„George Soros ist für das Corona-Virus verantwortlich“, Bill Gates‘ Unterstützung der Impfforschung wird von der Familie Rothschild finanziert“, „die globale Finanzelite will die Mär vom Corona-Virus für ihren Plan einer neuen Weltordnung nutzen“! –
Was haben diese Aussagen neben dem Corona-Bezug gemeinsam? Sie bedienen antisemitische Weltbilder.
Wenn man genauer hinschaut, haben viele Verschwörungsmythen einen antisemitischen Kern. Dabei werden oft nicht einmal explizit Menschen jüdischen Glaubens beim Namen genannt, sondern Begriffe wie „globale Elite“ oder „Verschwörer*innen für eine neue Weltordnung“ als Chiffre genutzt. Antisemitismus hat nicht erst mit der Corona-Pandemie Einzug in die Welt der Verschwörungsgläubigen gehalten. Vielmehr beruhen viele Verschwörungsmythen, die als Rechtfertigung für grausamste Taten dienen und auch wesentlicher Bestandteil des Holocaust sind, schon immer auf einem antisemitischen Kern.
Welche Folgen ein erneutes Aufflammen dieser Verschwörungsmythen haben kann, zeigt die stark gestiegene Anzahl antisemitischer Straftaten in Deutschland. In 2021 verzeichneten die Strafverfolgungsbehörden mehr als 3.000 antisemitisch motivierte Straftaten, das ist ein Anstieg um noch einmal 30 % gegenüber dem Vorjahr, das selber schon einen Höchststand der letzten zwei Jahrzehnte verzeichnete.
In diesem Seminar möchten wir uns daher einmal dezidiert mit dem Zusammenhang von Antisemitismus und Verschwörungsglauben auseinandersetzen, wollen Ursprünge und Parallelen ergründen und auf die tatsächlichen Folgen solcher Reden aufmerksam machen.
Referentin: Melanie Hermann, Expertin für Antisemitismus und Verschwörungsglauben
Godesberger Allee 149
53175 Bonn
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Schwanenmarkt 15
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