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Gaspreis deckeln, Gas einsparen

Eine europäische Initiative zur Bewältigung der Energiekrise

 

Obwohl die Großhandelspreise für Erdgas in den letzten Wochen deutlich von ihrem Hoch im August 2022 gefallen sind, ist es zu früh für eine Entwarnung am Gasmarkt. Denn mittelfristig ist ein erneuter deutlicher Anstieg nicht ausgeschlossen, beispielsweise auf in Folge erhöhter Nachfrage durch einen kalten Winter und die Notwendigkeit, die europäischen Gasspeicher im nächsten Jahr wieder zu befüllen. 

Die aktuelle Preis- und Versorgungskrise auf dem Gasmarkt lässt daher am besten über eine gesamteuropäische Antwort beherrschen. Wie sie aussehen könnte, dafür macht Karsten Neuhoff im FES impuls „Gaspreis deckeln, Gas einsparen“ zwei konkrete Vorschläge.


Verpflichtende Einsparziele für alle Mitgliedsstaaten


Die Mitgliedsstaaten der europäischen Union verpflichten sich auf einheitliche Einsparziele beim Gasverbrauch relativ zum Vorkrisenbedarfs. Jeder Mitgliedsstaat ergreift auf nationaler Ebene hinreichende Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen. Das sollte auch entweder einen mengen- oder preisbasierten Mechanismus beinhalten um die hohen Anreize für kurzfristige Einsparungen zu erhalten. Die genaue Ausgestaltung ist den Mitgliedsstaaten freigestellt, die Einhaltung der Ziele wird aber über einen gemeinsamen europäischen Mechanismus überwacht. Im Falle einer Gasmangellage müssen Mitgliedsstaaten, die die Einsparziele verfehlt haben, den europäischen Partnern Gas zur Verfügung stellen.


Ein europäischer Gaspreisdeckel auf Ebene der Fernleitungsnetzbetreiber


Die europäischen Fernleitungsnetzbetreiber werden dazu verpflichtet, für Gas, welches im Rahmen der Ausgleichsenergie am Spotmarkt beschafft wird um kurzfristige Unterversorgungen im Netz auszugleichen, nicht mehr als z.B. 70 Euro pro Megawattstunde zu bezahlen. Damit liegen die Kosten für die Ausgleichsenergie, die die Fernleitungsnetzbetreiber im Falle einer Unterversorgung an die Gasversorger weitergeben, auf einem Niveau, das die Funktionsfähigkeit des Gasmarktes auch mittelfristig erhält. Denn aktuell sind Gasversorger bereit auch für längerfristige Verträge hohe Preise zu zahlen, um sich gegen das Preisrisiko an den Spotmärkten abzusichern welches sie im Fall einer Unterversorgung und der dann notwendigen Beschaffung von Ausgleichsenergie treffen würde.

Die Kombination beider Elemente gewährleistet auch mittelfristig sowohl ein akzeptables Preisniveau als auch die europäische Versorgungssicherheit.

Ansprechpartner in der FES: Max Ostermayer


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