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Time to care – Sorgearbeit im Fokus

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Sorgearbeit ist überall. Ob Kinderbetreuung, Hausarbeit, die Pflege von Angehörigen oder die Arbeit von Erzieher_innen und Pflegekräften: Care-Arbeit hält unsere Gesellschaft und Wirtschaft am Laufen. Doch sie ist ungleich verteilt und häufig prekär bezahlt.

Rund 4,1 Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig – die meisten werden zu Hause versorgt. Das bedeutet nicht nur eine emotionale, sondern auch finanzielle Belastung für Betroffene und ihre Angehörigen. Gleichzeitig stehen professionelle Pflegekräfte unter enormem Druck – schwierige Arbeitsbedingungen und Fachkräftemangel verschärfen die Situation.

Noch immer übernehmen Frauen den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit. Nach der Geburt eines Kindes reduzieren sie häufig ihre Erwerbsarbeit. Auch die Pflege hilfebedürftiger Familienmitglieder wird zumeist von Frauen gestemmt – mit langfristigen Folgen für ihre ökonomische Unabhängigkeit und Rente.

Ein entscheidender Hebel für mehr Gerechtigkeit ist die zeitliche und wirtschaftliche Entlastung von Familien sowie eine gerechtere Verteilung von Sorgearbeit. Doch eine unzureichende Betreuungsinfrastruktur und der Fachkräftemangel in Kitas und Pflegeeinrichtungen erschweren dies. Für viele Familien sind es, neben gesellschaftlichen auch finanzielle Zwänge, die eine gleichberechtigte Aufteilung verhindern. Insbesondere Alleinerziehende sind auf eine verlässliche Betreuung angewiesen.

Entscheidend ist: Familien müssen in ihren vielfältigen Herausforderungen unterstützt werden. Unsere interaktive Infografik zeigt, wie diese vielfältigen Lebensrealitäten aussehen und welche Stellschrauben für eine gerechtere Verteilung von Sorgearbeit und eine bessere Infrastruktur gedreht werden müssen. Care-Arbeit – ob bezahlt oder unbezahlt – ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Ansprechpersonen

Iva Figenwald, Iva.Figenwald(at)fes.de0228 883-8309 und Vanessa Kiesel, Vanessa.Kiesel(at)fes.de0228 883-7138


Dieses Projekt ist entstanden unter der Mitwirkung und wissenschaftlichen Beratung von Franziska Baum, Sozialwissenschaftlerin, Universität Hamburg und TU Chemnitz und Prof. Dr. Almut Peukert, Juniorprofessur für Soziologie, insb. Arbeit, Organisation & Gender, Universität Hamburg.

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