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Bezahlbares Wohnen in der EU

Good Practices für mehr bezahlbaren Wohnraum in der EU

Die Wohnungskrise ist eine europäische Krise: Anhaltend steigende Mieten und Immobilienpreise, insbesondere in den Ballungszentren führen bei immer mehr Menschen zu einer finanziellen Überlastung. Besonders betroffen sind Menschen mit geringen Einkommen, Alleinerziehende, Senior_innen und Singles.

Die Ursachen der Wohnungskrise sind vielfältig. Die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Boden- und Rohstoffpreise und Bauzinsen haben den Neubau stark verteuert und notwenige Neubautätigkeiten ausgebremst. Die auf die kontinuierliche Wertsteigerung aufbauende Immobilienspekulation trägt zur weiteren Zuspitzung der Krise auf den europäischen Immobilienmärkten bei. Gleichzeitig wurden in den meisten Ländern zu wenig investiert, um den bezahlbaren Wohnungssektor zu stärken, u.a. den sozialen, kommunalen oder gemeinnützigen Wohnungsbau.

Zusätzlich stellt der Kampf gegen den Klimawandel die europäischen Gesellschaften vor weitere immense Herausforderungen in Hinblick auf die Sanierung ihres Gebäudebestands und deren Wärmeversorgung. Hier müssen schnell Lösungen gefunden werden, um bezahlbares, sozial integratives und klimafreundliches Wohnen für alle zu ermöglichen.

Die Wohnungsmärkte in den einzelnen europäischen Ländern sind sehr unterschiedlich: Während in einigen Ländern die Menschen vor allem im Eigentum leben, leben in anderen die Menschen größtenteils zur Miete. In allen Ländern gibt es jedoch funktionierende Instrumente und Projekte, die über Landesgrenzen hinweg inspirieren können.

Good Practices

Dänemark

Noring, Luise

Denmarkʿs non-profit affordable and social housing model

[Part of the project "Affordable Housing: Best Practices from around Europe"]
Warschau, 2025

Zum Download (PDF) (250 KB, PDF File)


Das dänische Modell des gemeinnützigen Wohnungsbaus ist darauf ausgerichtet, langfristig bezahlbare Mieten zu gewährleisten. Die Wohnungsbaugesellschaften arbeiten als selbstverwaltete Einheiten und stellen sicher, dass Überschüsse in die Instandhaltung und in neue Entwicklungen reinvestiert und nicht als Gewinn ausgeschüttet werden. Eine entscheidende Komponente dieses Systems ist der Nationale Baufonds (Landsbyggefonden), der die finanzielle Unterstützung für Renovierungen und neue Wohnungsbauprojekte sicherstellt und so langfristig zur Nachhaltigkeit des Modells beiträgt.

Frankreich

Coupechoux, Sarah

The enforceable right to housing in France

[Part of the project "Affordable Housing: Best Practices from around Europe"]
Warschau, 2025

Zum Download (PDF) (230 KB, PDF File)


Das einklagbare Recht auf eine Wohnung (DALO) bietet Haushalten in Frankreich einen letzten Ausweg in akuten Wohnungsnotlagen. Anspruchsberechtigte Haushalte müssen vorrangig und unverzüglich untergebracht werden. Neben dem Staat sind unter anderem auch soziale Wohnungsbaugesellschaften verpflichtet zur Umsetzung des Gesetzes beizutragen. Bei Nichterfüllung kann der Staat zu Strafzahlungen an einen Wohnungsfonds sowie zur Entschädigung betroffener Haushalte verurteilt werden.

Polen

Śpiewak, Jan

Celulozowa estate: new chapter in the history of Włocławek and national housing policy in Poland

[Part of the project "Affordable Housing: Best Practices from around Europe"]
Warschau, 2025

Zum Download (PDF) (210 KB, PDF File)


Nach 1989 ging man in Polen davon aus, dass der freie Markt den Wohnraumbedarf der Bevölkerung durch Hypothekenfinanzierung decken würde. Langfristig führte dieses Modell jedoch zu einer abnehmenden Verfügbarkeit von Wohnraum sowie zu sinkender Qualität und geringerem Wohnflächenangebot. Krzysztof Kukucki initiierte ein neues und erfolgreiches Programm zum Bau kommunaler Mietwohnungen. Mit dem Projekt „Włocławek Apartments“ konnte der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum für die Stadtbevölkerung signifikant verbessert werden. 


Spanien

Berra Sandin, Mikel

Bizigune, Basque country: converting empty apartments to social rental housing

[Part of the project "Affordable Housing: Best Practices from around Europe"]
Warschau, 2025

Zum Download (PDF) (220 KB, PDF File)


Bizigune ist ein von der Regionalregierung des Baskenlands (Spanien) initiiertes Programm zur Umwandlung leerstehender Privatwohnungen in Sozialwohnungen. Das Modell basiert auf langfristigen Mietverträgen mit privaten Eigentümer:innen, die ihre Wohnungen unter dem Marktpreis an das Programm vermieten. Anschließend werden diese Einheiten an wohnungssuchende Personen weitervermietet. Von diesem Ansatz profitieren alle Beteiligten.

Fragen zum Projekt?

Ansprechpersonen: Lisa Pfann  lisa.pfann(at)fes.de und Max Brändle Max.Braendle(at)fes.de

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