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Um die Migrationspolitik wirksam zu verbessern, müssen Genderperspektiven einbezogen werden.
Gender beeinflusst Migrationserfahrungen und Migrationspolitik erheblich und beeinflusst und prägt wie Männer, Frauen und LGBTQI+-Personen migrieren und sich in Gesellschaften integrieren. Ebenso formen kulturelle, territoriale und historische Kontexte die Migration und prägen die Erfahrungen von Männern, Frauen und Personen mit diversen Geschlechtsidentitäten unterschiedlich, sodass Migration zu einer komplexen und uneinheitlichen Erfahrung wird.
Vor dem Gipfel des Globalen Forums für Migration und Entwicklung (Global Forum on Migration and Development, GFMD) im September 2025 in Riohacha, Kolumbien, brachte die Friedrich-Ebert-Stiftung Vertreter:innen der Zivilgesellschaft aus aller Welt zusammen, um eine regionsübergreifende Diskussion über Fragen rund um Geschlechtergerechtigkeit und Migration anzustoßen. Auf der Grundlage einer Reihe von Artikeln wurden in der Diskussion Empfehlungen von Akteur:innen der Zivilgesellschaft aus aller Welt zu gendersensiblen, inklusiven und rechtebasierten Strategien in der Migrationspolitik vorgelegt. Diese Empfehlungen wurden in einem Policy Brief veröffentlicht, der in diesem Artikel vorgestellt wird.
Da Frauen 48 % aller internationalen Migrant:innen ausmachen und die Zahl der Migrant:innen wächst, ist Geschlechtergerechtigkeit kein Randthema, sondern ein zentrales politisches Anliegen für eine rechtebasierte Entwicklungs- und Migrationspolitik. Genderidentität und Geschlecht wirken sich auf jede Phase der Migration aus – von der Vorbereitungsphase über Transit, die Einreise und die Ankunft im Zielland bis hin zu Rückkehr – und beeinflussen Chancen, Vulnerabilitäten, Arbeitsplätze, Löhne, Geldüberweisungen und die gesellschaftliche Integration. Geschlechtsblinde Migrationsrichtlinien, die ohne Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Aspekten formuliert werden, verstärken Ungleichheiten, verschlechtern die Arbeitsbedingungen und erhöhen die Gefährdung von Frauen und LGBTIQ+-Personen.
Angesichts weltweit zunehmenden Rechtspopulismus und Fremdenfeindlichkeit, die Ressourcen verknappen und ein diskriminierendes Klima für Migrant:innen erzeugen, wird eine wirksame Steuerung von Migration erheblich erschwert. Das Fehlen institutionalisierter geschlechtersensibler Perspektiven, unzureichender finanzieller Mittel und den Ausschluss der am stärksten Betroffenentragen zusätzlich dazu bei. Um diese Hindernisse zu überwinden und Narrative der Opferstigmatisierung abzubauen, muss sich das GFMD für einen grundlegenden Wandel hin zu gemeinschaftsorientierten Modellen einsetzen. Diese sollten Frauen und LGBTIQ+-Personen als zentrale Akteur:innen ihrer eigenen Entwicklung stärken.
Um die Einbeziehung von Genderperspektiven in die Migrationspolitik wirksam zu verbessern, wurden beim GFMD-Gipfel verschiedene Vorschläge präsentiert. Diese Vorschläge sind jedoch größtenteils auch über den Rahmen des GFMD hinaus gültig.
Mit der Verabschiedung dieser Maßnahmen kann das GFMD Frauen und LGBTIQ+-Migrant:innen als Akteure der Entwicklung stärken, Narrative der Viktimisierung überwinden und die schädliche Kluft zwischen politischer Debatte und effektiver Umsetzung überbrücken.
Die vollständige Fassung des Policy Briefs finden Sie hier:
Briceño Gonzalez, Luis
Zum Download (PDF)
Zur Publikation
Das GFMD ist ein informeller, staatlich geführter und nicht bindender Prozess außerhalb des UN-Systems, der 2006 von Kofi Annan initiiert wurde. Es fördert Migration und Entwicklung durch Dialog, strukturiert internationale Prioritäten und ermöglicht den Austausch bewährter Praktiken. Zivilgesellschaftliche Organisationen werden aktiv eingebunden, koordiniert durch den Civil Society Mechanism (CSM).
Luis Briceño Gonzalez promovierte an der Päpstlichen Katholischen Universität von Chile in Anthropologie und spezialisierte sich auf die Erforschung von Gemeinschaftsprozessen in indigenen, afroamerikanischen, städtischen und Migrantenbevölkerungen. In seinem Ansatz verbindet er lokale Perspektiven mit den globalen Dynamiken, die Gemeinschafts- und Nachbarschaftsbeziehungen belasten.
Die im Artikel zum Ausdruck gebrachten Meinungen und Äußerungen der Gastautor_innen spiegeln nicht notwendigerweise die Haltung der Friedrich-Ebert-Stiftung wider.
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Zentrale Genderkoordinatorin
Dr. Stefanie Elies
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Redaktion
Dorina Spahn
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