In den 1980er und 1990er Jahren tat sich Deutschland mit der Einführung des „Dosenpfands“ sowie der erweiterten Herstellerverantwortung für Verpackungsabfälle als Vorreiter der internationalen Abfallpolitik hervor. Bereits 1996 trat das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz in Kraft, in dem die Kreislaufwirtschaft explizit als Ziel benannt wurde.
Mit dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft der Europäischen Kommission und der Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms durch die Bundesregierung wurden im vergangenen Jahr zwei weitere wichtige politische Zeichen gegen die Übernutzung natürlicher Ressourcen gesetzt.
Klar ist aber auch: In den letzten Jahren ist das Abfallaufkommen in Deutschland wieder kontinuierlich angestiegen. Die Vermeidung von Abfällen, die hochwertige Schließung von Stoffkreisläufen und das Denken in Kreisläufen als Leitprinzip innovativer Geschäftsmodelle sind letztlich immer noch Randthemen und vor allem auf umwelt- und abfallwirtschaftliche Diskurse begrenzt.
Dabei ist das Ende der Wegwerfgesellschaft neben der Klimaneutralität bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts Voraussetzung für eine ökologisch nachhaltige Wirtschaftsweise, die die materiellen Grenzen unseres Planeten respektiert.
Denn die lineare Wirtschaftsweise – produzieren, konsumieren, wegwerfen – führt zu massiven Umwelt- und Sozialkosten, die externalisiert und von der Gesellschaft getragen werden. Um die Übernutzung der natürlichen Ressourcen zu beenden und die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu entfesseln, braucht es die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Die vorliegende Publikation diskutiert anhand von vier Thesen, wie das gelingen kann:
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Über den Autor
Dr. Henning Wilts ist Abteilungsleiter Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und dort mit den Herausforderungen einer Transformation vom linearen Wirtschaften hin zu geschlossenen und ressourceneffizienten Stoffkreisläufen beschäftigt.
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