Gutes Leben 2050 – in unserer Region

Rückblick: Workshop am 8. Februar 2020 in Höhr-Grenzhausen

Rückblick: Workshop am 8. Februar 2020 in Höhr-Grenzhausen

Fast 30 Personen aus ganz Rheinland-Pfalz waren zum Workshop „Gutes Leben 2050 – in unserer Region“ ins Hotel Zugbrücke Grenzau nach Höhr-Grenzhausen im Westerwald gekommen, um sich über eine nachhaltige und sozial gerechte Lebensweise auszutauschen.

Zu Beginn vermittelten Florian Wintermeyer vom adelphi Institut Berlin sowie Isabel Bätzold vom NABU und Nina Fetzer vom Umweltcampus Birkenfeld einen Überblick zu den Herausforderungen einer Klima- und Umweltpolitik, die den derzeitigen Klimawandel mit all seinen schädlichen Einflüssen auf das Leben von Millionen Menschen in aller Welt stoppen könnte:

  • Auf globaler Ebene müssten die UN-Klimaziele rigoros umgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für Deutschland, dessen derzeitige Klimapolitik diese Ziele allerdings verfehlen würde.
  • Auf regionaler und lokaler Ebene ist eine flächenschonende Bebauung, Schutz der Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden und Luft, mehr Investitionen in die Erzeugung nachhaltiger Energie für Strom und Heizung und vor allem mehr Bildung und Vernetzung zu Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen für die Bürger_innen wichtig.
  • Positiv bewertet wurde z.B. die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz, die Anfang der 2000er Jahre eingeführt und 2015 fortgeschrieben wurde
  • Verschiedene Projektkommunen verankern die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele in lokalen SDG-Aktionsplänen (Global nachhaltige Kommunen Rheinland-Pfalz).
  • Besonders hervorgehoben werden das JugendKlimaForum 2019 und der Rhein-Hunsrück-Kreis, der bereits heute über seinen eigenen Bedarf Strom durch erneuerbare Energien produziert.

Für die Arbeitsgruppen-Phase entschieden sich die Teilnehmer_innen für die vier Themen des guten Arbeitens/guter Bildung, des guten Wohnens, der guten Mobilität und der guten Ernährung/des guten Konsums.

Der mitunter schwierige Weg, diese vier Ziele bis zum Jahr 2050 zu erreichen, wurde von den Teilnehmer_innen in pointierten Rollenspielen nachgezeichnet und mit konkreten Beispielen für eine umsetzbare „machbare“ Politik für ein gutes Leben in 2050 beschrieben. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr die Idee der Einführung eines „Schlechtes-Plastik-Gesetzes“.

Im anschließenden Gespräch mit Hendrik Hering MdL, örtlicher Landtagsabgeordneter und Präsident des rheinland-pfälzischen Landtags, und Nico Steinbach MdL, Geschäftsführer der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik und Ortsbürgermeister von Oberweiler (Eifel)wurden diese Ideen von den beiden Praktikern der Politik und Verwaltung kommentiert. In der offenen und engagierten Diskussion ergaben sich viele Anknüpfungspunkte, die – auch aus Sicht von Kommunalpolitik und Landtag – als nicht nur wünschenswert, sondern auf längere Sicht auch als umsetzbar erweisen könnten. Hemmschuh für eine tiefgehende Umstrukturierung z.B. von Energie-, Wohnungs- und Mobilitätspolitik sind aus Sicht aller Workshop-Teilnehmer_innen nach wie vor die fehlenden finanziellen Ressourcen und mancherorts der fehlende politische Wille. Wichtig sei vor allem, dass dieser Prozess alle Menschen mitnimmt und keine neuen Ungerechtigkeiten hervorbringt.


Die Diskussion wurde durch Graphic Recording dokumentiert.
(Bild durch anklicken vergrößern)

Mit dem Projekt Für ein besseres Morgen entwickelt die Friedrich-Ebert-Stiftung politische Vorschläge für die große Herausforderung unserer Zeit. Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie hier:

Für ein besseres Morgen

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