Matthias von Hellfeld: "Auf die Barrikaden!"

Veranstaltungsnummer: 270504 – als .ics herunterladen

Der Journalist und Historiker Matthias von Hellfeld eröffnet mit seinem Vortrag "Auf die Barrikaden!" die Ringvorlesung "1848/49 - Eine europäische Revolution. Deutsch-italienische Perspektiven zu 175 Jahren Revolution". Die Ringvorlesung ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Italienzentrum der Universität Trier, dem Fachbereich Geschichtswissenschaften der Universität Bielefeld und dem Karl-Marx-Haus.

Nach der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 und der Französischen Revolution 1789 wollten im Deutschen Bund Revolutionäre die Ideen eines konstitutionellen Nationalstaats durchsetzen. Mit den „Märzforderungen“ riefen sie nach Grundrechten und freie Wahlen zu einer verfassungsgebenden Nationalversammlung.

Nach der Februarrevolution 1848 in Paris begannen auch in deutschen Ländern Revolten. In Baden wurde die Republik ausgerufen und in Berlin gingen Tausende auf die Barrikaden. Im Mai 1848 trat die Nationalversammlung in Frankfurt zusammen und beschloss die „Grundrechte des deutschen Volkes“. Die dort erklärten individuellen Grundrechte stehen heute in den Artikeln 1 – 19 im Grundgesetz.

Auch wenn die Nationalversammlung ihre Forderungen nicht durchsetzen konnte und die Delegierten durch das Militär verjagt wurden, ist die 48er-Revolution nicht gescheitert. Vielmehr sind viele ihrer Beschlüsse und Ideen nicht mehr zurückgenommen worden.

Und auch für die Revolutionen in Italien gilt: Sie endeten zwar mit Niederlagen, aber die Idee eines geeinten Italiens lebte weiter und sollte rund ein Jahrzehnt später verwirklicht werden.