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Die Flucht des Dieter Wiedemann – olympischer Radsport und deutsche Teilung

Veranstaltungsnummer: 276869als .ics herunterladen

Der 22-jährige Radrennfahrer Dieter Wiedemann ist eines der großen Sportidole der DDR. Im Mai 1964 hat er die legendäre Friedensfahrt, ein Amateurradrennen des Ostblocks, auf dem Podium beendet. Wiedemann gehört nun zu den Großen des Radsports in der DDR, ein Vorzeigegesicht des Sozialismus, der fortan die Überlegenheit des Systems zu verkörpern hat. Denn schon im Herbst 1964 stehen die Olympischen Spiele in Tokio an, wo er dies gegen die Konkurrenten aus der Bundesrepublik sportlich beweisen soll. Auf Beschluss des IOC müssen die Deutschen aus Ost und West trotz politischer Teilung und Mauerbau ein gemeinsames Olympiateam bilden. In Gießen und Erfurt finden die olympischen Ausscheidungswettkämpfe statt. Die DDR ist im olympischen Amateurradsport der große Favorit. Der sportpolitische Auftrag ist klar, möglichst alle 5 Startplätze für Tokio sollen die DDR-Fahrer um Dieter Wiedemann gewinnen. Doch Wiedemann hat anderes im Sinn. Was niemand ahnte: Der junge Radrennfahrer aus Sachsen hatte sich in ein Mädchen von der anderen Seite der Mauer verliebt. Eine Flucht ist für ihn die einzige Chance, um ein Leben mit der Frau zu führen, die er liebt. In Gießen nutzt er die Chance und setzt sich heimlich in den Westen ab. Von der SED-Presse wird er prompt als Verräter gebrandmarkt, die Stasi macht seinen Fall zur Kommandosache. Sie lässt nichts unversucht, um ihn in die DDR zurückzuführen. Mit schwerwiegenden Konsequenzen für seine gesamte Familie.

Die Veranstaltung möchte anhand der Biografie von Dieter Wiedemann ein Stück deutscher Teilungsgeschichte sichtbar machen und in Erinnerung rufen, wie Spitzensportler in die Fänge der DDR-Staatssicherheit gerieten und in der Systemauseinandersetzung des Kalten Krieges aufgerieben wurden. Eingeladen ist der Radsportstar Dieter Wiedemann, der im Gespräch mit Dr. René Wiese (Zentrum deutsche Sportgeschichte) seine Erfahrungen über Flucht und deutsche Teilung wiedergibt.



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Termin

Mittwoch, 22.05.24
18:00-20:00 Uhr

Registrierung möglich
bis Mittwoch, 22.05.24

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Friedensfahrtmuseum, Grabenstr. 20
39221 Bördeland OT Kleinmühlingen

Ansprechpartner_in

Dr. Ringo Wagner

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Sachsen-Anhalt
Otto-von-Guericke-Straße 65
39104 Magdeburg
Tel. 0391-56876-0, Fax 0391-56876-15
e-mail: info.magdeburg@fes.de



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