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Seit 2020 untersucht die Bibliothek im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung in einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Provenienzforschungsprojekt ihren sog. Gründungsbestand systematisch auf NS-Raubgut. Die Fachtagung zum Ende des Förderzeitraums bietet in dieser Hinsicht den Rahmen, um der einschlägigen Fachcommunity die Forschungsergebnisse zu präsentieren sowie gemeinsame Fragen zu diskutieren.
Die Tagung setzt sich zum Ziel, anhand von Vorträgen ausgewiesener Expert_innen die wechselvollen Bestands- und Institutionengeschichten bedeutender Einrichtungen der organisierten Arbeiterbewegung bekannt zu machen und deren Bemühungen um Restitution bzw. Provenienzforschung zu beleuchten. Führungen durch Archiv und Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung sollen darüber hinaus Einblick in das dort verwahrte Gedächtnis der deutschen Arbeiterbewegung geben. Die Podiumsdiskussion am Abend des ersten Veranstaltungstages öffnet den Blick für allgemeine Fragen zur gesellschaftspolitischen Relevanz von Provenienzforschung und Restitutionen bzw. zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Kulturgutschutz.
Programm herunterladen
Begrüßung und Einführung
Dr. Anja Kruke, Bonn Christian Maiwald, Bonn
Panel 1: Einblicke in die Sammlungs- und Rettungsgeschichte von Archiven und Bibliotheken der Arbeiterbewegung | Moderation: Dr. Anja Kruke, Bonn
Das AdsD: Vom Parteiarchiv zur Forschungseinrichtung PD Dr. Stefan Müller, Bonn
Das Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main Nils Lehnhäuser, Frankfurt a.M.
Das Internationale Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam Dr. Huub Sanders, Amsterdam
Die Sozialwissenschaftliche Studienbibliothek der Arbeiterkammer Wien Ute Wödl, Wien
Kaffeepause
Führungen durch Bibliothek und Archiv
Podiumsdiskussion: „…und zu welchem Ende betreibt man Provenienzforschung?“ Restitutionen – Erinnerungskultur – Kulturgutschutz
Andreas Bialas, MdL, Politiker (SPD), seit 2010 Abgeordneter im Landtag NRW, Kulturpolitischer Sprecher, Vizepräsident der Kulturpolitischen Gesellschaft, Kuratoriumsmitglied Kunstsammlung NRW, ehem. Präsident des Bibliotheksverbandes NRW
Olaf Hamann, Leiter der Osteuropa-Abteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine Dr. Ulrike Saß, Provenienzforscherin am Museum der bildenden Künste in Leipzig, von 2018 bis 2022 Juniorprofessorin für kunsthistorische Provenienzforschung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Moderation: Anke von Heyl, Kulturberaterin
Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang.
Panel 2: Institutionengeschichte zentraler Gewerkschaftsorganisationen | Moderation: PD Dr. Stefan Müller, Bonn
Überblick: Gewerkschaftslandschaften vor und nach der NS-Herrschaft Dr. Alexandra Jaeger, Bonn
Vom „Allgemeinen …“ (ADGB) zum „Deutschen Gewerkschaftsbund“ (DGB) Hubert Woltering, Bonn
Restitution an die Zentralbibliothek der IG Metall für die Vorläufer Deutscher Metallarbeiter-Verband und weitere Gewerkschaften André Mompour, Frankfurt a.M. und Dirk Schildt, Frankfurt a.M.
Panel 3: Aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Kontext der Provenienzforschung zu NS-Raubgut | Moderation: Dr. Andreas Marquet, Bonn
Der bibliothekarische ‚Gründungsbestand‘ im Archiv der sozialen Demokratie. Geschichte, Sozialdemokratie und NS-Raubgut Christian Maiwald, Bonn
Von regionalen Arbeiterbibliotheken in die Landesbibliothek Darmstadt – Wege des NS-Raubguts Dr. Sophie Müller, Darmstadt
„Auftrag: NS-Provenienzforschung!“ – Raubgutsuche in den Spezialbibliotheken der Bundeswehr: Ein Werkstattbericht mit einem Exkurs zu Funden aus dem Umfeld von Gewerkschaft und Sozialdemokratie Sigrid Kamenz, Bonn
Mittagsimbiss
Panel 4: Kulturgutentzug im „real existierenden Sozialismus“ | Moderation: Christian Maiwald, Bonn
Projektvorstellung „Institutions- und Sammlungsübergreifende Untersuchung nordrheinwestfälischer/westdeutscher Bezüge zu Kulturgutentziehungen aus der ehemaligen SBZ/DDR zwischen 1945 und 1990“ Dr. Annett Büttner, Bonn und Dr. Dagmar Thesing, Bonn
Arbeiterbibliotheken als sekundäres NS-Raubgut. Beobachtungen, Erkenntnisse, Thesen aus dem Projekt der Staatsbibliothek zur Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände (ZwA) Dr. Regine Dehnel, Berlin
Abschlussdiskussion
Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn Fachtagung: KII, Abendveranstaltung: Elisabeth-Selbert-Saal Godesberger Allee 149 53175 Bonn
Straßenbahnenlinien 66 und 68 bis zur Haltestelle Olof-Palme-Allee, Straßenbahnenlinien 16, 18 und 63 bis zur Haltestelle Max-Löbner-Straße, Parkmöglichkeiten stehen leider nicht zur Verfügung.
Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung wenden Sie sich bitte vorab an uns.
Christian Maiwald Archiv der sozialen Demokratie Friedrich-Ebert-Stiftung
Bei Rückfragen, auch zur Barrierefreiheit, wenden Sie sich bitte an Özlem Göksenpublic.history(at)fes.de oder +49 228 883 8069
Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung, auch für Begleitpersonen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Wir machen Fotos und Filmaufnahmen auf dieser Veranstaltung. Die Aufnahmen verarbeiten wir für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., also beispielsweise auf den Webseiten, in Printmedien und in den sozialen Netzwerken der Stiftung gem. den datenschutzrechtlichen Bestimmungen (insbes. Art. 6 Abs.1 DS-GVO).