Demokratie erlebbar machen – aber wie? Die Frankfurter Paulskirche und das "Haus der Demokratie" als Herausforderung und Chance

5. Oktober 2021, 19.00 bis 20.30 Uhr | Frankfurt

Die Frankfurter Paulskirche ist ein herausragender Ort der deutschen Demokratiegeschichte. Hier versammelte sich 1848/1849 das erste gesamtdeutsche Parlament, das über eine freiheitliche Verfassung mit Grundrechten und die Bildung eines deutschen Nationalstaats beriet.  

In den kommenden Jahren soll die Paulskirche saniert und als Gedenk- und Lernort neu gestaltet werden. Entstehen soll ein „Haus der Demokratie“ in ihrer unmittelbaren Nähe, das als Ort politischer Bildung und der Information über die Demokratie dienen soll. Doch wie können Demokratiegeschichte und die Werte der Demokratie vermittelt werden? Wie kann ein differenziertes und nachhaltiges Bild der deutschen Demokratiegeschichte gezeichnet werden? Und wie müsste ein Lernort gestaltet sein, der Demokratie als gesellschaftliche Praxis erlebbar und zugänglich für alle macht? 

Um diese Fragen zu diskutieren, bringt das Podium Historiker_innen, lokale Politiker_innen und Entscheidungsträger_innen sowie zivilgesellschaftliche Akteur_innen miteinander ins Gespräch, die sich für die Stärkung und Weiterentwicklung der Demokratie vor Ort einsetzen.

Ansprechpartner_innen

Dr. Peter Beule
Archiv der sozialen Demokratie

Verantwortlich
Dr. Anja Kruke
Severin Schmidt

Organisation
Christine Herzog
Landesbüro Hessen

Kooperationsveranstaltung zwischen dem Archiv der sozialen Demokratie und dem Landesbüro Hessen der Friedrich-Ebert-Stiftung

Programm

19.00 Uhr:         Begrüßung 

  • Dr. Anja Kruke, Leiterin des Archivs der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung 
  • Severin Schmidt, Leiter Landesbüro Hessen der Friedrich-Ebert-Stiftung 

Impuls 

  • Prof. Dr. Christoph Cornelißen, Goethe-Universität Frankfurt 

Auf dem Podium 

  • Prof. Dr. Christoph Cornelißen, Goethe-Universität Frankfurt
  • Andreas Dickerboom, Sprecher von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Rhein-Main
  • Dr. Ina Hartwig, Stadträtin, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft (SPD)
  • Michael Küppers-Adebisi, Poet*in, Autor*in, Publizist*in, Kurator*in, Multimedia- und Performancekünstler*in
  • Dr. Paula Macedo-Weiß, Koordinatorin von internationalen Kulturprojekten, Mitinitiatorin des „Netzwerks Paulskirche“ 

Moderation

  • Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Goethe-Universität Frankfurt, Geschäftsführende Direktorin des Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)  

20.30 Uhr:         Ende der Veranstaltung 

Publikation zur Veranstaltung

Auf dem Podium zu Gast

Christoph Cornelißen

Prof. Dr. Christoph Cornelißen ist Lehrstuhlinhaber für Neueste Geschichte an der Goethe Universität in Frankfurt a. M. Nach Professuren in Kiel und Düsseldorf sowie Gastprofessuren in Bologna und London wechselte er 2012 an die Goethe-Universität. Er ist außerdem seit 2017 Direktor des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient. Zuletzt veröffentlichte er eine Synthese zur Geschichte Europas im 20. Jahrhundert (Fischer Verlag 2020).

Ina Hartwig

Dr. Ina Hartwig, geb. 1963 in Hamburg, studierte Romanistik und Germanistik in Avignon und Berlin. Nach vielen Jahren als verantwortliche Literaturredakteurin der „Frankfurter Rundschau“ (1997–2009) und Herausgeberin des „Kursbuch“ (2002–2005) war sie freischaffende Autorin, Kritikerin und Moderatorin. Im akademischen Jahr 2015/16 war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit Juli 2016 ist sie Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main.

Michael Küppers-Adebisi

Michael Küppers-Adebisi ist Poet*in, Autor*in, Publizist*in, Kurator*in, Multimedia- und Performancekünstler*in. Seine Projekte wurden 2004 von UNESCO, UN 2016 und 2020 von CIM Nigeria als Best Practice ausgelobt. Seit 2002 konzipiert er kulturelle Bildungs- und Wissenstransfer-Plattformen in Kooperation mit Institutionen wie Bundeszentrale für politische Bildung, Goethe Institut, Heinrich Boell Stiftung und Haus der Kulturen der Welt. Der May Ayim Award wurde 2004 als deutsches UNESCO Projekt zur Erinnerung an den Versklavungshandel und seine Abschaffung ausgelobt. Seit 2012 kuratiert er die Black Berlin Biennale for Contemporary Art & Decolonial Discourse, die seit 2016 offizielles Projekt der UN Dekade for People of African Descent ist. Seit 2019 ist er für AFROTAK TV cyberNomads als Gründungsvorstand für Decolonize Berlin e.V. aktiv.

Nicole Deitelhoff

Nicole Deitelhoff ist Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der HSFK und Leiterin der Programmbereiche „Internationale Institutionen“ und „Transnationale Politik“. Seit 2009 ist sie Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt und seit 2018 Co-Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Die Schader-Preisträgerin (2017) hat in Darmstadt und Buffalo, New York, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften studiert und an der Technischen Universität Darmstadt 2004 promoviert. 2018 erhielt sie den Heinz Maier Leibnitz-Preis der DFG. Sie ist Sprecherin des Leibniz-Forschungsverbunds Krisen einer globalisierten Welt und Co-Sprecherin des Forschungsverbunds Normative Ordnungen. Deitelhoff forscht zu Kontestation und Krisen von Institutionen und Normen, politischer Herrschaft, Opposition und Dissidenz sowie Demokratie und Zusammenhalt.

Andreas Dickerboom

Andreas Dickerboom, geb. 1966, lebt in Frankfurt. Er ist Online-Redakteur beim Hessischen Rundfunk. Ehrenamtlich engagiert er sich als Vorstandsmitglied im Förderverein KZ-Katzbach/Adlerwerke sowie im Verein Gegen Vergessen - Für Demokratie.

Paula Macedo Weiß

Dr. Paula Macedo Weiß, geboren 1969, ist gebürtige Brasilianerin. Sie studierte Rechtswissenschaften in Brasilien, promovierte nach einem Magisterstudium an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und war in der Kanzlei Gleiss Lutz in Frankfurt am Main als Rechtsanwältin tätig. 2013 betreute sie im Zuge der Teilnahme Brasiliens als Ehrengast an der Frankfurter Buchmesse das kulturelle Rahmenprogramm. Heute widmet sich vor allem der Förderung von Kulturprojekten zwischen Brasilien und Deutschland. Hierbei engagiert sie sich in zahlreichen Kulturinstitutionen in beiden Ländern. Sie ist Präsidentin der Stiftung Museum Angewandte Kunst und Mitgründerin des Netzwerks Paulskirche. In ihrem Buch - im Frühjahr dieses Jahres erschienen - erzählt sie als Tochter einer Politikerfamilie über ihre Kindheit und Jugend während der Militärdiktatur in Brasilien. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in Frankfurt am Main.

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