebe ist Moderatorin, Speakerin und Beraterin mit Fokus auf Jugendpolitik. Sie stärkt Menschen- und Kinderrechte, indem sie Akteure in Politik und Gesellschaft dabei unterstützt, junge Perspektiven ernst zu nehmen und strukturell zu verankern – u. a. im Dialog mit Gästen in ihren Podcasts „Berufsjugendlich“ und „22 Millionen“. 

www.annagrebe.de

Constantin Hruschka

Prof. Dr. Constantin Hruschka ist Experte für Asyl- und Migrationsrecht und hat die Professur für Sozialrecht an der Evangelischen Hochschule Freiburg inne. Zuvor forschte er am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München zu den Folgen hoher Zuwanderungszahlen. 

Weitere berufliche Stationen umfassten Tätigkeiten als Rechtsanwalt in München, für die Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH, das Bundesverwaltungsgericht der Schweiz und für die Flüchtlingsagentur der Vereinten Nationen (UNHCR).

 

Najat Maalla M’jid

Dr. Najat Maalla M’jid wurde im Jahr 2019 zur Sonderbeauftragten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Gewalt gegen Kinder ernannt. Dr. M’jid ist Kinderärztin und widmet sich seit vier Jahrzehnten der Förderung und dem Schutz von Kinderrechten. Von 2008 bis 2014 war sie UN-Sonderberichterstatterin zu Kinderhandel und Kinderprostitution.

Daneben war sie auch als internationale Expertin für die Entwicklung und Überwachung umfassender Kinderschutzsysteme sowie für Sozial- und Entwicklungspolitik tätig.

NaGaN-Projekt

Das NaGaN-Projekt bringt die Klangwelten aus der Türkei, Armenien, der Levante, Ägypten und Griechenland auf die Bühne. Im Mittelpunkt stehen die traditionellen Instrumente Oud und Kanun, ergänzt durch weitere klassische Instrumente der Region. Das Projekt präsentiert ausgewählte Stücke aus folkloristischen und klassischen Traditionen.

Tarek Charbel ist Multiinstrumentalist und Musikethnologe aus dem Libanon, lebt und arbeitet in Berlin. Er interpretiert verschiedene Musiktraditionen des Nahen Ostens, leitete Konferenzen und wirkte bei zahlreichen Weltmusik-Festivals und -Workshops im Nahen Osten, in Nordafrika und Europa mit.

Dima Dawood ist Kanunspielerin aus Syrien und lebt in Berlin. Sie verbindet ihre künstlerische Praxis mit einem akademischen Hintergrund in Sozialer Arbeit, Musikwissenschaft und Germanistik. Seit 2017 ist sie in diversen Berliner Ensembles und Projekten aktiv und tritt international u. a. mit dem italienischen Orchester „Almara“ auf.

Asma Hedi Nairi

Dr. Asma Hedi Nairi ist als Regionalmanagerin für den Nahen Osten und Nordafrika bei IDC tätig. Sie leitet Projekte und Initiativen, die rechtebasierte Alternativen zur Inhaftierung von Geflüchteten in der gesamten Region fördern. Die tunesische Menschenrechtsaktivistin und Wissenschaftlerin hat einen Doktortitel in Kulturanthropologie.

Ihre Karriere begann sie bei Amnesty International Tunesien, wo sie sich auf Gleichberechtigung, Jugendengagement und Schutz von Geflüchteten konzentrierte. Nach ihrem Umzug in die Türkei arbeitete sie intensiv an der Integration von Geflüchteten und humanitären Hilfsmaßnahmen mit Organisationen wie UNHCR, Building Markets und der Human Development Foundation zusammen.

Asma verbindet politisches Engagement, Feldforschung und akademische Forschung. Sie führt unabhängige Untersuchungen zur Rolle von Kommunikation und Medien bei der öffentlichen Wahrnehmung von Migrant:innen und Geflüchteten durch. In ihrer jüngsten Veröffentlichung untersucht sie die Darstellung von Migrant:innen aus Subsahara-Afrika in den tunesischen Medien und die Auswirkungen auf deren Rechte und soziale Integration.

Martin Schulz

Martin Schulz ist Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung und war von 2017 bis 2021 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Er war Bundesvorsitzender der SPD, Kanzlerkandidat und langjähriges Mitglied im Europäischen Parlament, dem er als Präsident in zwei Amtszeiten von 2012 bis 2017 vorstand.

Martin Schulz ist Träger des Karlspreises für seine bedeutenden Verdienste um die Stärkung des Parlaments und der demokratischen Legitimation in der EU.

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