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Das Mali-Mètre ist eine jährliche politische Meinungsumfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), die seit Ende 2012 in Mali durchgeführt wird. Die aktuelle Erhebung ist die 16. und einzige ihrer Art und findet in einem Kontext großer Spannungen und politischer Herausforderungen statt.
Besonders prägend sind die zunehmenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen der Übergangsregierung und bewaffneten Gruppen, darunter separatistische Bewegungen und jihadistische Organisationen. Hinzu kommen die Aufkündigung des Friedensabkommens von Algier im Januar 2024 sowie die schweren Überschwemmungen im Sommer 2024, die in mehreren Regionen des Landes Menschenleben forderten. Auch die Gründung der Allianz der Sahel-Staaten (AES) hat das vergangene Jahr maßgeblich geprägt.
Der malische Staat hat mehrere Initiativen zur Förderung des nationalen Zusammenhalts begonnen. Dazu zählen der Beginn eines innerstaatlichen Dialogs sowie die Ausarbeitung einer Nationalen Charta für Frieden und Versöhnung. Darüber hinaus war die Regierungsumbildung nach der Entlassung des zivilen Premierministers im November 2024 ein bedeutendes Ereignis für die politische Entwicklung des Landes. Dies findet vor dem Hintergrund einer sich weiterhin verschlechternden wirtschaftlichen Lage und fortdauernden gravierenden Problemen mit der Stromversorgung im gesamten Land statt.
Die genannten Entwicklungen versucht das Mali-Mètre jährlich aufzugreifen und in Zahlen nachvollziehbar zu machen. Die Meinungsumfrage der FES Mali ist seit Jahren die einzige, die jährlich und im gesamten Land durchgeführt wird. Die kontinuierliche Erhebung über einen langen Zeitraum hinweg erlaubt einen zeitlichen Vergleich der manchmal überraschenden, aber quantitativ-repräsentativen Ergebnisse.
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Die jährliche Bevölkerungsbefragung der FES Mali umfasst Fragen zur politischen Situation, zur Sicherheit, zu Regierungsführung und zur Zukunft des Landes. Für die diesjährige Ausgabe wurden im Januar 2025 insgesamt 2.220 Personen in zehn regionalen Zentren (Hauptstädten) Malis und der Hauptstadt Bamako in Französisch und lokalen Sprachen befragt. Die Befragungen wurden in Zusammenarbeit mit einem lokalen Umfrageinstitut durchgeführt. Die vollständige, französischsprachige Publikation kann hier auf der Website heruntergeladen werden.
Dr. Iris Nothofer
+49 30 26935-7414
iris.nothofer(at)fes.de
Mali steht unverändert hohen wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen gegenüber. Diese werden durch eine fortdauernde unzureichende Stromversorgung verschärft. Dennoch geben mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass sich die Situation im Land verbessert hat. Im Vergleich zu den Vorjahren hat dieser Wert jedoch abgenommen.
Die größten Herausforderungen sehen die Befragten in der unsicheren Versorgung mit Lebensmitteln, der Arbeitslosigkeit junger Malier:innen und der schwierigen Sicherheitslage. Im Vorjahr galt die Sicherheitslage noch als größte Herausforderung im Land.
Das Vertrauen in die Übergangsregierung bleibt hoch, nimmt im Vergleich zum Vorjahr aber ab. Insbesondere der Übergangspräsident genießt größere Zustimmung als andere Institutionen der Transition. Gleichzeitig sind die angestrebten Reformen der Regierung der Mehrheit der Befragten nicht bekannt.
Die Übergangsregierung richtet ihre regionalen und internationalen Partnerschaften neu aus. Die Bevölkerung befürwortet diese Schritte. Sowohl die Gründung der Allianz der Sahelstaaten (AES), der Austritt aus der ECOWAS, als auch die Beziehungen mit Russland werden positiv betrachtet.
Malier:innen haben eine konkrete Vorstellung, mit wem das Land Beziehungen pflegen soll. Regionale Verbündete, wie Burkina Faso und Niger, als auch internationale Partner, wie Russland, China und die Türkei spielen eine große Rolle. Die USA und Deutschland werden als wichtigste „westliche“ Staaten angesehen.
Internationale Partner haben laut den Befragten vorrangig die Aufgabe die Unsicherheit, die Jugendarbeitslosigkeit und die Ernährungsunsicherheit zu bekämpfen.
Eine objektive Bestimmung der Sicherheitslage im Land ist aufgrund mangelnder verlässlicher Daten weiterhin schwierig. Die befragten Personen geben jedoch im jährlichen Vergleich an, dass die Unsicherheit gesunken sei.
Die leise Hoffnung der internationalen Gemeinschaft, dass im Jahr 2025 Präsidentschaftswahlen abgehalten werden, wird vermutlich nicht bestätigt. Auch die Mehrheit der Maliner:innen bezweifelt dies. Dennoch glauben die Malier:innen weiter an den demokratischen Wert von Wahlen. Eine überwältigende Mehrheit der Befragten will im Falle von demokratischen Wahlen ihre Stimme abgeben.
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Zur Publikation
Diop, Khalifa ; Mesa, Beatriz ; Id Yassine, Rachid
enquête Ouagadougou 2024
Kurtenbach, Sabine ; Pospisil, Jan ; Reuss, Anna
South Sudan
Kurtenbach, Sabine ; Bamuh Apara, Susan ; Netzer, Nina
Cameroon
Bidouzo, Thierry S. (Hrsg.) ; Ologou, Expédit B. (Hrsg.)
perceptions, actions et perspectives