Frieden und Sicherheit

Sarah Hepp

Grüner Wasserstoff aus der Wüste - Hoffnungsträger für ein klimaneutrales Deutschland und für die EU?

Vieles spricht dafür, dass die Region des Nahen/Mittleren Osten und Nordafrika zum globalen »Power House« für Wasserstoff werden könnte. Ein Beitrag des Deutschlandradio widmet sich der neuen Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zu diesem Thema.

Bild: H2Hydrogen Molecule Gas Pump von picture alliance/Zoonar/Alexander Limbach

Wasserstoff ist derzeit in aller Munde: Das häufigste chemische Element in unserem Universum wird als Hoffnungsträger der Energiewende gehypt. Entsteht Wasserstoff durch die Elektrolyse von Wasser unter der Verwendung von erneuerbaren Energien (EE), spricht man von grünem Wasserstoff. Mit dem European Green Deal und dem Ziel, der erste klimaneutrale Kontinent zu werden, wächst in Europa  die Nachfrage nach erneuerbaren Energien ungemein. Doch Treibhausgasneutralität ist für die EU und Deutschland allein durch Elektifizierung nicht möglich. In den schwer elektrifizierbaren Bereichen wie der Stahlindustrie oder auch für Speicherlösungen könnte Wasserstoff eine Schlüsselrolle spielen, weshalb Wasserstoff als Lösungsansatz für die Dekarbonisierung aller Sektoren bezeichnet wird. Da Europa den enormen Bedarf an erneuerbaren Energien nicht selber decken kann, sind alle Augen auf die MONA-Region gerichtet: Eine Nachbarregion Europas, die von der höchsten Sonneneinstrahlung der Welt (Stärke und Konzentration der Sonne) und einem großen Windpotenzial profitiert und zudem viel Wüstenfläche besitzt, die zur Erzeugung von EE-Strom und schließlich grünem Wasserstoff genutzt werden kann.

Vieles spricht dafür, dass die MONA-Region zum globalen »Power House« für Wasserstoff werden könnte. Um eine tatsächliche Win-win Situation zu schaffen, von der die MONA-Region und Europa profitieren, müssen jedoch einige Aspekte genauer in Betracht genommen werden.

Diese Analyse nimmt die im Dezember veröffentlichte Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) »Risks and opportunities of green hydrogen production from the MENA region to Europe« vor, die von Dii Desert Energy durchgeführt wurde. Der Auftraggeber der Studie, das MONA Klima- und Energieprojekt der FES, möchte im Bereich Wasserstoff Wege aufzeigen, wie eine Wasserstoffproduktion und ein möglicher Export von Wasserstoff aus der MONA-Region nach Europa sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltig sein kann und zu nachhaltigem Wachstum in der MONA-Region führt, von dem alle gesellschaftlichen Schichten profitieren.

Lesen Sie auch den Beitrag des Deutschlandradio, der Interviews zur Studie enthält.

Matthes, Cornelius; Aruffo, Valeria; Retby-Pradeau, Louis

The risks and opportunities of green hydrogen production and export from the MENA region to Europe

Study on behalf of the Friedrich-Ebert-Stiftung
Amman, 2020

Publikation herunterladen (7 MB, PDF-File)


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Merin Abbass
Merin Abbass
+49 30 26935-7423
Fokus Zeitenwende der Friedrich-Ebert-Stiftung: Eine neue Ära

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