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Die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege (AWO, Caritas, Der Paritätische, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie und ZWST) haben im sozialen Gefüge der Bundesrepublik eine einzigartige Bedeutung. Mit gegenwärtig über zwei Millionen hauptamtlich Beschäftigten und noch einmal rund drei Millionen ehrenamtlich Tätigen in ihren Einrichtungen und Diensten sind sie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland unverzichtbar.
Gemessen an dieser exponierten Stellung, deren Grundlage das Subsidiaritätsprinzip des deutschen Sozialmodells ist, spielen sie in den zeitgeschichtlichen Forschungen jedoch häufig nur eine untergeordnete Rolle. Viele historische Studien zu den Wohlfahrtsverbänden entstanden im Auftrag oder Umfeld der Verbände selbst anhand von Jubiläen und dienen oft der Traditionsvergewisserung. Die gegenwartsorientierten Fachdiskurse der sozialen Arbeit fokussieren sich dagegen auf einzelne Felder wie Altenpflege, Kinderbetreuung oder Sozialberatung und werden entsprechend spezifisch rezipiert. Und obwohl zumindest ein Großteil der Verbände auf Bundesebene über umfangreiche Archive verfügt, stehen historisch Forschende vor größeren Herausforderungen, wenn sie quellengesättigt die Praxis der von regionalen Besonderheiten geprägten Sozialdienste, Einrichtungen und Gliederungen analysieren möchten.
Mit einem vergleichenden Blick auf übergeordnete Entwicklungen, Umbrüche, Wechselbeziehungen und Abgrenzungen zwischen den mehrheitlich weltanschaulich und politisch differenzierten Wohlfahrtsverbänden möchten wir die bisweilen verstreuten Erkenntnisse der Geschichtswissenschaft im Rahmen einer Tagung zusammenbringen. Wir erhoffen uns durch die Präsentation ausgewählter aktueller Projekte ein produktives Gespräch über Forschungsperspektiven und Synergien. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wollen wir zudem auf die geschichtspolitischen Aktivitäten und die Archivpraxis der Verbände eingehen.
Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung wenden Sie sich bitte vorab an public.history(at)fes.de oder +49 228 883 8069.
Dr. Philipp Kufferath Archiv der sozialen Demokratie Friedrich-Ebert-Stiftung
Bei Rückfragen, auch zur Barrierefreiheit, wenden Sie sich bitte an Özlem Göksenpublic.history(at)fes.de oder +49 228 883 8069
Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung, auch für Begleitpersonen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Friedrich-Ebert-Stiftung Godesberger Allee 149 53175 Bonn Elisabeth-Selbert-Saal
Begrüßung und Einführung Christine Krüger (Bonn)/Nicole Kramer (Köln)
Selbstverpflichtung qua Tradition, Professionalisierung qua Notwendigkeit. Die Entwicklung organisierter jüdischer Wohlfahrtspflege vor und nach Gründung der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) Michelle Stoffel (Duisburg-Essen)
Zwischen Identität und Anpassung: Der Deutsche Caritasverband in den Jahren des Nationalsozialismus [digital] Catherine Maurer (Strasbourg)
Demokratie als Auftrag? Das Selbstverständnis der Arbeiterwohlfahrt nach 1945 Paul Grimm (Köln)
Moderation: Christine Krüger (Bonn)
„Biologische Revolution“ und die Diakonie 1945 bis 1970 Uwe Kaminsky (Berlin)
Katholische Jugendverbände und die Umweltfrage in der Bundesrepublik der 1970er und 1980er Jahre Maria Schubert (Bochum)
Moderation: Nicole Kramer (Köln)
Wohlfahrtsverbände und Arbeitsmigration – Lückenbüßer, Paternalismus und/oder Advokatenrolle? Wilfried Rudloff (Marburg)
Zwischen Heimen und städtischen communities. Die Caritas im Umgang mit migrierten Kindern und Jugendlichen (1950er bis 1980er Jahre) Stephanie Zloch (Dresden)
Das Betreuungsregime der „Gastarbeit“ auf lokaler Ebene und seine Transformation am Beispiel Hamburgs David Templin (Osnabrück)
Moderation: Anja Kruke (Bonn)
Petra Liebner, Oral History Zeitzeugenprojekt, Deutsches Rotes Kreuz
Michael Häusler, Archiv für Diakonie und Entwicklung, Berlin
Philipp Kufferath, Projekt 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt, Historische Kommission des AWO-Bundesverbands
N.N., Verbandsjubiläum, Paritätischer Wohlfahrtsverband (angefragt)
Die Diakonie und das Kinderkurwesen Helge Pösche (Berlin)
Labor der Inklusion? Die LWL-„Gehörlosenschule“ in Büren im Spannungsfeld von Trägerinteressen, Pädagogik und Betroffenen zwischen 1950 und 1990 [digital] Jens Gründler (Münster)
Überfluss und Armenspeisung in der ehrenamtlichen Tafel-Ökonomie (1993–2015) Franziska Rehlinghaus (Göttingen)
Moderation: Philipp Kufferath (Bonn)
Abschlussdiskussion: Forschungsperspektiven und Synergien
Wir machen Fotos und Filmaufnahmen auf dieser Veranstaltung. Die Aufnahmen verarbeiten wir für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., also beispielsweise auf den Webseiten, in Printmedien und in den sozialen Netzwerken der Stiftung gem. den datenschutzrechtlichen Bestimmungen (insbes. Art. 6 Abs.1 DS-GVO).