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Der Blick auf Armut in Deutschland zeigt seit vielen Jahren ein alarmierendes Bild. Studien belegen die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, das steigende Armutsrisiko und -potenzial sowie die geringe soziale Mobilität - vor allem im Osten des Landes. In den politischen und medialen Debatten ist dieser Blick oft getrübt. Altersarmut und Kinderarmut werden gegeneinander ausgespielt und verharmlost. Noch immer werden die gesellschaftlichen Ursachen von Armut zu wenig in den Blick genommen. Das Bild, ein armer Mensch habe individuell versagt, lebt in den Köpfen fort und beeinflusst nicht zuletzt politische Entscheidungen - Politische Entscheidungen, die das Ausmaß von Armut in Deutschland bestimmen. Im April dieses Jahres ist der fünfte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung mit Rekordverspätung von anderthalb Jahren erschienen. Wie bereits im Jahr 2012 muss sich das Regierungskabinett massiven Vorwürfen der Kürzung und Verharmlosung stellen. Kritiker fordern eine stärkere und vor allem ehrlichere Auseinandersetzung mit der aktuellen Armutsproblematik in Deutschland. Themenfelder wie der wachsende Lohnarbeitssektor, der Trend zur Erosion der Mittelschicht, die Polarisierung der Einkommens- und Vermögensverteilung, aber auch Überlegungen zum Verhältnis von Armut, Reichtum und politischen Einflussmöglichkeiten, werden entweder vernachlässigt oder verharmlost. Eine konstruktive Debatte zum Thema Armut in Deutschland ist unter diesen Umständen längst noch nicht erreicht. Vortrag von und Diskussion mit:Dr. Valerie Moser, Volkssolidarität Bundesverband e.V., Leiterin der Abteilung Grundsatzfragen Sozialpolitik/AlterssicherungSteffen-Claudio Lemme, MdB, Mitglied des Haushaltsausschuss des Deutschen BundestagesDiskutieren Sie mit uns mit!
Mittwoch, 07.06.1719:30-21:30 Uhr
Teilnahmepauschale keine
Burgstraße 137339 Burg Bodenstein
Paul Pasch erfmail@fes.de
Kontaktanschrift
Friedrich-Ebert-StiftungLandesbüro ThüringenNonnengasse 1199084 ErfurtTel. 0361-59802-0, Fax 0361-59802-10