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Wir erwarten mehr: Zeit für eine entschlossene Gleichstellungspolitik!

Deutschland hat ein zeitpolitisches Gleichstellungsproblem: Umso wichtiger ist es, dass in zeitpolitischen Debatten Geschlechterperspektiven mitgedacht werden.

Geplante Arbeitszeitreformen versprechen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf – dabei hat Deutschland ein strukturelles zeitpolitisches Gleichstellungsproblem. Erwerbstätige Frauen leisten im Schnitt acht Stunden mehr unbezahlte Sorgearbeit pro Woche als Männer. Gleichzeitig arbeiten sie sieben Stunden weniger in bezahlter Erwerbsarbeit. Diese Schieflage hat Folgen: Geringere Einkommen, höhere Altersarmutsrisiken und weniger politische Teilhabe.

Umso wichtiger ist es, dass in zeitpolitischen Debatten Geschlechterperspektiven mitgedacht werden. Ein empirischer Zusammenhang zwischen längerer Arbeitszeit und wirtschaftlichem Wohlstand ist bislang nicht nachgewiesen. Im Gegenteil: Überlange Arbeitszeiten gefährden Produktivität, Gesundheit – und verschärfen bestehende Geschlechterungleichheiten.

Das Impulspapier „Wir erwarten mehr: Zeit für eine entschlossene Gleichstellungspolitik!“ zeigt, wie eine gerechte Zeitpolitik aussehen kann: Erwerbs- und Sorgearbeit müssen fair verteilt werden, Arbeitszeitmodelle flexibler und planbarer sein, Betreuungs- und Pflegeinfrastruktur ausgebaut werden. Wer Geschlechtergerechtigkeit verwirklichen will, muss Strukturen schaffen, die gleiche Möglichkeiten für Erwerbsarbeit, Sorgearbeit und politische Teilhabe garantieren.
 

Digitales Mittagsgespräch zur Arbeitszeitdebatte

Diskutieren Sie das Papier, die zentralen Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen mit den Autorinnen sowie der Journalistin und Autorin Teresa Bücker und Bettina Kohlrausch, Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung – kompakt in der Mittagspause am 9. Oktober von 12.30-13.15 Uhr via Zoom.

Über die Autorinnen

Yvonne Lott ist Leiterin des Referats Geschlechterforschung am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung. 

Svenja Pfahl ist Geschäftsführerin des sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Beratungsinstitutes SowiTra in Berlin. 

Carolin Deuflhard war Doktorandin im Berliner Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script“ (SCRIPTS) und ist am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung tätig. 

Ricarda Scholz leitet das Projekt „Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten“ des DGB Bundesvorstands. 

Hanna Völkle ist Senior Expert mit Schwerpunkten auf Vielfalt, Chancengleichheit und Digitalisierung bei EAF Berlin.


Lott, Yvonne ; Pfahl, Svenja ; Deuflhard, Carolin ; Scholz, Ricarda ; Völkle, Hanna

Wir erwarten mehr: Zeit für eine entschlossene Gleichstellungspolitik!

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Zur Publikation


Über das Netzwerk „Gerechte Zeiten“

Diese Publikation wurde durch eine Autorinnengruppe des Netzwerks „Gerechte Zeiten“ der Friedrich-Ebert-Stiftung erarbeitet. Das Netzwerk versteht sich als Plattform für den Austausch und die Entwicklung geschlechtergerechter (Arbeits-)Zeitpolitik. Das Netzwerk bringt Expert_innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Gewerkschaften zusammen und will progressive Impulse in die gesellschaftspolitische Debatte einbringen.

Zentrale Genderkoordinatorin

Dr. Stefanie Elies

030 26935-7317
Stefanie.Elies(at)fes.de

 

Redaktion

Dorina Spahn

030 26935-7305
dorina.spahn(at)fes.de

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