Zirkuläre Wertschöpfung 12.07.2021 Produzieren, konsumieren, wegwerfen? Wir brauchen den Aufbruch in die Kreislaufwirtschaft. Bild: Urheber: Photoverte– adobe.stock Mittwoch, 02.10.2019 Studie: Jobwende - Effekte der Energiewende auf Arbeit und Beschäftigung Wenn es nicht gelingt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, werden die Folgen gewaltig sein. Bild: Urheber: iStock/baranozdemir Montag, 21.09.2020 Umdenken! Eine gezielte Reform der Subventionen für fossile Energieträger im Stromsektor bring den Klimaschutz voran und hilft bei der Gestaltung des Strukturwandels. Montag, 17.05.2021 Um den Block mit Frederik Moch: Klimapolitik als Chance Wie gelingt die sozial-ökologische Transformation für alle? Antworten gibt es in unserer Video-Reihe „Um den Block mit …“. Bild: Urheber: picture-alliance/ Sergio Goya In den 1980er und 1990er Jahren tat sich Deutschland mit der Einführung des „Dosenpfands“ sowie der erweiterten Herstellerverantwortung für Verpackungsabfälle als Vorreiter der internationalen Abfallpolitik hervor. Bereits 1996 trat das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz in Kraft, in dem die Kreislaufwirtschaft explizit als Ziel benannt wurde. Mit dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft der Europäischen Kommission und der Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms durch die Bundesregierung wurden im vergangenen Jahr zwei weitere wichtige politische Zeichen gegen die Übernutzung natürlicher Ressourcen gesetzt. Klar ist aber auch: In den letzten Jahren ist das Abfallaufkommen in Deutschland wieder kontinuierlich angestiegen. Die Vermeidung von Abfällen, die hochwertige Schließung von Stoffkreisläufen und das Denken in Kreisläufen als Leitprinzip innovativer Geschäftsmodelle sind letztlich immer noch Randthemen und vor allem auf umwelt- und abfallwirtschaftliche Diskurse begrenzt. Dabei ist das Ende der Wegwerfgesellschaft neben der Klimaneutralität bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts Voraussetzung für eine ökologisch nachhaltige Wirtschaftsweise, die die materiellen Grenzen unseres Planeten respektiert. Denn die lineare Wirtschaftsweise – produzieren, konsumieren, wegwerfen – führt zu massiven Umwelt- und Sozialkosten, die externalisiert und von der Gesellschaft getragen werden. Um die Übernutzung der natürlichen Ressourcen zu beenden und die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu entfesseln, braucht es die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Die vorliegende Publikation diskutiert anhand von vier Thesen, wie das gelingen kann: Die lineare Wegwerfgesellschaft als Sackgasse Unsere überwiegend lineare „Wegwerfgesellschaft“ basiert auf Marktversagen und Externalisierungen und ist langfristig nicht tragbar. Der natürliche Ressourcenbestand neigt sich dem Ende zu, hinzu kommen Biodiversitätsverluste und Bevölkerungswachstum. Es tut sich was – aber zu langsam Die Politik unterschätzt den Faktor Zeit bei der Umsetzung ihrer ambitionierten Ziele: Die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland in einer neuen, zirkulären Wirtschaftswelt hängt von einer raschen Positionierung als „First-Mover“ ab. Die Kreislaufwirtschaft rechnet sich, aber neben Gewinnern wird es auch Verlierer geben Die Kreislaufwirtschaft birgt enormes Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenzial: Die EU-Kommission erwartet eine erhöhte Wertschöpfung von 80 Milliarden Euro pro Jahr. Dies beinhaltet Chancen, aber auch Risiken, denn die klassischen linearen Wirtschaftszweige haben nur eine Zukunft, wenn sie sich auf die neuen Anforderungen einstellen. Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft braucht innovative Formen der Politikgestaltung Das lineare Wirtschaftsmodell hat im Laufe der Zeit massive Pfadabhängigkeiten und Preisvorteile geschaffen und sich so zu einem sich selbst erhaltenden System entwickelt. Um zirkuläre Geschäftsmodelle wettbewerbsfähig zu machen braucht es daher innovative Politikansätze, die in verschiedensten Politikfeldern, wie der Forschungs-, Industrie- und Wirtschaftspolitik, verankert sind. Nur eine ressortübergreifende Kreislaufwirtschaftsstrategie mit klaren Zuständigkeiten, Prioritäten und Prozessen kann der Komplexität dieser Transformation gerecht werden. Entwicklung des jährlichen Abfallaufkommens in Deutschland (in Millionen Tonnen) (Bild durch Anklicken vergrößern) Über den Autor Dr. Henning Wilts ist Abteilungsleiter Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und dort mit den Herausforderungen einer Transformation vom linearen Wirtschaften hin zu geschlossenen und ressourceneffizienten Stoffkreisläufen beschäftigt. Ansprechpartner in der FES: Max Ostermayer Deutsche Version Zirkuläre Wertschöpfung Aufbruch in die Kreislaufwirtschaft Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik, [2021], © 2021 Wilts, Henning Zum Download (PDF) Englische Version The circular economy kick-starting the transformation Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung, [2022], © 2022 Wilts, Henning Zum Download (PDF) Russische Version Cikličeskaja ėkonomika perechod k cikličeskoj ėkonomike [Moskau] : Friedrich-Ebert-Stiftung Russland, [2021], © 2021 Wilts, Henning Zum Download (PDF)