Normung – Warum sie für Gewerkschaften wichtig ist

Gewerkschaften diskutieren die Beziehung zwischen Sozialpartnerschaft, Regulierungsverantwortung und Normung und ihre Möglichkeiten gestaltender Mitwirkung.

Bild: Mark Bollhorst

Bisher fanden Normungsaktivitäten bei Gewerkschaften nur in einigen wenigen Bereichen, wie vor allem dem Arbeits- und Gesundheitsschutz, Beachtung. Eine wachsende Zahl von Normen auf deutscher, europäischer und internationaler Ebene zielt jedoch heute darauf ab, Standards in nicht-technischen Bereichen zu setzen, die unmittelbar die Arbeitswelt, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und die betriebliche Personalarbeit betreffen. In einigen Fällen konkretisieren Normen direkt EU-Gesetzgebungen und sind mit ihr verzahnt. Normung greift in wachsendem Maße in die industriellen Beziehungen und in die originären Regelungszuständigkeiten der Sozialpartner ein. Das Besondere dabei ist, dass diese Normen vor allem zwischen Unternehmen ausgehandelt, somit rein privatwirtschaftliche Interessen verfolgt werden. Durch Bezugnahme auf solche Standards in der gesetzlichen Regelsetzung, im Rahmen von Zertifizierungen oder öffentlichen Ausschreibungen erlangen sie eine faktische, „quasi gesetzliche“ Wirkung, ohne dass ihnen eine demokratische Legitimation zugrunde liegt. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass dadurch sukzessive Gewerkschaftsrechte und die Sozialpartnerschaft ausgehebelt werden.
Die Fachkonferenz „Normung – Warum sie für die Gewerkschaften wichtig ist“ hat die Beziehung zwischen Sozialpartnerschaft, Regulierungsverantwortung und Normung sowie die Rolle von deutschen, europäischen und internationalen Normungseinrichtungen thematisiert. Den ausführlichen Bericht zur Konferenz können Sie hier lesen.


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Das Projekt „Gewerkschaften im Wandel 4.0“ wurde von der FES initiiert und hat zum Ziel, die Interessenvertretung von Beschäftigten im digitalen Kapitalismus zu verstehen. weiter

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