Publikation Soziales „Gesellschaftsdienst“ und Wehrpflicht 20.11.2025 Was steckt hinter den vielstimmigen Diskussionen zu Wehrpflicht und „Gesellschaftsdienst“? Die vorliegende Analyse bietet Orientierung in einer hochdynamischen Debatte. Bild: Urheber: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte / bearbeitet Rekonstruktion einer vielstimmigen Debatte Kaum ein politisches Thema wird derzeit so kontrovers diskutiert wie die Rückkehr zur Wehrpflicht und die Einführung eines „Gesellschaftsdienstes". Beide Konzepte stehen für unterschiedliche politische Zielsetzungen doch im öffentlichen Diskurs verschwimmen die Debatten häufig. Die neue Analyse von Holger Backhaus-Maul und Lina Hehl bringt Struktur in diese vielstimmige Diskussion. Sie rekonstruiert die Argumentationsmuster zentraler politischer und zivilgesellschaftlicher Akteure und prüft diese wissenschaftlich auf ihre faktische und empirische Grundlage – basierend auf Daten bis Ende 2024. Spätestens seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Diskussion um die Wehrpflicht wieder allgegenwärtig. Die Analyse zeigt, dass sicherheitspolitische Argumente zwar dominieren, aber die praktischen Voraussetzungen für eine Wiedereinsetzung von verpflichtendem Wehrdienst (und Ersatzdienst) kaum thematisiert werden. Die dafür notwendigen Strukturen wurden abgebaut, eine gesellschaftliche Debatte über die Folgen blieb aus. Auch die weitreichendere Idee eines „Gesellschaftsdienstes" erfährt breite politische Aufmerksamkeit. Doch die Konzepte sind unscharf, die Begründungen oft normativ statt empirisch. Die Forderungen reichen von einem verpflichtenden Dienstjahr bis zur Stärkung bestehender Freiwilligendienste – ohne systematische Prüfung ihrer Wirkung oder Umsetzbarkeit. "Gesellschaftsdienst" und Wehrpflicht Rekonstruktion einer vielstimmigen Debatte Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung, November 2025 Backhaus-Maul, Holger ; Hehl, Lina Zum Download (PDF) Über die Autor_innen Dr. Holger Backhaus-Maul ist Soziologe und Verwaltungswissenschaftler am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Lina Hehl ist Erziehungswissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie Koordinatorin des bundesweiten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Verwandte Artikel Zwischen Freiheit und Pflicht: Wie eine moderne allgemeine Dienstpflicht zum Fundament von Wehrhaftigkeit und Zusammenhalt werden kann Daddeln in Uniform? Deutschland sorgt sich um seine Sicherheit, die Bundeswehr kämpft mit Personalnot. Warum wir dringend die Wiedereinführung der Wehrpflicht brauchen. Verwandte Publikationen Dienstpflicht statt Wehrdienst der Service National Universel in Frankreich Paris : Friedrich-Ebert-Stiftung Paris, Juli 2020 Bellais, Renaud Zum Download (PDF) Bild: Urheber: picture alliance / Bernd von Jutrczenka/dpa Mittwoch, 11.10.2023 Publikation Rechtsstaat Demokratie, Engagement, Rechtsstaat, Kommunalpolitik FES impuls | Unterschätzte Aspekte einer modernen Polizei Die Polizei als wichtige Institution der Sicherheitspolitik und als Hüterin des staatlichen Gewaltmonopols ist oft Gegenstand gesellschaftlicher Diskussion und Kritik. Es werden hohe Erwartungen an die Institution und ihre alltägliche Arbeit... Bild: Urheber: picture alliance / Pressefoto Baumann | Cathrin Müller Donnerstag, 26.06.2025 Demokratie Demokratie, Engagement, Rechtsstaat, Kommunalpolitik Umfrage zu Erwartungen an die Koalition aus Union und SPD Wie blicken die Bürger:innen auf die neue Koalition? Was bereitet ihnen Sorgen? In welchen Politikbereichen wünschen sie sich zentrale Verbesserungen? Für unsere Studie wurden bundesweit mehr als 1.500 Menschen befragt. Ansprechpersonen Iva Figenwald 0228 883-8309 Iva.Figenwald(at)fes.de Marius Müller-Hennig 030 26935-8328 Marius.Mueller-Hennig(at)fes.de